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Angstagression?

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    Angstagression?

    Hallo,

    seit vier Monaten haben mein Freund ich einen, mittlerweile fast zweijährigen Labrador-Schäferhund-Mischling, der vorher leider keine wirkliche Sozialisierung mit anderen Hunden erlebt hat. Anfangs hatte er nur Angst vor anderen Hunden auf Spaziergängen, nun fängt er aber jedes Mal an, ganz hibbelig zu werden, wenn er andere Hunde sieht und wenn sie zu nah oder zu überrascht auftauchen, dann springt er (an der Leine) in ihre Richtung, fiept, knurrt und bellt und ist kaum zu beruhigen. Anfangs habe ich immer an der Leine gezogen und "Nein" gesagt und bin weiter gegangen, das hat aber nicht sehr viel gebracht, er wurde eher noch agressiver. Dann habe ich gehört, dass der Hund meint, das Rudel, also ihn und mich, beschützen zu müssen. Ich solle das umkehren, d.h., mich zwischen die Hunde stellen und ihm klar machen, dass ich die Ranghöhere bin und das zu klären hätte, wenn wir angegriffen würden.
    Ich habe dann zufälligerweise während einer "Attacke" meinen Schlüsselbund fallen lassen, da ich da gerade erst aus dem Haus war. Mein Hund schreckte zurück und stellte sich hinter mich, lies den anderen Hund also in Ruhe.

    Meine Frage: Was soll ich tun, um ihm dieses agressive Verhalten an der Leine abzugewöhnen? Ich glaube, dass es Angstagression ist. Wäre es gut, beim nächsten Mal, nichts zu sagen und ihm nur, wenn ich merke, dass er gleich loslegen will, agressiv zu werden, den Schlüsselbund auf den Boden vor ihn zu werfen? So, dass er merkt, dass das was er vorhat schlecht ist? Und ihm dann, wenn er sich lieb/ruhiger dem anderen Hund gegenüber verhalten hat, ein Leckerchen zustecken, so dass er merkt, dass dies das "gute" Verhalten ist?

    Ach ja, mein Hund beisst keine anderen Hunde, wenn er mit anderen Hund frei läuft, ist er zwar die ersten 5 Minuten recht übermütig und spielt schon recht rebellisch, danach hat er aber meist keine Lust mehr und läuft eher allein herum, schnüffelt usw.

    Ich würde mich sehr freuen, wenn ich ein paar Tipps bekommen würde.

    Herzlichen Dank,

    Eva

    #2
    Hallo,
    ich würde versuchen, ein paar Leute mit souveränen Hunden zu finden, von denen Dein Hund lernen kann. Als großer Hund kann er nämlich schnell die Erfahrung machen, daß sein Verhalten zum Erfolg führt, auch das rabiate 'spielen', das häufig nichts mit wirklichem spielen zu tun hat.
    Zusätzlich würde ich ihm beibringen, dich auf Kommando anzusehen, in größeren Bögen an Hunden vorbeizugehen und eine passende Belohnung suchen, zB Spielzeug. Evtl. hilft ihm auch das Tragen von Spielzeug.
    Liebe Grüße
    Christine

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      #3
      ich habe so einen angstaggressiven hund gehabt. der ist an der leine anfangs völlig ausgetickert, war überhaupt nicht ansprechbar. wir haben daran gearbeitet, aber leider hat er dann auch noch an der leine einige schlechte erfahrungen machen müssen. er ist von anderen hunden angeleint angegangen worden.
      wichtig war anfangs, ihn nicht zu überfordern, grosse abstände zu anderen hunden zu halten, ihn abzulenken, ihn auf mich zu konzentrieren, dann konnten die abstände ganz langsam verringert werden.
      ganz wichtig war für ihn, dass ich ihn abschirme und zur not auch verteidige, so dass er begann, auch angeleint darauf zu vertrauen, dass ihm nichts passiert, weil ich auf ihn aufpasse.
      das schlimmste wäre für ihn, wenn ich zulassen würde, dass ihn andere hudne an der leine bedrängen oder angehen.
      ich habe in diesem jahr einige kurse speziell zur leinenführigkeit gemacht und den erfolg sieht man ganz deutlich!
      seit er an der leine wieder vertrauen gefasst hat, kann ich ihm auch klare ansagen machen, dass ich pöbeln an der leine nicht dulde.
      ich habe auch schonmal sein verhalten unterbrochen, indem ich mein schlüsselbund neben ihn geschmissen habe, einfach, damit er wieder ansprechbar ist. hätte ich das allerdings ganz am anfang versucht, hätte ich ihm damit ja ständig druck gemacht und die situation eher verschlimmert, denke ich.
      hingegen habe ich es bei dem zweiten rüden, der einfach nur mal ausprobiert hat, ob das denn geht, an der leine rumzupöbeln, schön mit verstärkung seiner zwei kumpels und man war sich ja einig, mal mächtig donnern lassen, damit klar ist, dass ich sowas nicht dulde. aber sowas bringt natürlich nix, wenn der hund angstaggressiv ist.
      vielleicht schaust du dich mal bei hundeschulen oder trainern um, ob sowas angeboten wird......
      grüssle von claudia & omi im herzen, herrn krümel, miss möppel, froillein nele, herr pixel & monsieur oscar & das federvieh

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        #4
        wenn der hund nach vorne geht würde ich überhaupt nichts sagen, sondern ihn nur ruhig, aber bestimmt wieder an deine seite holen und weitergehen. schlüsselbund ist für ausnahmefälle ggf hilfreich, weil der hund das geräusch nicht direkt mit dir verbindet. allerdings merkt es der hund schnell und meiner hat nach ein paar mal auch auf "normale" schlüsselgeräusche reagiert.

        bei uns hat es ca. 1-1,5 jahre gedauert, aber inzwischen können wir zu 95% entspannt an anderen hunden vorbeigehen und auch sonst bleibt das heftige gepöbel aus.
        grüßle
        Susanne

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          #5
          DAnke

          Hallo zusammen,

          erst einmal danke für Eure Antworten, damit ist mir shcon mal sehr geholfen allein aus dem Grund heraus, dass es auch andere Menschen mit diesem Problem gibt.

          Ich habe festgestellt, dass es wirklich wichtig ist, eine bestimmte Distanz zu wahren. Ich werde jetzt zwei Freundinnen von mir "engagieren" :-) und mit ihren Hunden zusammmen trainieren. Ich glaube, meine Ansätze waren gar nicht so schlecht. Ich werde meinen Hund erst mal auf Distanz an den anderen Hunden vorbei führen, da wird er nur mäßig unruhig sein, und ich kann ihn noch gut ablenken und auf mich konzentrieren. Das ist schon super, denn am Anfang hat er einen Hund gesehen oder gerochen, egal wie weit der entfernt war, und er ist absolut abgedriftet. Das ist schon besser. Ich weis, dass es eine ganze Zeit dauern wird, bis er es gelernt hat, dass die anderen Hunde für ihn, zumindest größtenteils nicht gefährlich sind, aber wir machen das schon, ich bin sicher.

          Gestern ist jemand mit dem Fahrrad auf der Straße gefahren, seinen Hund an der Leine. Bruno, so heisst mein Hund übrigens, wr zwar erregt, blieb aber bei Fuß und knurrte und bellte nicht. DAs war super, aber dann, 100-200m weiter fing er an zu fiepten und wollte nach vorne weg. Soll ich das ignorieren? Ansonsten, denkt er vielleicht, dass er damit weiter kommt?

          Gerade sind wir einem Hund in einer sehr schmalen Gasse begegnet, die ich sonst extra meide (tja, heute dachte ich, ich könnt ja mal, schlafen ja alle noch ;-) ...), und das war gar nicht witzig, er knurrte und als wir dann auf Hundehöhe waren, wollte er auch hinspringen und so.

          Jaja, so sieht das aus, ich werd die Gasse vielleicht doch erst mal meiden.

          Liebe Grüße, wenn Ihr wollt, schreib ich hier mal, wie wir uns so weiterentwickeln.

          Eva

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            #6
            Ach ja

            Ach ja, wir gehen auch zu einer Hundeschule, die auch echt schon viel gebracht hat, und wir üben auch an der Leine gehen sehr intensiv. Nur kennt er die Hunde da im Kurs natürlich alle schon und hat keine Probleme auch nicht mit allernächster Nähe an der Leine.
            er läuft zu 90% super bei Fuß und ohne Leine geht er komischerweise 100% Fuß, wenn ich ihm das Kommando gebe. Er ist halt eher ein Hund für's Land, ist auf einem Hof groß geworden und hat das Leinegehen erst vor vier Monaten gelernt.

            Hmmmmm.....

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              #7
              Hallo Eva,

              die Gasse solltest du wirklich erst mal meiden. Vermeide auch, das dein Hund und der andere Hund sich fixieren können, also direkt in die Augen schauen. Laufe einen Bogen um den anderen Hund, und versuche, die Blicke deines Hundes auf dich zu richten. Belohne ihn mit Ansprache, nette Worte, wenn er dich ansieht. Schaut er weg, sag nichts mehr.
              Also nur, wenn er dich ansieht, bekommt er Zuwendung.

              LG
              Monika
              Liebe Grüße von Monika, Ojito und Jasper

              -Nichts ist so spannend wie Veränderungen.-

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                #8
                und ohne Leine geht er komischerweise 100% Fuß
                .................................................. ..............
                die hunde wissen halt, dass sie "angebunden" sind, dass sie nicht aus der situation raus können, sind also viel eher auf "abwehr", auf "komm mir bloss nicht zu nahe" eingestellt und sind daher ohne leine deutlich cooler, weil sie ja jederzeit weg könnten oder sich wehren könnten.
                so isses bei meinem terrier auch.
                grüssle von claudia & omi im herzen, herrn krümel, miss möppel, froillein nele, herr pixel & monsieur oscar & das federvieh

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                  #9
                  Hallo Claudia,
                  super, wie Du das beschreibst! Ich druck's mir aus und häng's an meinen Kühlschrank!! Ich habe mit Cora auch dieses Problem. Sie tobt wie ein Berseker und ich häng' hintendran. In der Hundeschule kommt sie angeleint an allen Hunden vorbei, weil sie sie auch gut kennt und mit ihnen auch frei läuft. Da weiß sie, daß ihr nichts passieren kann. Aber Hunde aus der Nachbarschaft, die nur an der Leine sind und deren Besitzer mich im Wald schon angebrüllt haben, ich solle meinen "Köter" anleinen, die sind Cora mehr als suspekt (Hund wie Mensch. Man hätte uns ja freundlich bitten können....).
                  Ich finde es auch sehr gut, daß Du schreibst, wie lange solch eine Umgewöhnung dauert.
                  Wir probieren es auf jeden Fall!!! Auch wenn's zwei Jahre dauert!
                  Viele dankbare Grüße
                  Susanne

                  Hallo Eva,
                  meide bitte enge Gassen!! Wenn Cora ein Hund, vor dem sie Angst hat, in solch einer Gasse begegnen würde..Oh je.
                  Bitte gib auch keine hektischen Kommando in barschem Ton (das habe ich vor zwei Jahren gemacht) und es hat sich gar nicht bewährt. Ich habe auch vor Angst die Leine gestrafft. Das waren für Cora Signale, zum Angriff zu blasen.
                  Ich mache es jetzt, wie Claudia es beschrieben hat.
                  Ermutigende Grüße
                  Susanne
                  Susanne

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                    #10
                    Ich habe auch vor Angst die Leine gestrafft. Das waren für Cora Signale, zum Angriff zu blasen.
                    .................................................. .................................................. .
                    ist ja oftmals so, dass man unbewusst signale gibt.
                    weil mir selber meine fehler naturgemäss nicht immer auffallen, weil sich dinge einfach so einschleichen, die mir schlicht nicht unbedingt bewusst sind, finde ich es gut, huschu zu machen und einen trainer zu haben, der mich auf fehler oder unzulänglichkeiten oder vor allem auch alternativen hinweisen kann!
                    grüssle von claudia & omi im herzen, herrn krümel, miss möppel, froillein nele, herr pixel & monsieur oscar & das federvieh

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