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RÜDEN-AVERSION

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    RÜDEN-AVERSION

    Hallo,

    ich habe seit einigen Monaten mit einem ziemlichen Problem zu kämpfen:
    Seit Förster (47kg, Dogge-Pointer Mix) zum Mann gereift ist, reagiert er auf alle ihm fremden Rüden allergisch.

    Er ist mein allererster Hund und leider hat mich NIEMAND darauf vorbereitet, bis Oktober war er auch allen, auch aggressiven Hunden gegnüber lammfromm und freundlich.

    Jeder rät mir zur Kastration (Hundebesitzer, -trainer), ich selbst sehe dies aber als allerletzten Ausweg.

    Könnt Ihr mir vielleicht mit Verhaltenstipps zum Trainieren als Hundehalter weiterhelfen??? Ihn deswegen kastrieren zu lassen ist für mich so, als würde ich einem aggressiven Hund alle Zähne rausreissen...

    Seit Oktober meiden wir Rüden (Wechseln der Straßenseite usw.), außer kleine Herren, denn die nimmt Förster immer mit Humor und läßt sich nicht aus der Ruhe bringen. Alles ab seiner Höhe hingegen wird für ihn interessant;
    Bis jetzt habe ich versucht ihn abzulenken, ganz normal mit ihm bei Fuß weiterzugehen usw.

    Mittlerweile setzt sich der Schlaue bei jedem Richtungswechsel sofort hin und sträubt sich mit seiner ganzen Kraft, weil er bereits durch mein Verhalten merkt, dass ein Rüde "naht", und er stellt schon alles möglich auf.

    Bestrafungen, Aus! Rufe oder Ablenkungsleckerlies, im Grunde eigentlich mich als Rudelführer ignoriert er in solchen Situation VOLLKOMMEN.

    Unser Gassigehen (wir wohnen mitten in Wien unter zahlreichen Hunden) wird täglich ein Kampf zwischen ihm und mir, und da ich das nicht gewohnt war, sind ich (und meine Arme) schon sehr verzweifelt.

    Bitte um Rat
    Karin

    #2
    Ob eine Kastration wirklich etwas bringt, ist auch die Frage. WEnn es nämlich ein Verhaltensproblem ist und kein Testosteronproblem, ändert sich gar nichts.
    Ich würde mir einen hundetrainer/psychologen suchen, der mich mal auf den Spaziergängen begleitet und beobachtet, wie ich mit dem Hund umgehe und der mich unmittlebar korrigieren kann. Häufig genug glaubt man nämlich nur etwas richtig zu machen, reagiert aber doch zu spät oder zu früh für den Hund.
    Ich denke Übungen auf dem Hundeplatz bringen da wenig.

    Ansonsten kannst Du durch eine chemische Kastration herausfinden, ob sein Verhalten tatsächlich an zu viel Testosteron liegt. WEnn sich das herausstellt würde ich persönlich darüber nachdenken, den Hund kastrieren lassen. Aber das muss jeder für sich entscheiden.

    LG, Eve
    LG, Eve

    Ich belle nur, beiße eher selten...

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      #3
      Hallo Karin,

      ich kann mich der Meinung von Eve nur anschliessen und denke, dass Förster Dich jetzt als Alpha klar in Frage stellt,
      ob eine Kastration an diesem Verhalten etwas ändern würde ist fraglich.

      Ich bin kein Trainer oder Therapeut und spreche lediglich aus eigenen Erfahrungen, meines Erachtens liegt der Schlüssel zum
      Erfolg bei Dir, Du solltest Förster klar Deine psychische Überlegenheit und Stärke demonstrieren. Im Moment scheint es
      mir, dass Förster agiert und Du reagierst, das schwächt Deine Position als Rudelführer enorm und sollte zwingend umgekehrt werden.

      Ich weiss, das ist alles so einfach gesagt, nicht jedem Menschen sind Führungsqualitäten in die Wiege gelegt worden, aber wenn
      Du es alleine nicht hinkriegst, dann suche Dir baldigst einen guten Tierpsychologen/Trainer, der Dir mit Tipps und guten Ratschlägen
      bei der Umsetzung hilfreich zur Seite steht. Ausserdem wirst Du feststellen, dass eine erfahrene Person an Deiner Seite
      auch Dich selbst stärkt im Umgang mit Förster.

      Begleitend hierzu würde ich mir dann doch überlegen eine chem. K. auszuprobieren, von meiner Tierärztin weiss ich, dass Kastrationen
      bei Rüden den gewünschten Effekt erzielen können, manchmal aber auch nicht.

      Liebe Grüße
      Birgit

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        #4
        Wie genau reagiert er? Wie entstand der erste Vorfall? Zu welchen Vorfällen kam es bisher? Wie stark lässt er sich von dir noch beeinflussen, wenn er "allergisch" wird?

        Ein Meiden von anderen Rüden kann ich gut nachvollziehen, ist aber natürlich keine Dauerlösung. Hast du die Möglichkeit mit erfahrenen Personen und "coolen" Hunden zu üben?

        Gruß
        Sandra *wird schon, hatte auch so nen Rüden*
        Es grüßen Sandra und Dax

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          #5
          Hallo Karin!

          Ich kann dir nur wärmstens das Trainer-Ehepaar Krisa empfehlen. Sie sind beide Verhaltensforscher, er lehrt an der Uni Wien Tierpsychologie. Allerdings sind die beiden alles andere als billig: eine Einzelstunde kostet 50,- €
          Wenn's dir irgendwie möglich ist, investier wenigstens das Geld für eine Stunde, das lohnt sich auf jeden Fall!!!

          Hier der Link: www.hunde-forum.at

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            #6
            Vielen Dank für Eure Antworten!

            Ich glaub auch, dass ich zuerst mein Verhalten unter die Lupe nehmen muss, bevor ich irgendeinem medizinischen Schritt zustimme.

            Also:
            Ich hab schon die Möglichkeit, mit erfahrenen Haltern und "coolen" Hunden zu üben. In solchen Situationen ist Förster dann wie ausgewechselt, grundsätzlich weiß er ja wie´s geht...

            ZU Sandi:
            Der erste Vorfall war in der Hundezone. Wir waren alleine drin, bis ein lammfrommer Rotti und ein aufgeweckter Mischling DSH -??? reinkamen und frech/freundlich Förster zum Spielen aufforderten. In der Zone gibts so gut wie nie Vorfälle,ich sah die zwei schwanzwedelnd um Förster rumlaufen und unterhielt mich mit den beiden anderen Haltern. Plötzlich begann ein Hund laut rum zu knurren und ich dachte, ich ruf sicherheitshalber Förster zu mir, dabei war es Förster, der da aufmischte. Die zwei anderen hauten ab, er aber ließ nicht locker (Knurren, Bellen, Zähne zeigen, nachlaufen....)
            Förster verjagte alle, ignorierte mich, lief mir davon und ich erwischte ihn erst, als alle weg waren.

            Ein anderes mal entdeckte er einen Rüden auf der anderen Straßenseite und versuchte mich mit aller Gewalt rüberzuschleifen, knurrend, bellend völlig auf den anderen fixiert.

            Sobald ein Rüde aus der Entfernung auf ihn zukommt, wird er stocksteif, knurrt, oder versucht zum anderen hinzuziehen, Auch mit dem Trick, dass er sein Knurren plötzlich in Schwanzwedeln und Winseln umwandelt, bis zum Moment,wo der Rüde dann in Reichweite ist.
            Mittlerweile gehen auch die anderen Rüden schon knurrend, bellend auf ihn zu.
            Mir gegenüber reagiert er in solchen Situationen nicht aggressiv, sondern gleichgültig. ABER: natürlich widersetzt er sich (stehenbleiben, in andere RIchtung ziehen...)
            Er hat mich einmal so "geschliffen", daß ich von den zwei geparkten Autos die Außenspiegel mitgenommen habe.
            Auch wenn ich ihn mit der Hand angreife, um auf mich aufmerksam zu machen, er ignoriert es einfach, so auf die Art "ja, ja, später...".
            Sonst im Alltag gibt es mit ihm aber überhaupt keine Probleme und er gehorcht auch (er ist da nicht aufsässig), er war auch noch nie mir gegenüber aggressiv.

            Das Blöde ist einfach: in allen Büchern usw. steht "gelassen bleiben und Situation verändern, nicht schimpfen". Nun, gelassen bleibe ich zwar zusehends weniger, aber ich bekomm ihn einfach nicht vom Fleck um die Situation zu verändern. Das wird zwischen uns jedesmal ein Kampf - außer ein Übungspartner geht mit, da ist er dann o.k.

            Ich werde mir doch professionelle Hilfe suchen.

            Trotzdem bitte weitere Anregungen!!!!

            Danke Karin und Förster

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              #7
              Rüdenpöbler

              Hallo,

              vielleicht hast Du ja alleine mit der "Masse Hund" Probleme (in den angebenen Situationen).
              Vielleicht könnte ein Halti Dir mehr Sicherheit verschaffen, einfach weil Du dann "standfester " bist?

              Kommentar


                #8
                Förster

                + "Halti" wäre da noch zu empfehlen....

                -Dann kann er das mal ganz schnell vergessen, Dich ungewollt zu anderen Rüden über die Straße zu schleifen.

                Und dann sollte er mal dringend Artgenossen kennenlernen, die
                I H M die Levitten lesen....
                Auch die Situation zwischen Euch beiden, sollte auch neu geordnet werden.

                Denn so kann es ja nicht weitergehen. Was macht ihr 2 denn, wenn Förster mal 5 ist...

                LG
                ~*~°°° Frieda & Rudel °°°~*~


                ...................... eiN lEbEn OhNe hUnDE iSt wiE eRDbEEreN AUs dER dOSe.......................... :ipieks:

                Kommentar


                  #9
                  Halti ...

                  Meine Lieben,

                  hab offensichtlich folgendes vergessen zu erwähnen:

                  - wir haben ein Halti. Funktioniert in Übungssituationen HERVORRAGENDST, auf der Straße artet es zu einem Kampf aus bei Rüdennähe. Er versucht sich dann aus dem Halti rauszuwinden, das Halsband durchzuknabbern - macht dabei die seltsamsten Verrenkungen, als hätte er es heimlich geübt.

                  Bitte nicht denken, ich würde das alles halbherzig mit ihm versuchen und dann gleich aufgeben oder so, sondern ich übe wirklich und arbeite vor allem hart an mir (ICH nehme die Bachblüten, um nicht auszuflippen

                  - die Idee mit den anderen Artgenossen finde ich sehr gut, ich hab mir wirklich schon gedacht, ich lass ihn das mal durchstehen, damit er "zurechtgestutzt" wird im übertragenen Sinn, andererseits hab ich davor Angst, weil er einfach noch nie von sich aus Ruhe gegebenen hat (HOHES MASS AN SELBSTÜBERSCHÄTZUNG)

                  -Könnt ihr mir noch Tipps geben um die Situation zwischen uns neu zu ordnen???

                  Danke, Karin und

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                    #10
                    Hi Karin!

                    Kennst du das Buch über das Aggressionsverhalten von O'Heare? Ich finde es sehr gut. Es ist auch ein Übungsteil dabei. Meines hab ich derzeit verliehen, müsste es aber nach Weihnachten zurückriegen, dann kannst du es gern ausleihen.

                    In dem Buch steht auch drinnen, wie groß deine Chancen sind, dass eine Kastration hilft. Wenn ich mich richtig erinnere, hat es bei 60 % der Rüden etwas gebracht. Also du kannst nicht davon ausgehen, wenn du Förster kastrieren lässt, dass damit das Problem mit 100%iger Sicherheit aus der Welt ist.

                    Es gibt im 3. Bezirk (Landstraßer Hauptstraße 95, www.libernovus.at oder www.hundebuecher.at) die Buchhandlung "liber novus", die vertreiben alle Animal-Learn-Bücher, dort kannst du das Buch sicher auch mal durchblättern.

                    Mit dem Zurechtstutzen lassen bei einem Hund, der die Größe von Förster hat, bin ich ehrlich gesagt eher skeptisch. Da musst du schon ein ziemliches Kaliber von Hund finden, der das hinkriegt. Und was kommt raus, wenn Förster die Rauferei gewinnt?????

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                      #11
                      Liebe Susi,

                      danke für den Tipp im 3., schau dort sicher hin!
                      Wg. dem Zurechtstutzen und dem Gewinnen hast Du recht, ich hab gerade darüber nachgedacht. Dann bestärke ich ihn ja in seinem Verhalten.
                      Und er gibt ja wirklich alles nur um endlich kämpfen zu können, hätte er den Wunsch zu jagen,würd ich ihn ja auch nicht lassen...
                      Werde auf jeden Fall in die Buchhandlung schauen.
                      Hab mir auch die Homepage vom Hundeforum angesehen, finde ich auch sehr gut.
                      Danke, Karin

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                        #12
                        Hallo Karin,
                        ich wollte dir eine PN schicken, aber du hast das bei dir nicht aktiv.

                        LG
                        Sandra *das geht nicht alles von heute auf morgen*
                        Es grüßen Sandra und Dax

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                          #13
                          Bin noch nicht freigeschalten, leider..... Versuchs bitte wieder, danke!!!

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                            #14
                            Hallo Karin

                            Ich habe/hatte auch so ein Exemplar...
                            In sieben Jahren potent und einem Jahr kastriert, sage ich heute, ich würde ihn heute eher kastrieren lassen.
                            Das soll nicht heißen dass ich einen Jungspund bei den ersten Prollattacken zum TA bringe, aber ich würde mich heute sehr viel eher zu einer Kastration entscheiden.
                            Bei meinem Hund lag letztendlich eine medizinische Indikation vor, sonst hätte ich mich zu dem Schritt bis heute nicht durch gerungen.
                            Seither, jetzt etwa ein Jahr, ist unser Zusammenleben sehr viel harmonischer geworden. Die Prollattacken, die er heute noch hat, haben sich auf ein Mindestmaß gesenkt -nur noch alte "Feinde" oder penetrante Anmache der anderen Rüden-
                            ...haben Erziehungsversuche wie Blickkontakt herstellen, ablenken, bis hin zu verbieten keinerlei Erfolge gebracht, komme ich heute sehr viel einfacher an ihn heran.
                            Und er bekommt jetzt wieder Stück für Stück mehr Freiheiten....

                            LG
                            Andrea mit Ben und Thula
                            Liebe Grüsse
                            Andrea mit swarte Piet, Merlin, Lara, Chap und dem Galgo Sam

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                              #15
                              @ Karin
                              Wenn du magst, schreib mir eine E-Mail über mein Profil.

                              @ Andrea
                              Klar gibts immer zwei Seiten.
                              Es grüßen Sandra und Dax

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