Barf und TroFu beim Welpen? Anfänger! ...und viele Fragen

[Gast]

Hallo zusammen!

Ich bekomme am 5.1. endlich meinen Welpen. Er ist ein Yorki-Malteser-JackRussel-Mix. Wenn ich ihn bekomme, ist er 8 Wochen alt.

Ich habe nun eine Frage. Ich finde das Thema barfen unheimlich interessant da es dem Hund doch ein Stück seiner Natur wieder gibt.

Ich würde eigentlich gerne mischen, d.h. barfen und TroFU, ist das möglich? Wenn ja wie kombiniere ich das am Besten und wie sollen die Mahlzeiten aufgeteilt sein. Wieviele Mahlzeiten wären dann bei einem Welpen ratsam?

Ich weiss diese Fragen hattet ihr schon x-mal, ich hoffe trotzdem das ihr mir weiterhelfen könnt.

LG Melli

[henri]

Hallo Melli!
Grundsätzlich ist das schon möglich. Du kannst zB deinem Welpen mal zwei Tage Trofu geben und danach Frisches. Oder einen Tag so, den anderen dann anders. Kommt ja auch drauf an wie es dein Hund verträgt.

Einem 8 Wochen alten Welpen kannst du noch gut 4-5 Mahlzeiten täglich geben. Ich würde 4 geben.

Was willst du denn für ein Trockenfutter verfüttern und wie hast du dir die Frischkostmahlzeiten gedacht? Also was genau willst du dann füttern?

[Waschbaer]

Hallo Melli,

ich ziehe alle meine Welpen mit solch einer Mischkost auf. Bei meinen älteren Hunden mische ich auch FeFutter und Frischkost, bei den Welpen gebe ich eine Mahlzeit FeFutter und in der nächsten dann Frisches. Die einzigste Gefahr dabei ist, daß die Welpen evtl. anfangen zu mäkeln. Solange sie noch im Wurf zusammen sind passiert das nicht, aber wenn sie zu ihren neuen Besitzern kommen kann das leicht passieren. Wenn der Welpe irgend etwas nicht so gerne frißt wie andere Sachen, dann muß man von Anfang an darauf achten, daß a) die nächste Mahlzeit ausfällt und b) danach das gleiche wieder angeboten wird. Nicht daß der Knirps lernt "Wenn ich das nicht fresse bekomme ich als nächstes etwas anderes".

I.d.R. sind die von Henri angegebenen 4 bis 5 Mahlzeiten für einen Welpen ideal. U.U. sind das aber auch zu viele Mahlzeiten. Das muß man im Einzelfall immer ausprobieren. Manche Welpen kommen besser mit 3 Mahlzeiten hin, einige wenige sogar nur mit 2 (zumindest zeitweise). Da darf man sich dann keinen Kopp machen, ist bei kleinen Kindern auch so daß sie zeitweise mal sehr wenig essen wollen. Das reguliert sich alles im Laufe der Zeit. Mein "Kleiner" wollte ab der 9. Woche für eine Zeit lang kein Frühstück (bis zur 9. Woche wurden 5 Mahlzeiten am Tag verputzt). Mittags war der Appetit sosolala, Abends hätte er dann einen Bullen verdrücken können. Zwei Wochen später wollte er den Bullen wieder zum Frühstück. Da darf man sich nicht verrückt machen und austricksen lassen, wer nicht will der hat schon, auch bei einem Welpen.

Anfangs solltest Du aber für ein paar Tage ausschließlich das Futter verfüttern, welches der Welpe bei seinem Züchter erhalten hat. Dann kannst Du langsam frische Komponenten einfügen. Ich hab da die besten Erfahrungen mit rohem magerem Rindfleisch gemacht, welches pur angeboten wird.

Grüße

Waschbär

[Gast]

Original geschrieben von henri

Was willst du denn für ein Trockenfutter verfüttern und wie hast du dir die Frischkostmahlzeiten gedacht?

Hallo,

wie Waschbär schon geschrieben hat, möchte ich zu Beginn das Futter des Züchters geben. Ich weiss nicht genau welches dort gefüttert wird, weiss nur, dass es sich um eines vom Fressnapf handelt.

Ich hatte mir das in der Art vorgestellt, dass ich z.B. in der ersten Zeit ca. 2x TroFu fütter und den restlichen Bedarf mit frischem auffülle. Ich würde gerne alles füttern, was beim barfen verwendet wird, auf was ich allerdings sehr gerne verzichten möchte ist Pansen... bei dem streckts mich :-( weil der so stinkt (sorry auch wenn das jetzt egoistisch klingt). Dachte an alle Sorten von Fleisch, angefangen mit Hühnchen, oder mal Rindergehacktes usw. mit Gemüsebeilage, oder aber mal mit Reis und/oder Hüttenkäse/Yoghurt.

Nunja wie ich schon geschrieben habe, bin ich absoluter Neuling und noch ziemlich überfragt, aber ich würd meinem Hund gern etwas mehr bieten, als das herkömmliche Futter.

Wie ist denn das mit den Zusätzen von denen ich hier gelesen habe, Algen usw. sind die zwingend nötig?

Geflügelhändler haben wir hier leider keinen, kann ich auch auf Hühnchenprodukte aus dem Supermarkt zurück greifen, oder ist das nicht so optimal?

Vielen Dank nochmal für die Antworten.

LG Melli

[Waschbaer]

Hallo Melli,

bei den Portionen, die solch ein kleiner Hund benötigt, kannst Du ohne weiteres auf das Angebot Deines Metzgers oder Supermarktes zurückgreifen. Ich verfüttere öfters mal das eingefrorene Hühnerklein (Rücken/Hälse) für um die 50 Cent pro Pfund.

Ich halte es auch nicht für tragisch, daß Du keinen Pansen verfüttern möchtest. Es gibt genügend Alternativen. Pansen ist halt recht günstig, wenn Du einen oder gar mehrere große Hunde zu füttern hättest würdest Du Deine Bedenken bezüglich Pansen wohl aus Kostengründen frühe roder später über Bord werfen Aber solch ein kleiner Hund wird ja von einer Handvoll Futter am Tag satt.

Grüße

Waschbär

[Gast]

Na das klingt ja wirklich gut!!!

Wie ist das eigentlich mit der "Splittergefahr" bei Hühnerknochen, für meine Katzen wurde mir immer eingetrichtert, das ich die nicht geben darf weil sie eben splittern.

Achso, naja und das Gerücht, das rohes Fleisch Hunde aggressiv macht, ist da was dran, glaub kaum oder, dann müssten ja die ganzen Barfer Hunde Bestien sein oder?

LG Melli

[Waschbaer]

Original geschrieben von Unregistered

Wie ist das eigentlich mit der "Splittergefahr" bei Hühnerknochen, für meine Katzen wurde mir immer eingetrichtert, das ich die nicht geben darf weil sie eben splittern.

Hallo Melli,

diese Aussage ist teilweise richtig bzw. sie ist unvollständig. Generell sollte man vor allem Röhrenknochen von Alttieren nicht verfüttern. Egal ob von Geflügel, Schafen, Kaninchen, Wild oder sonstwas. Wenn Du z.B. auf Röhrenknochen von alten Schafen mit dem Hammer draufhaust splittern die wie Glas.

Früher wurde Geflügel geschlachtet wenn es ausgewachsen war = die Knochen vollständig ausmineralisiert waren. Da wurde von einem Hahn eine 6-köpfige Familie satt. Und da war ein Suppenhuhn wirklich 'ne alte Henne, deren Fleisch nur dann zu genießen war wenn man es stundenlang gekocht hat.

Heute fällt das Schlachten von Geflügel unter die Rubrik "Kindermord". Geflügel wird i.d.R. dann geschlachtet, wenn die Wachstumsrate sinkt, nicht wenn es ausgewachsen ist. Auch Schafe, Rinder usw. werden sehr jung geschlachtet. Insofern sind die Knochen von Tieren, die regulär für die menschliche Nahrungskette geschlachtet werden, noch nicht ausminderalisiert und spröde. Aufpassen sollte man da, wo der Nachbar einem alte Zuchtkaninchen oder Legehennen schenkt zum verfüttern.

Wichtig ist auch, daß die Knochen nicht gekocht verfüttert werden.

Wenn Du trotzdem Bedenken hast, kannst Du anfangs Geflügelknochen zusammen mit "Füllmaterial" verfüttern. Als mein "Kleiner" seine ersten Geflügelknochen bekam (Rücken und Hälse), habe ich vorher Kartoffelpüree (Kartoffeln, Milch und Ei) mit rohem Sauerkraut (kann man unter kaltem Wasser abspülen, damit es nicht so sauer ist) verfüttert. Alternativ geht auch Rotkohl. Evtl. Knochensplitter werden durch die Kohlfasern "eingepackt".

Original geschrieben von Unregistered

Achso, naja und das Gerücht, das rohes Fleisch Hunde aggressiv macht, ist da was dran, glaub kaum oder, dann müssten ja die ganzen Barfer Hunde Bestien sein oder?

Meine trinken regelmäßig warmes frisches Blut. Wenn an diesem Gerücht etwas dran wäre könnte ich nur noch im Kettenhemd zu meinen Hunden

Grüße

Waschbär

[Gast]

Mir hat ein Büchlein geholfen, allerdings ist davon glaub ich die zweite Auflage auch schon wieder fast ausverkauft: B.A.R.F. von ''''''' und Schäfer, echt supergenial und toll erklärt, kann ich dir nur empfehlen. Guck mal bei amazon oder bei ''''''''''''''''''''''

Liebe Grüsse
Lara