Märchen rund ums Impfen

[Super-Mickey]

Gestern hat mir eine Freundin erzählt, ihr habe jemand erzählt, dass wenn ein Hund, der nicht gegen Tollwut geimpft sei, gebissen wird (von wem? egal?), dann würde er dann beim Tierarzt sofort eingeschläfert.

Habt ihr so einen Unfug auch schon mal gehört?
Ich persönlich glaube das null, aber besagte Freundin hat jetzt Angst um ihren Hund.

[Kris1412]

Hallo,

naja nicht ganz Es ist richtig, dass ein Hund der nicht geimpft ist und Kontakt zu einem Tier hatte, welches tollwütig ist eingeschläfert wird. Von daher halte ich die Tollwutimpfung schon für wichtig - auch wenn ich kein genereller Impfbefürworter, aber auch kein Gegner bin Wenn er allerdings von irgendeinem anderen Hund gebissen wird, dann natürlich nicht Oder hab ich die Frage falsch verstanden?

LG
Kris

[Super-Mickey]

naja nicht ganz Es ist richtig, dass ein Hund der nicht geimpft ist und Kontakt zu einem Tier hatte, welches tollwütig ist eingeschläfert wird.

Ja, das glaube ich ganz sicher. Seuchenbekämpfung.
Aber wenn Nachbars Lumpi meinen Hund beisst (wehe! ) dann wird wohl nicht meiner eingeschläfert, nur weil nicht Tollwut geimpft.

Und klar, ich lasse meinen unbedingt gegen Tollwut impfen, da ich mit ihm auch verreise. Noch dazu ist ganz Luxembourg praktisch Grenzgebiet und man ist schnell mal im Ausland. Schon die nächste grössere Tierklinik ist in Trier. Tollwut impfen, für mich auf jeden Fall!

Mich regt bei so Geschichten eher der Legendenfaktor auf. Dass irgendwer irgendwem so haarstreubende Sachen erzählt und dann glauben die Leute das.

[Shiraa]

Selbst eine Impfung schützt aber scheinbar nicht 100%ig vor einer Einschläferung im Kontaktfall:

Verordnung zum Schutz gegen die Tollwut
(Tollwut-Verordnung)
§ 7 Tötung und unschädliche Beseitigung
(1) Ist der Ausbruch oder der Verdacht des Ausbruchs der Tollwut in einem Betrieb oder an einem sonstigen Standort amtlich festgestellt, so kann die zuständige Behörde die sofortige Tötung und unschädliche Beseitigung der seuchenverdächtigen Tiere anordnen; bei seuchenverdächtigen Hunden und Katzen hat sie die Tötung und unschädliche Beseitigung anzuordnen.

(2) Abweichend von Absatz 1 kann die zuständige Behörde bei seuchenverdächtigen Hunden oder Katzen anstelle der Tötung und unschädlichen Beseitigung die behördliche Beobachtung bis zur Bestätigung oder Beseitigung des Verdachts anordnen, wenn diese Tiere
1. einen Menschen gebissen haben oder
2. nachweislich unter wirksamem Impfschutz stehen.

So wie ich das verstehe... steht dort KANN eine Beobachtung anordnen. Die Behörde kann den Hund aber auch einschläfern lassen - trotz Impfschutz. Das scheint im Ermessen des Beamten zu liegen. So verstehe ich das jedenfalls...

[Colliedog]

Und unter § 9 steht:

Schutzmaßnahmen bei Ansteckungsverdacht

(3) Absatz 1 gilt nicht für Hunde u. Katzen, die nachweislich bei der Berührung
unter unter Impfschutz standen. Solche Hunde u. Katzen sind sofort behörd-
lich zu beobachten, u. unverzüglich erneut gegen Tollwut zu impfen.
Die zuständige Behörde kann zulassen, dass von der Impfung abgesehen wird,
wenn die Tiere mehrmals in kurzen Abständen gegen Tollwut geimpft worden
sind.


LG Anke

[Super-Mickey]

Also wohl ein Märchen mit wahrem Kern, wie meistens.
Danke für Eure ausführlichen Antworten Shiraa und Colliedog.