alternativen zu pancex vet?

[Jaeky]

hallo zusammen!

ich bin neu im forum und wurde aus dem schnauzer forum hierher verwiesen.

ich habe gerade diese woche die diagnose exokrine pankreas insuffizienz für meinen robert bekommen. er ist zwei jahre alt und ist ein zwergschnauzer. normalerweise sollte er so um die 8 kg wiegen, war aber zwischenzeitlich auf 7kg abgemagert.
seit dienstag bekommt er nun hill´s i/d und pancrex vet pulver.
die therapie schlägt spitzenmäßig an. die stuhlmenge hat sich drastisch reduziert und auch die farbe ist normal.

da mir diese futterkombination auf dauer zu teuer ist, möchte ich auf barf umsteigen.
ich habe mich schon eingehend darüber informiert und denke, dass ich gleich montag durchstarten werde.
dem forum habe ich entnommen, dass man statt des enzyms durchaus frische bauchspeicheldrüse füttern kann(ca 50-60 gr am tag?)
meine frage an euch wäre, ob es kosten- und/bzw. magenschonendere alternativen zu pancrex vet falls ich mal keine bauchspeicheldrüse bekomme.
robert ha nähmlich tierisches sodbrennen von dem pulver und riecht durchgehend nach erbrochenem.
ich habe auf anraten heilerde gekauft, die ich robert vor dem schlafen gehen geben möchte damit der magen nicht so gereizt ist.
gibt es irgend etwas was nicht so agressiv ist?
kann man sich hier irgendwo barf diätpläne herunterladen oder gibt es erfahrungswerte was bei barfen für diese erkrankung besonders geeignet ist?


alles liebe
sandra mit dem schlanken robert

[Tobino]

Hallo Sandra,

erst mal herzlich Willkommen hier und gute Idee den Hund barfen zu wollen .

Ich bin zwar keine Expertin auf dem Gebiet, weiß aber, dass viele hier (und ich auch ab und zu) Papaya oder Ananas füttern, da diese Enzyme zur Eiweißverdauung enthalten, welche die Bauchspeicheldrüse somit entlasten.

Ich kopier dir mal einen guten Beitrag zum Thema aus dem Mitgliederbereich (ich hoffe das ist ok?), da steht es besser als ich es je erklären könnte.

Original geschrieben von NicoleG.


Von einer exokrinen Pankreasinsuffizienz spricht man dann, wenn bereits mehr als 80% des exokrinen Teils (dort werden die Verdauungsenzyme gebildet) zerstört sind. In so einem Fall muss lebenslänglich mit Enzymen substituiert werden. Ist es denn wirklich sicher, dass Dein Hund eine EPI hat? Der beste Labortest (Laboklin) ist meines Wissens die "Pankreatische Elastase 1", denn eine reine Kotuntersuchung sagt überhaupt nichts aus, ausser, dass eine höhere Enzymaktivität gemessen werden kann. Das ist aber auch bei einer (evt. akuten oder auch chron.)Pankreatitis der Fall. Eine EPI ist also nicht nachweisbar durch eine Kotuntersuchung! Bei der genannten "Pankreatischen Elastase 1" hat man den Vorteil, dass ein evt. akuter Entzündungszustand keine falsch-normalen Werte liefert (Laboklin), die Diagnose "exokrine Pankreasinsuffizienz" also ziemlich sensitiv nachgewiesen werden kann.
Wenn es sich nicht um eine EPI, sondern um eine akute Pankreatitis handelt, so kann diese gut behandelt werden und kann auch ausheilen (im Gegensatz zur EPI, jedenfalls nach heutigen Erfahrungswerten).
Es gibt verschiedene Methoden, um den einzelnen Krankheitsbildern auf die Spur zu kommen (die HP von Laboklin ist da sehr hilfreich!).

Wichtig ist erstmal, dass die Diagnose gesichert wird bei Deinem Hund!

GANZ WICHTIG: gebe Deinem Hund auf gar keinen Fall Cortison!!!! Es ist bekannt, dass dieses Medikament als Nebenwirkung Bauchspeicheldrüsenentzündungen hervorrufen kann. Beim Menschen wird es deshalb niemals bei sowieso schon bestehenden BSP-Problemen eingesetzt - leider scheint das aber noch nicht bei den TÄ angekommen zu sein....

Enzyme sind in Maßen okay, wenn er sie wirklich brauchen sollte; nur sollte bekannt sein, WELCHE er braucht.
Lipase ist für die Fettverdauung nötig, Amylase für die Kohlenhydratverdauung und Protease (Chymotrypsin) für die Eiweissverdauung. Es muss also auch geklärt werden, welche Stoffe Dein Hund nicht oder schlecht selbstständig verdauen kann. Bei meiner Hündin ist es die Lipase, und gering auch die Eiweissverdauung (dafür bekommt sie frische Ananas oder Papaya ins Futter - diese Früchte enthalten natürliche Enzyme zur Eiweissverdauung). Die Dosierung und Auswahl entsprechender Enyzme ist also sehr wichtig und kann nur gezielt erfolgen, wenn man einen ganz genauen Laborbefund hat!

Das erstmal als Anfang, wenn Du noch Fragen hast, kannst Du mir gern auch ne pn schreiben oder eben in diesem thread antworten.

Achja, es gibt ein hom. Mittel, es heisst "Pankreas suis-injeel" ist von Heel, damit haben einige hier aus dem Forum gute Erfahrungen gemacht. Bei meiner Hündin hat es aber bisher nicht so gut angeschlagen. Es handelt sich bei dem Mittel allerdings um ein Komplexmittel, ist also nicht klass. homöopathisch; ausserdem ist es sehr teuer. Ich würde aber in Eurer momentanen Situation nicht einfach irgendwelche Mittel geben, sondern erstmal die endgültige Diagnose weiter absichern.

Zum Futter: bitte füttere roh, das Hill's i/d kenne ich auch, und es hat rein gar nichts gebracht! Im Gegenteil: immer, wenn ich ein neues, angeblich noch besser verträgliches Futter meinte gefunden zu haben, ging es 2-3 Monate gut, und dann kam der nächste heftige Rückfall. Seitdem wir barfen, geht es ihr sowas von gut, das kann man sich gar nicht vorstellen! Vor allem hast Du bei dieser Ernährung die Möglichkeit, eine richtige Ausschlussdiät zu füttern, und das wirst Du müssen, wenn sich die Anfangsdiagnose bewahrheitet.
Im rohen Fleisch sind ausserdem noch aktive Enyzme enthalten, so dass es aus dem Grund schon besser verdaulich als jedes TroFu ist!!! Muskelfleisch (mager, vom Rind) hat beispielsweise eine Verdaulichkeit von 98%, das wirst Du wirklich bei keinem TroFu finden!

Als Alternative für Heilerde bei Sodbrennen kann ich dir Sanofor oder Moorliquid (ist das gleiche Zeug von verschiedenen Firmen) empfehlen. Sieht zwar ekelhaft aus, hilft aber zuverlässig und schmeckt nach fast nichts.

Wünsche dir alles gute für deinen Hund und dir viel Spaß im Forum

[Jaeky]

wie bekommt man das raus?!

ich habe meine tä gefragt, ob man bestimmen kann was robert nicht verdauen kann. sie sagte, das sie nicht wüsste ob ihr labor das herausbekommen kann.
was für werte müssen denn untersucht werden und vorallem was? stuhl oder blut?
das rohfutter verträgt robert sehr gut. allerdings möchte ich von diesem pulver weg wenn es möglich ist. mir scheint, dass es sehr agressiv ist.

liebe grüss
sandra

[x_scotty]

hallo Sandra,

mein hund bekam auch pankrex vet. nach der umstellung auf barf konnte ich es recht schnell absetzen. anfangs habe ich sehr fettarm und getreidefrei gefüttert. mittlerweile verträgt er wieder alles.

wenn du meinst, Robert verträgt barf sehr gut, dann versuch doch das pankrex vet zu reduzieren und evtl. irgendwann ganz wegzulassen. du siehst doch, wie es ihm und seiner verdauung damit/ohne geht.

vg
Birgit

[ladyrea]

Hallo Sandra,
wir haben eine franz. Bully Hündin, bei der vor einiger Zeit diese Diagnose gestellt wurde.
Sie bekam dasselbe Mittel, das auch Deinem Hund verordnet wurde. Das Fressen stank danach, der ganze Hund stank danach und sämtliche Ausscheidungen. Gefressen hat der Hund dank diesem Mittel dann bald auch nichts mehr, egal, was wir ihr angeboten haben. Sie nahm von 13 auf 10 kg ab und ist Haut und Knochen. Wir haben deshalb einen anderen Weg eingeschlagen und füttern zwar nach wie vor Diät (rohes Fleisch hat Winnie leider noch nie gemocht, da ist sie konsequent!), aber ein anderes Enzympräparat. KREON aus der Humanmedizin von Solvay. Es gibt Beutelchen mit Granulat und Kapseln und diese nehmen wir. Die Krümelchen sollten nämlich nicht zerbissen werden und das geht nur mit den Kapseln. Winnie bekommt zu jeder Mahlzeit eine Kapsel und der Wirkstoff wird dann im Darm freigesetzt. Im Gegensatz zu dem Zeug, mit dem man das Futter mischt um es vorzuverdauen.
Seit wir das KREON verwenden, geht es besser.
Zur Diagnostik es gibt bei VetMed zwei Bluttests, die zuverlässig sind: TLI und cPLI. Wie schon oben geschrieben: eine Stuhlprobe allein reicht nicht aus.
Alles Gute
REA