Barfernährung anpassen

[fraggle]

Hallo!

Wir haben eine 10 Monate alte Französische Bulldogge. Wir barfen sie seit sie 4 Monate alt ist. 80% Fleisch, Innereien, Knochen, Pansen 20% Obst/Gemüse. Wir haben im Oktober und jetzt im März jeweils ein Blutbild machen lassen.
Bei dem jetzigen Blutbild sind 3 Werte nichtmehr so top.
Das sind:
BUN: Referenzbereich 7 -27 liegt bei 28
GLOB: Referenzbereich 2,5 - 4,5 liegt bei 2,3
LIPA: Referenzbereich 200 -1800 liegt bei 1924

Mein Tierarzt meinte wir sollten jetzt mehr Kohlenhydrate und weniger Fleisch füttern. Macht das Sinn bezüglich dieser Werte? Kartoffeln und Nudeln frisst unser Hund nicht. Was gibt es sonst für Möglichkeiten das Futter mit KH aufzufüllen?

[Anne410]

Was fütterst du denn so im Einzelnen?

[fraggle]

Meinst Du die einzelnen Fleischsorten?

[Anne410]

Ich meinte die Mengen der einzelnen Komponenten.... welche Fleischsorten..... etc.

[fraggle]

Sie bekommt jeden Tag alle Anteile.

- Etwa 180g Fleisch (Pferdefleisch, Rinderkopffleich, Elchfleisch, Truthahnfleisch)
- ca. 8g Fett extra (vom Pferd hatte ich jetzt)
- ca. 75g Pansen/Blättermagen (meist vom Rind oder Lamm)
- ca. 56g Innereien (meist ein Mix vom Pferd und Geflügel)
- ca. 56g Knochen (Hühnerkarkasse, Kalbsbrustbein, Kaninchenkarkasse)
- ca. 70g Gemüse (Möhren, Zuccini, Broccoli, selten mal Tomate und rote Paprika)
- ca. 23g Obst (Banane, Apfel)

So schaut eine Tagesration etwa aus.

[Sakomo]

Du könntest die Futtermenge bereits herabsenken.

Ich würde den Wuff bereits jetzt auf 3 % setzen und nach Erreichen des Körperendgewichts - ich weiß jetzt nicht, wann Bullys "fertig" sind - mich auf ca. 2 % einpendeln.

Solltest Du das Gefühl haben, er braucht mehr Energie, braucht es Kohlenhydrate oder Fett. Kohlenhydrate (z.B. Hirseflocken) kann man lecker verpacken ... mit etwas Thunfisch aus der Dose, einem Milchprodukt (Hüttenkäse) oder anderem. Bewährt hat sich bei uns auch ein Kohlenhydratprodukt (gerne Schmelzflocken) mit Hüttenkäse und Obst morgens ... abends dann Fleisch & Co. mit Gemüse.

Wichtig wäre mir aber in dem Fall, daß der tierische Anteil runterkommt und das erreicht man schon mit Reduzierung der Futtermenge, was auch altersentsprechend völlig konform geht hier.

Eine Energieaufwertung (Kohlenhydrate oder noch mehr Fett) kann dann der zweite Schritt sein, falls diese überhaupt nötig ist. Dein Hund pendelt sich so langsam auch auf Erwachsenen-Werte ein und hat bis auf etwas Protein und Energiemehrbedarf nicht mehr so wesentliche Unterschiede im Vitaminbedarf etc. zum erwachsenen Hund. Unter der Innereien- und Knochenmenge auch unter 3 % Futtermenge würde ich mir keine Gedanken machen. Auch später nicht unter 2 %. Denk´an Jod und Natrium.

Knabberzeugs (Getrocknetes), falls Du es zusätzlich gelegentlich fütterst, auch immer mit berücksichtigen (in Sachen Protein) in dem Fall.

[Sabrina+Co]

Wie lange vor der Blutabnahme war dein Hund denn nüchtern und warum hast die Blutuntersuchungen gemacht?

[Frau Wuffington]

Auch wenn der Hund noch im Wachstum ist - mir kommt das massiv viel Fleisch vor. Oder bilde ich mir das nur ein?

[Anne410]

Wie lange vor der Blutabnahme war dein Hund denn nüchtern und warum hast die Blutuntersuchungen gemacht?

Das wäre auch meine nächste Frage gewesen

Ich empfinde es auch als recht viel Futter und somit auch viel Fleisch (all inclusive) bei wahrscheinlich sehr fettarmem Fleisch. Das ist keine gute Kombi.
Kopffleisch hat meist einen guten Fettanteil, aber Elch, Pferd und Pute sind in der Regel sehr fettarm, da würde ich auf jeden Fall pro 100g 80g Fleisch und 20g Fett geben bei einem jungen aktiven Hund (natürlich langsam einschleichen. Jetzt gibst du ja 190g (man muss Fett und Fleisch ja zusammenrechnen) und der Einfachheithalber würde ich mit 200g rechnen, also 160g Fleisch und 40g Fett, dann müsstest du auf etwas 25% Fettanteil kommen. Beim Kopffleisch natürlich nicht, das sollte ausreichend fettig sein (das, welches ich füttere hat 22%).
Somit kommst du von alleine schon mal auf weniger Fleisch.

Allerdings wird dann die Gesamtenergiemenge zu hoch sein, so dass du, wie auch schon vorgeschlagen, die Gesamtfuttermenge reduzieren kannst. 3% sind sicherlich eine gute Lösung.

Kohlenhydrate einzubauen.... kann man... muss man aber nicht.... Ich würde sie nicht verteufeln, aber bei einem Hund, der sie nicht braucht, auch nicht regelmäßig füttern.

[fraggle]

Die einzelnen Mengen habe ich mit einem Barfrechner immer ermittelt und da war sie mit ihrem Alter immernoch bei 4%.
Bullys wachsen min. bis zu ihrem 2. Lebensjahr. Im ersten Jahr in die Höhe und im zweiten Jahr gehts noch etwas in die Breite. Der große Wachstumsschub ist aber schon abgeschlossen.

Wenn sie was zu knabbern bekommt dann hat sie von ihrem normalen Futter weniger bekommen. Das habe ich aber immer so Pi mal Daumen gemacht.
Sie hat allgemein eine gute Figur.

Das letzte Futter hatte sie 16 Stunden vor der Blutabnahme.
Ich hatte das BB machen lassen um zu schauen ob sich ihre Blutwerte verändert haben. Wir sind ja Barfneulinge und ich will dem Hund ja nicht schaden durch falsche Fütterung. Bin da halt etwas unsicher.

Die Futtermenge zu reduzieren, da bin ich ein wenig unsicher. Weil sie ja eine gute Figur hat.

Danke für Eure Tipps.

Ich werde jetzt mal schaun, dass ich den Fettanteil noch ein wenig erhöhe und mal testen wie sie auf die 3% anspricht. Wenn sie zu dünn werden sollte dann kann ich ja immernoch KH dazu füttern und die Gesamtmenge wieder erhöhen.

[Sakomo]

Das mit der "guten" Figur muß bei einem wachsenden Hund nicht so 1:1 was heißen ... er setzt eigentlich erst bei einer seeeehr massiven Überversorgung Pummelchenfett an, ansonsten hat er ja eine ganze Weile "Ausdehnungskraft" zunächst in die Höhe. Das Höhenwachstum aber wird jetzt abgeschlossen sein. Irgendwann muß man dann runter mit der Futtermenge ... man kann eben aber auch mit Fett (und KH, wenn man möchte) kompensieren, wie Du das ja auch vorhast.

Ja und das stimmt natürlich ... Kopffleisch liefert viel Energie (Fett) bei den restlichen Fleischsorten dürfte es dann mehr Fett sein (wie Anne gesagt hat).

Jetzt denk´nicht, Du hättest was falsch gemacht ... es sind ja auch keine drastisch negativen Werte, aber es ist eben auch danach Zeit, was zu verändern. Ist doch gut so.

[fraggle]

Danke Dir.
Deswegen haben wir das Blutbild ja auch machen lassen, um eine eventuelle falsche Versorgung festzustellen.

Wir werden jetzt dann mal langsam umstellen und schaun wie sie sich entwickelt.