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hartes Brot

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    #16
    Okay, klingt alles recht einleuchtend, aber was ist dann mit der Fülle der gutgemeinten Tipps, einem Hund, der z.B. nachts Probleme bekommt mit Magensäure vor dem Schlafen ein Stückechen trockenes Brot oder ähnliches zu geben? Das wäre dann ja laut dieser Erklärung eher kontraproduktiv?
    Ich habe auch schon desöfteren Erfahrungsberichte gehört, dass trockenes Brot bei Magenübersäuerung empfohlen wird. Es soll die Säure wohl wie ein Schwamm aufsaugen. In den empfohlenen Magenschondiäten wird aber von Brot eher Abstand genommen. Ich denke, man muss das von Fall zu Fall entscheiden, ob nun die positiven (Schwammeffekt) oder negativen Wirkungen (Auslösen von Magensäuresekretion) überwiegen.

    Ich würde eher Wasser, Fencheltee (Verdünnungseffekt) oder Milch (Neutralisation, hat ph von ca 6,8) geben, wenn mein Hund Probleme mit der Magensäureproduktion hätte.

    Auch bestimmtes Gemüse, wie Brokkoli, Fenchel, Sellerie, Salate oder Möhren sind geeignet. Von Hülsenfrüchten wird allerdings abgeraten.

    Ganz wichtig ist es auch über den Tag verteilt mehrere kleine Portionen zu füttern, damit ein Überschuss an Säure gleich verbraucht wird.

    @ Jutta

    TÄ sind der Meinung, dass Trockenfutter für meinen "Bauchspeicheldrüsenhund" und Gastritiker am geeignetsten ist
    Das sehe ich leider nicht so. Gerade Hunde, die mit Trofu gefüttert werden, haben häufiger Probleme mit ihrer Bauchspeicheldrüse. Diese ist häufig überfordert mit dem hohen Getreideanteil im Futter. Der Verdauungstrakt des Hundes entspricht nun mal noch dem eines Wolfes. Dieser ernährt sich ja auch hauptsächlich von Proteinen und Fetten. Der hohe Stärkegehalt im Trofu führt dazu, dass die Bauchspeicheldrüse ziemlich viel Amylase bilden muss. Relativ schnell kann sie dadurch auch überfordert werden. Das Resultat können dann Gärungen im Darm sein, die zu Durchfall und Flatulenz führen.
    Auch für den Magen finde ich Trofu nicht so günstig, da der Wassergehalt, der ja verdünnend auf die Säure wirkt, sehr gering ist. Die Verweildauer von Trofu im Magen ist auch um einiges länger als bei Frischfütterung. Den einzigen positiven Effekt, den ich sehe, ist vielleicht einmal wieder die Schwammwirkung durch das Trofu.

    Gibt es eigentlich eine Ursache, warum dein Hund Probleme mit Magen und Bauchspeicheldrüse hat?
    Auch dein sensitives Futter hat vermutlich noch immer einen Getreideanteil von über 50 %, oder nicht?
    Natürlich ist diese Art der Fütterung einfacher. Wenn es sich aber nicht bessert, dann ist es vielleicht aber doch besser, deinen Hund umzustellen. Du hast ja auch geschrieben, dass du ihn "noch" mit Trofu fütterst. Hast du vor, ihn später mal zu barfen?

    @ mimi

    woher hast du diese information? ich würde meiner kleinen auch gern öfters einen harten brotkanten geben, hatte aber bedenken wegen des kariesrisikos ...
    Ich studiere Tiermedizin und uns wurde das in der Physio so gelehrt. Habe allerdings auch schon Studien gelesen, in denen wohl eine geringe Amylaseaktivität im Speichel von Caniden nachgewiesen wurde. Aber eben so gering, dass sie zu vernachlässigen ist. Insgesamt ist dadurch des Kariesrisiko bei Hunden wesentlich geringer als beim Menschen. Allerdings werden vielen Trockenfuttersorten Zuckerrübenschnitzel zugesetzt. Dieser Zucker kann dann von den Bakterien im Maul zu Säuren umgewandelt werden und Karies verursachen.
    Meiner Meinung nach kannst du ruhig trockenes Brot zur Zahnreinigung füttern. Habe auch mein Tierernährungsprof. darauf angesprochen. Der sieht es auch so.
    Er ist übrigens nicht allzu gut auf Fertigfutter zu sprechen. Von einem angeblichen Calcium-Phosphor-Verhältnis will er erst recht nichts wissen.
    Was die Hundeernährung anbelangt streiten sich bei Tierärzten desöfteren die Geister.

    LG Marlen
    Liebe Grüße
    Marlen mit Hektor (Neufi, 57,5 kg, * 06.06.06), Hera (Labbi, 25,2 kg, *19.09.06) und der Katzengang (Foxi, Ernie, Diego, Stumpi, Nala und Dolly)

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      #17
      Ich habe auch schon desöfteren Erfahrungsberichte gehört, dass trockenes Brot bei Magenübersäuerung empfohlen wird. Es soll die Säure wohl wie ein Schwamm aufsaugen. In den empfohlenen Magenschondiäten wird aber von Brot eher Abstand genommen. Ich denke, man muss das von Fall zu Fall entscheiden, ob nun die positiven (Schwammeffekt) oder negativen Wirkungen (Auslösen von Magensäuresekretion) überwiegen.
      Früher gab es als Hausmittel (für uns Menschen) bei Magendarmerkrankungen "altbackenes" Brot; frisches Brot galt als "Gift" bei solchen Erkrankungen.
      Also je nach Frischegrad! sehr gut oder schädlich.
      Ganz wichtig ist es auch über den Tag verteilt mehrere kleine Portionen zu füttern, damit ein Überschuss an Säure gleich verbraucht wird.
      Bei meinem Hund kein Thema, da ich sie aus erziehungsgedanklichen Gründen zum großen Teil über Tag "aus der Hand" füttere.
      Auch dein sensitives Futter hat vermutlich noch immer einen Getreideanteil von über 50 %, oder nicht?
      "Reismehl 45%, Lammtrockenfleisch 26%, Gerstenflocken 14%, Sonnenblumenöl, Rübenmelasseschitzel (Rohfaser), Natriumchlorid, Trockenvollei, Hefe, Meeresalgen"
      Da frisches Lammfleisch einen höheren Feuchtegehalt hat, als Getreide und hier der Prozentanteil der Fleischtrockenmasse angegeben ist, kann man von einem höherem Frischfleischverhältnis ausgehen.
      Seit Umstellung auf dieses Futter während der Bauchspeicheldrüsenentzündung ging es dem Hund von heute auf morgen wesentlich besser (ich "durfte" davor nur Kartoffeln füttern)
      Gibt es eigentlich eine Ursache, warum dein Hund Probleme mit Magen und Bauchspeicheldrüse hat?
      Es gibt allgemein viele mögliche Ursachen für diese Erkrankung. ich ziehe in dem Fall meiner Hündin zwei Gründe in die "engere Auswahl":
      1.) ein schwerer Autounfall, den sie im Kofferaum körperlich unverletzt, aber mit einem Schock überlebt hat,
      2.) Kokzidieninfektion, Durchfall hatte sie nicht
      Du hast ja auch geschrieben, dass du ihn "noch" mit Trofu fütterst. Hast du vor, ihn später mal zu barfen?
      Nun ja, "barfen" ist mir zu kompliziert. Ich möchte sie einfach mehr mit vitalem Futter versorgen, mal eine frischen Knochen, ein paar Vollkornbiogrünkernnudeln (ich selbst esse die Nudeln vom Aldi) ... Ich möchte ihr einfach mehr Futter in "lebensmittelqaualität" geben, dazu gehört für mich auch getrocknetes Brot.
      Und sie soll weniger "totes" Trockenfutter bekommen.

      Liebe Grüße
      Jutta
      Liebe Grüße
      Jutta mit Bienchen + dem Einzelkatzenduo: Gina + Flame + Tinka als Sternenhund

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        #18
        marlen: danke für die information!
        dein tierernährungsprof. hält nichts von fertigfutter? dann scheint er ja eine ausnahme zu sein. befürwortet er das barfen?

        lg mimi

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          #19
          @ mimi

          dein tierernährungsprof. hält nichts von fertigfutter? dann scheint er ja eine ausnahme zu sein. befürwortet er das barfen?
          Ich glaube auch, dass ich ziemlich großes Glück habe, einen solch aufgeschlossenen Professor zu haben.
          Er hat sich ziemlich viel mit dem Barfen beschäftigt und befürwortet den Gedanken, der dahinter steckt, voll und ganz.

          Er meint aber auch, dass es nicht unbedingt der "guten veterinärmedizinischen Praxis" entspricht (noch nicht), daher darf er uns Studenten das nicht so lehren. Er hat nur mal eine Vorlesung zum Thema BARF gehalten. Sonst ist bei uns die Tierernährung fast ausschließlich von Formeln und Zahlen geprägt. Leider umfasst die Hunde- und Katzenernährung nur insgesamt 4 Vorlesungsstunden und 2 Seminarstunden. Die Großtierernährung spielt eine wesentlich größere Rolle, da es für die Wirtschaft natürlich ausgesprochen interessant ist, wie man bei möglichst günstigem Futter, maximale Leistungen bei den Nutztieren herausholen kann.

          Allerdings muss ich der oftmals hier eingestellten Behauptung widersprechen, dass die Tierernährung von Fertigfutterherstellern uns Studenten gelehrt wird. Mein Prof. legt einen ausgesprochen hohen Wert auf frische, selbstzubereitete Nahrung. Jedoch gekochtes Fleisch (Parasiten usw. blablabla) und statt Knochen Mineralfutter (Kalk usw.), nur hochwertiges Getreide, wie Reis oder Hirse. Er hält auch nicht viel von den Diätfertigfuttermitteln. Für jedes Tier mit entsprechender Krankheit sollte eine individuelle Ration berechnet werden. Ohne Zahlen kommt man da nicht aus (entspricht nicht ganz meiner Meinung). Wir müssen auf's Gramm genau, die einzelnen Futtermittel für die Ration berechnen, um möglichst genau den vorgegebenen Bedarf (Zahlen !!!: Energie, Rohprotein, Rohfaser, Rohfett, Vit. A und D, Ca, Mg, K, Na, P usw.) zu erreichen.
          Leider geht man dabei wirklich zu häufig z.B. vom Rohprotein aus und nicht von der eigentlichen Proteinqualität. Dadurch ist es völlig egal, ob man den Rohproteinbedarf über Fleisch oder meinetwegen Reis (noch schlimmer Mais!) deckt, hauptsache die Bilanz stimmt am Ende.
          Das ist sehr schade (findet auch mein Prof.).
          Wenn ich mich nur mit der Tierernährung beschäftigen würde, die im Studium gelehrt wird, muss ich leider zugeben, dass ich vermutlich auch irgendwelche Diätfertigfuttermittel empfehlen würde. Aber zum Glück ist es ja nicht so.
          Ich weiß nicht, wieviele Hunde noch Allergien, Pankreasinsuffizienzen, Diabetes usw. bekommen müssen, bis endlich mal wieder ein Weg zurück zur artgerechten Ernährung gefunden wird.

          Übrigens wird uns in der Klinik gelehrt, dass über 90 % der Pankreasinsuffizienzen idiopathisch seien, sprich niemand kennt die Ursache. Mich würde wirklich mal interessieren, wieviele der "idiopathischen" Insuffizienzen möglicherweise fütterungsbedingt sind. Ob wohl jemals derartige Studien ablaufen werden, wage ich zu bezweifeln. Irgendjemand muss ja derartige Doktorarbeiten finanzieren. Und wem ist an den Ergebnissen nicht weniger gelegen, als der Fertigfutterindustrie?

          LG Marlen
          Liebe Grüße
          Marlen mit Hektor (Neufi, 57,5 kg, * 06.06.06), Hera (Labbi, 25,2 kg, *19.09.06) und der Katzengang (Foxi, Ernie, Diego, Stumpi, Nala und Dolly)

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