Verunsicherung wächst von Tag zu Tag

[Sylvi]

Hallole,
ich lese hier schon eine längere Zeit mit. Bin mir nicht sicher, ob ich mich schon vorgestellt habe: Meine Name ist Sylvi, ich lebe mit meiner Familie im badischen Odenwald und bei uns leben 3 Border Collies (Takoda, 6 Jahre, 19,5 kg gute Figur; Yuma, 3 Jahre, 17 kg sehr dünn und Yahto; 1,5 Jahre, 20 kg;sehr schlank).
Wir haben im Januar begonnen zu barfen und die Hunde hatten keine Probleme mit der Umstellung. Mein Sohn hat anhand von Swanie's Broschüre einen Futterplan erstellt (für einen 20 kg Hund), die Hunde bekommen in etwa die gleiche Portion. Der Ausgangsfutterplan (ohne Fastentag, da zwei der Hunde das nicht vertragen) sah so aus :
Tag 1 morgens 250 gr. Muskelfleisch, abends 200 gr Leber o. Niere
Tag 2 morgens 250 gr. Gemüse + Joghurt, abends 250 gr. Pansen
Tag 3 morgens 250 gr. Muskelfleisch, abends 175 gr. Brustbeinknochen
Tag 4 morgens 250 gr. Gemüse + Quark, abends 250 gr. Pansen
Tag 5 morgens 250 gr. Muskelfleisch, abends ca. 150 gr. Herz
Tag 6 morgens 250 gr. Muskelfleisch, abends 175 gr. Brustbeinknochen
Tag 7 morgens 250 gr. Muskelflisch, abends 150 gr. Obst + körn.Frischkäse

Muskelfleisch war anfangs nur Rind, in der Zwischenzeit versuche ich mehr Abwechslung rein zu bringen und es gibt Wild, Kanninchen, Geflügel, ab und zu Fisch.
Außer Brustbeinknochen auch mal Hähnchenschenkel, Kaninchenköpfe, Hühnerklein, Kehlkopf oder gewolfte Karkassen von Huhn bzw. Kaninchen
Täglich 1 TL Öl (Distelöl, Leinöl, Ölmix, Dorschlebertran)
1 mal wöchentlich Prise Salz
2 mal wöchentlich rohes Ei
außerdem gibt's regelmäßig Bierhefe, Grünlippmuschelpulver und Hagebutte

Da die Hunde anfangs abgenommen haben, haben wir die Futtermenge erhöht. Bei Muskelfleisch und Pansen taue ich jetzt 1 kg Fleisch auf und verteile es wiefolgt: Takoda ca. 300 gr und die beiden anderen 350 gr.

Jetzt bin ich aber doch unsicher, ob wir alles richtig machen. Die meisten hier verteilen die Gemüseportion auf mehrere Tage und mischen auch Muskelfleisch und Innereien.
Da in naher Zukunft bei uns ein Welpe einziehen wird, den wir auch barfen wollen (Swanie's Broschüre ist schon bestellt), möchte ich einfach sicher sein, dass wir in Punkto barfen alles im Griff haben oder was wir besser machen können.
Es wäre schön, wenn ihr mal auf unseren Futterplan schauen und mir sagen könntet, was noch verbessert bzw. verändert werden müsste.
Dafür wäre ich echt dankbar. Je mehr ich zu diesem Thema lese, desto unsicherer werde ich, ob wir auch alles bedacht haben und ich möchte keinen Fehler machen, den meine Hunde dann langfristig gesehen ausbaden müssen.
Sorry, das der Beitrag doch etwas lang wurde.

[Super-Mickey]

Ich hoffe ich habe nix überlesen. Wie sieht es mit dem Fettgehalt des Fleisches aus? Und gibst Du Kohlenhydrate?

[Dunny]

Da die Hunde anfangs abgenommen haben, haben wir die Futtermenge erhöht.

Das könnte an der fehlenden Energiequelle liegen. Hierfür brauchen die Hunde entweder Getreide oder zusätzlich Fett. Das Fleisch, das man bekommt ist in der Regel viel zu mager.

Die meisten hier verteilen die Gemüseportion auf mehrere Tage und mischen auch Muskelfleisch und Innereien.

Das ist egal. Das kanst Du so machen, wie Du es praktisch findest bzw. die Hunde es auch vertragen.

Lg Dunny

[Rosalinde]

So richtig doll viel ahnung habe ich noch nicht, deswegen nur eines - wieviel Fett gibst du den Hunden? Ich habe Anfangs zu wenig Fett gefüttert und mein Pünktchen hat auch ab - und sehr sehr schwer zugenommen. Meine bekommen Kohlenhydrate in Form von gekochten Kartoffeln und Hirse. Das hilft auch beim zunehmen, da der Hund diese Energie in Fett umwandelt.

Genauer müßen das aber die erfahrerern erklären, das schaffe ich noch nicht

[Selkie]

Fett ist grad unser neues "in"-Thema.
Schau dich mal um, da gibt es auch im Gästebereich schon den ein oder anderen Thread.

Wie du die Wochenration verteilst, ist ganz allein dir (und deinen Hunden) überlassen. Ich habe auch lieber "einfache" Mahlzeiten und lege nicht gern ein Löffelchen dies und ein Stückchen das und noch ein wenig jenes in den Napf.

Aber manche Hunde mögen ihr Gemüse nicht einzeln - also wird es auf die anderen Mahzeiten verteilt. Manche Hunde bekommen von einer reinen Innereienmahlzeit Durchfall - also verteilt man lieber die Innereienration in kleineren Häppchen auf die ganze Woche.

[wembley]

Grundsätzlich ist das doch ein sehr guter Plan Ich würde noch Hirse geben und hier und da Schmalz oder Butter.

[Super-Mickey]

Fett ist grad unser neues "in"-Thema.

Hab ich auch grad gedacht

In besagtem anderen Thread wurde genau das besprochen was Selkie sagt. Wenn der Fettghalt (gemeint ist tierisches Fett!!!) zu niedrig ist, dann reicht die Futtermenge oft nicht aus und muss erhöht werden. Genau das ist aber eher nicht gesund.

[Zeus79]

Sag mal kann es einfach daran liegen das deine Hunde abnehmen weil sie bissele zuviel wiegen und jetzt genau das bekommen was sie an Menge fressen dürfen

Aber das mit dem "In" Thema habe ich auch gerade gedacht......

Ausserdem sollte dein Hund nicht zu dick sein um dich mal zu beruhigen.... die Angaben von der Broschüre sind richtwerte.... nicht jeder Hund braucht genau diesen %Satz seines Körpergewichtes... es kommt voll auf die aktivität deines Hundes an.... und wenn deine wilden viel miteinander machen brauchen die auch viel was sie verwerten können....

[Collie]

Huhu!

Also ICH habe mal gehört, dass es durchaus normal sein kann, wenn der Hund zu Beginn abnimmt. Weil er noch nicht so auf das neue, höherwertige Futter eingestellt ist (oder so).

[Sylvi]

Hallole,
vielen Dank für die vielen Antworten und es ist beruhigend, dass wir doch nicht ganz falsch liegen mit unserem Plan. Grundsätzlich empfinde ich es einfacher für mich, die Wochenration als einzelne Portion zu geben. Das Gemüse fressen sie gerne, da ja noch Joghurt oder Quark mit dabei ist und die Innereien vertragen sie super.
Das mit dem Fettgehalt habe ich mir dann auch schon überlegt (gerade weil's hier zur Zeit Thema ist). Vom Grundsatz wollten wir getreidefrei füttern, weil Takoda eine Neigung zur Allergie hat. Aber wenn mal Nudeln oder Kartoffeln übrig sind, bekommen sie auch welche ab.
Ich werd's mal mit Rinderfett, Butter und öfter mal Kartoffel versuchen, damit unser Leichtgewicht etwas mehr auf die Rippen bekommt.

[Shiraa]

Sag mal kann es einfach daran liegen das deine Hunde abnehmen weil sie bissele zuviel wiegen und jetzt genau das bekommen was sie an Menge fressen dürfen

Aber das mit dem "In" Thema habe ich auch gerade gedacht......

Ausserdem sollte dein Hund nicht zu dick sein um dich mal zu beruhigen.... die Angaben von der Broschüre sind richtwerte.... nicht jeder Hund braucht genau diesen %Satz seines Körpergewichtes... es kommt voll auf die aktivität deines Hundes an.... und wenn deine wilden viel miteinander machen brauchen die auch viel was sie verwerten können....

Sie schreibt, dass der eine Hund sehr schlank und der andere sehr dünn sei.

Erfahrungsgemäß liegt es wirklich meist an der Energiemenge. Borders sind ja in der Regel recht bewegungsfreudig. Zur Orientierung: wenn ein 25 kg Hund 1 h bei 15 km/h läuft, verbraucht er dabei so viel Energie wie in 40 g Schweineschmalz stecken.

Bei der Umstellung von kohlenhydratreichem FeFu auf kohlenhydratarmes BARF kommt es oft vor, dass die Hunde abnehmen. Die Neubarfer wissen meist nicht, dass es wichtig ist, richtig fettes Fleisch zu füttern oder Fett hinzuzufügen und wenn sie dann getreidefrei barfen, fehlt auf einmal die Energie.

Wenn Du Fett hinzufütterst, dann bitte langsam steigern. Ein Hund verträgt maximal 10 g Fett pro kg KM und Tag. Das werden Deine Hunde aber wohl im Leben nicht brauchen. Bei uns gibt es täglich ungefähr 2,5 g Fett pro kg KM - insgesamt (also mit dem, was im Fleisch schon drin ist). Man muss Fett auch nicht zufüttern, wenn man durchwachsenes Fleisch füttert, mit ca. 20 % Fett, dann ist das OK. Solltest Du solches Fleisch nicht bekommen, dann fang einfach mal mit 1 EL Fett an und steigere dann langsam. Der Körper muss sich auch erst daran gewöhnen.

[esprit]

so junge, rassebedingt aktive Hunde (abgesehen vom 6-jährigen) dürften sich bei mir erst einmal einfach satt fressen. Berechnung hin, Berechnung her....
meist pendelt sich bei Frischfutter von alleine ein, dass sie nur soviel fressen, wie sie brauchen und dabei nicht dick werden.

Ansonsten kannst du das Futter dann immer noch rationieren.

besser und viiiel einfacher als jede Waage und jegliche Berechnung ist ein Blick (bzw. Griff) auf die Rippen

[Shiraa]

so junge, rassebedingt aktive Hunde (abgesehen vom 6-jährigen) dürften sich bei mir erst einmal einfach satt fressen. Berechnung hin, Berechnung her....
meist pendelt sich bei Frischfutter von alleine ein, dass sie nur soviel fressen, wie sie brauchen und dabei nicht dick werden.

Ansonsten kannst du das Futter dann immer noch rationieren.

besser und viiiel einfacher als jede Waage und jegliche Berechnung ist ein Blick (bzw. Griff) auf die Rippen

Da sollte man aufpassen. Hätte ich Bayo als Welpe, Junghund oder jetzt (2 Jahre - immer noch jung) sich satt fressen lassen, wäre er fett, fetter am fettesten. Er war mal 2 Wochen bei meiner Mutter und hat dort auch nicht so viel fressen können, wie er mochte, aber mehr als bei mir. Folge: 5 kg Übergewicht mitten im Wachstum. Er musste wieder abspecken. Er würde auch jetzt so viel fressen, dass er garantiert zu viel wiegen würde.

Es gibt eben Lebewesen, die kommen mit einer (unnatürlichen) Ad libidum Fütterung nicht klar, weil sie dann so viel (fr)essen wie sie können - dauerhaft. Siehe Deutschland: 60 % Übergewichtige. In der Natur herrscht auch eher Mangel als Überfluss.

[esprit]

so unnatürlich ist die ad libidum Fütterung in der Natur doch garnicht. Es gibt auch lange Zeiten des Überflusses. Z.B. bei den Wölfen im Frühjahr, wo das Wild geschwächt und leicht erlegbar ist, da hauen die sich dann ich glaube mehr als 10 kg Fleisch auf einmal rein und leben über Wochen im Schlaraffenland.
Ebenso die kleinen Eisfüchse, die zur Zeit des flüggewerdens der Vögel (Papageientaucher?), die in Steilhängen brüten, massenhaft die Küken fangen, die keine Landung auf dem Wasser geschafft haben.

Und ich sagte ja, sobald zuviel Speck auf den Rippen sichtbar wird (das sieht man schon bei gut einem kg), sofort runterschrauben.

Aber sicher sind das auch unterschiedliche Erfahrungen aufgrund unterschiedlicher Rassen.
Meinen Welpen und Junghunden "schiebe" ich alles rein, was nur geht, zum einen werden sie nicht mal dadurch fett und zum anderen wird an einer tadellosen Figur erst nach Abschluss des Größenwachstums "gearbeitet". Das ist aber bislang nur bei meinem "Dicken" nötig gewesen, den ich aufgrund seiner kräftigen Statur gerne möglichst trocken halte

[Shiraa]

so unnatürlich ist die ad libidum Fütterung in der Natur doch garnicht. Es gibt auch lange Zeiten des Überflusses. Z.B. bei den Wölfen im Frühjahr, wo das Wild geschwächt und leicht erlegbar ist, da hauen die sich dann ich glaube mehr als 10 kg Fleisch auf einmal rein und leben über Wochen im Schlaraffenland.
Ebenso die kleinen Eisfüchse, die zur Zeit des flüggewerdens der Vögel (Papageientaucher?), die in Steilhängen brüten, massenhaft die Küken fangen, die keine Landung auf dem Wasser geschafft haben.

Und ich sagte ja, sobald zuviel Speck auf den Rippen sichtbar wird (das sieht man schon bei gut einem kg), sofort runterschrauben.

Aber sicher sind das auch unterschiedliche Erfahrungen aufgrund unterschiedlicher Rassen.
Meinen Welpen und Junghunden "schiebe" ich alles rein, was nur geht, zum einen werden sie nicht mal dadurch fett und zum anderen wird an einer tadellosen Figur erst nach Abschluss des Größenwachstums "gearbeitet". Das ist aber bislang nur bei meinem "Dicken" nötig gewesen, den ich aufgrund seiner kräftigen Statur gerne möglichst trocken halte

In der Natur ist es halt nicht ständig so. Nach Schlaraffenland kommt meist die Hungerzeit. Und wenn es Beute gibt, wird halt ad libidum gefressen und dann gibt es vielleicht auch mal nix. Das macht man ja als Hundehalter eher nicht so.. Also mein Hund wäre bei ad libidum fett