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Erfahrungsbericht: Die ersten Tage

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    Erfahrungsbericht: Die ersten Tage

    Hallo zusammen,

    alle, die den "Fall Puma" bisher mitverfolgt haben, haben sich sicher schon gefragt, wie die von Fragen gebeutelte Veggi 2 Tage ohne Forum ausgehalten hat...
    Das werde ich Euch und alle anderen auch gleich mal ausführlich berichten. Für alle, die Puma noch nicht kennen, alles von Anfang an. Ich denke nämlich mein Bericht könnte andere frisch gebackenen oder zukünftige Hundehalter vielleicht interessieren:

    Also, am Dienstag ist die süße ca. 1-jährige Puma bei uns eingezogen, nachdem wir sie einige Male im Tierheim besucht hatten und sie unser Herz erobert hatte. Wie ich hier im Forum erfahren habe, ist sie wohl ein Malinois-Mischling. Sie ist etwas über kniehoch. Seit vielen Jahren ist ein eigener Hund mein größter Wunsch und ich habe auch schon einige Erfahrung mit Pflege-, Nachbars- und Spaziergehhunden. Mit 16 bin ich z.B. ohne jegliche Schwierigkeiten mit 2 unerzogenen irischen Wolfshundrüden rumgezogen. Mein Freund dagegen hatte noch nie irgendwas mit Tieren zu tun, hat sich aber auch für die Idee begeistern lassen. Wir haben also in der Vorbereitungszeit beide viele, viele Bücher gelesen, schon im Forum gefragt und alles so gut wie möglich organisiert. Sind dann auch eine halbe Woche durch alle Tierheime in der Gegend gerannt, bis wir endlich DEN Hund für uns gefunden hatten. Am ersten Nachmittag hat die süße fast nur geschlafen, ebenso in der Nacht. Nur wir haben vor lauter Aufregung gar nicht geschlafen. Mein Freund fühlte sich dennoch ziemlich schnell total wohl mit Puma und konnte von Anfang an toll mit ihr umgehen. Doch ich habe mich durch die ganzen Bücher so verrückt gemacht, alles 100% richtig zu machen, dass ich meine ganze natürliche Art mit Hunden umzugehen vergessen habe. Als Puma dann am 2.Tag spielerisch und auch in Stresssituationen mit Schuhebeißen angefangen hat, war ich total überfordert, weil ich ja nix falsch machen wollte. Hier im Forum haben wir viele tolle Tipps bekommen, die mein Freund dann auch bald erfolgreich umsetzen konnte. Ich dagegen war dauernd so aufgeregt und nervös, dass ich weder essen noch schlafen konnte (das habe ich noch nie vertragen, es macht mich richtig krank). Wohl deshalb hat Puma auf mich auch nicht so reagiert, wie ich es wollte. Am Do. war ich dann soweit, dass ich ne viertel Stunde nur noch geheult habe. Vor Glück, vor Übermüdung und aus Angst vor der ganzen Verantwortung, die ich uns da beschert habe. Man kann echt sagen ich war nervlich ziemlich am Ende. Aber mein hundeunerfahrener Schatz hatte (und hat) alles im Griff. Als meine Eltern zu Besuch waren, waren sie schockiert von meiner Unsicherheit gegenüber der süßen, ja relativ kleinen und total braven (bis aufs Schuhebeißen) Puma. Meine Eltern kennen mich schließlich als total selbstsicheren Menschen im Umgang mit Schäferhunden, Rotweilern, irischen Wolfshunden und vielen mehr. Meine Mutter und später auch meine Schwiegermutter (2 und 3 Kinder, etwas und gar keine Erfahrung mit Hunden) haben mir beide geraten oder fast schon befohlen meine Ratgeber alle mal in den Schrank zu stellen und einfach ich selbst zu sein. Deshalb hab ich auch erstmal das Forum nicht mehr besucht. Mir ist durch Gespräche mit meinen Eltern und meiner besten Freundin klar geworden, dass ich vor lauter Hund meine Puma gar nicht gesehen habe. Tatsächlich habe ich sie am Do. abend nach dieser Erkenntnis erst so richtig von Herzen hier bei uns begrüßen können. So sehr hatte ich mich verrückt gemacht, nur ja nichts falsch zu machen. Es hat zwar erst noch ein bisschen gedauert, bis ich mich beruhigen konnte, aber heute geht es mir echt schon viel besser, ich fühle mich nicht mehr zittrig und Puma reagiert sofort ganz anders auf mich. Sie ist wirklich soooo ein toller Hund!
    Also mein wirklich von Herzen kommender Rat an alle zukünftigen Hundebesitzer: Informiert Euch gut über die Hundehaltung, aber wenn der Hund dann da ist, handelt erstmal nur nach Eurem Gefühl. Lasst erstmal Eure Freude und Liebe zu, ohne sie nach den "Regeln der Hundeerziehung" zu reglementieren. Ein Hund versteht uns so und so nicht, wenn unser Verhalten aufgesetzt ist. Ich bin mir sicher, dass ich Puma in den ersten 3 Tagen nur wiedersprüchliche Signale gesendet habe. Und jetzt hab ich sie erstmal einfach nur lieb. Sie bekommt jetzt erstmal die Chance, sich an alles zu gewöhnen und am Di. fangen wir dann unter fachmännischer Beratung ein bisschen an zu trainieren. Bis dahin gelten nur die ganz grundlegenden Regeln, wie in der Küche und am Tisch nicht betteln, nicht ins Bett kommen usw. Und ansonsten werden wir es wohl bis Dienstag nicht schaffen Puma völlig zu verderben, weil wir uns nicht 100% an die Bücher halten, wo ja eh in jedem was anderes steht
    So, ich hoffe ich konnte rüberbringen, wie wichtig für mich diese Erkenntnis der letzten Tage war! Mich interessiert natürlich auch, ob hier jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat.
    Ab jetzt werdet ihr bestimmt auch wieder öfter von mir hören, da ich jetzt ruhig genug bin, normal mit Puma umzugehen!

    Ganz, ganz liebe Grüße von Eurer glücklichen Veggi

    PS: Ich kann mir jetzt fast ein bisschen vorstellen wie sich Kindbettdepressionen anfühlen. Gibt es vielleicht sowas wie "hundbettdepri"?

    #2
    Hi Veggi

    Ja ja, wenn man es zu gut meint geht der Schuß meist nach hinten los.

    Ich hab meine Hunde bisher auch aus dem Bauch heraus erzogen und nicht nach Büchern. Ich lese zwar auch das ein oder andere Hundebuch, aber ich würde mich nie einer einzigen Methode verschreiben. Dafür sind unsere Hunde zu unterschiedlich.

    Unternehmt erstmal mitr Puma viele spannende Sachen und laßt euch zu einer Einheit zusammenwachsen, der Rest kommt dann schon von allein.
    Gruß Elke mit den Minitüten Pixel, Ni T. & Kyko
    und dem Timor-Bub und Shari-Schneckchen im Herzen
    Mail ->

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      #3
      Hallo Veggi,

      oh Mann, irgendwie erkenne ich mich gerade in Deiner Schilderung der ersten Tage wieder!

      Wir haben Emma als Welpen bekommen und ich fühlte mich in den ersten Tagen total überfordert. Mir war bewusst, dass wir eine riesige Verantwortung auf uns genommen haben und ich wollte auch alles richtig machen. Ich musste damals auch das eine oder andere Mal heulen. Zum Glück fühlte sich mein Freund nicht so überfordert und war 100%ig für Emma und mich da!

      Irgendwann (nach ein paar Tagen) hat es bei mir "Klick" gemacht und ich wurde entspannter im Umgang mit Emma.
      Heute weiß ich, dass man mit einem Hund viel Geduld braucht, dass nicht alles auf Anhieb klappt und dass man den Spaß miteinander nicht vergessen darf.

      Damals dachte ich schon, dass ich es nicht schaffe einen Hund zu halten und dass wir Emma wieder abgeben müssen. Ich war echt fertig!
      Heute würde ich mir eher ein Bein amputieren lassen, als freiwillig Emma wieder herzugeben.
      Gruß von Imke & Hündin Emma
      aus Essen

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        #4
        Hallo Veggi,
        auch ich kann das von jedem hier gesagte bestätigen und finde es toll, dass Du zu Dir selbst zurückgefunden hast. Jetzt kann auch Puma zu Dir vertrauen fassen, weil Du Ruhe ausstrahlst. Und das finde ich in der Hundeerziehung auch besonders wichtig. Ich wünsche Euch ganz viel Spaß und eine super Beziehung!!!
        liebe Grüße, Steffi

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