Hund an der Leine und andere Hunde = Horror

[Gast]

Ich denke der Titel sagt schon alles. Aber ich erkläre es hier nochmal: Wenn ich mit Rexer spazieren gehe habe ich 2 Probleme. Das 1. ist das er an der Leine zerrt wie ein blöder. Alle Erziehungsversuche (Stehenbleiben wenn er zieht, in eine andere Richtung gehen) schlagen nicht an. Habt ihr ein Tip was ich noch machen kann den so macht das Gassi gehen keinen Spaß.

Das 2. Problem besteht in seinem Verhalten wenn wir anderen Hunden begegnen. Er ist einer von den Hunden die eigentlich lieb mit anderen Hunden spielen wenn sie NICHT an der Leine sind aber ein riesenterror machen wenn sie an der Leine sind. Heißt: Andere Straßenseite kommt ein Hund. Dann stemmt er seine Beine in den Boden (So das er in der Leine hängt) und zerrt, zieht, knurrt und bellt. Ich mein ich kann ihn noch halten aber das macht das spazieren gehen so wie heute natürlich sehr schwer.

Vielleicht habt ihr ja einige Tips für mich.

Infos zu dem Hund:

Er wird im Mai 2 Jahre, Schäferhund-Colliemix. Wenn es um andere Sachen lernen geht sehr intelligent.

[aramis17994]

Hallo,

zum Leine gehen - verwendest du halsband oder Geschirr?

Ich würd ganz klar in dem Fall, wenn nix anderes bisher geholfen hat, mit Leckerlis trainieren. Ansonsten hilft dieses Stop-Go Prinzip schon ganz gut, wenn man es richtig und konsequent einsetzt. Allerdings setzt das auch vorraus, dass der Hund draußen nicht so unter Strom steht, dass er gar nicht lernen kann - was auch sein kann.

Zum 2. Problem - schau dir das Buch Calming Signals Workbook an - dort wird das Change the assoziation program beschrieben - das ist genau das richtige für euch.
Ich tippe bei deinem Hund auf Unsicherheit, die sollte ihm genommen werden.

Evtl. solltest du dir auch einen guten Trainer suchen, Animal learn oder ähnliches, der kann sich die ganze Situation anschauen, vielleicht steckt noch mehr, was wir hier jetzt gar nicht sehen können, klarerweise.

[SonjaBenny]

Hallo,

ich würde dir eine Hundeschule oder Trainer empfehlen. Tipps im Internet sind immer schwierig.

guck mal nach hundepsychiater

vorher mit www und dannach mit de.

direkte Links von Hundeschulen dürfen hier nicht geschrieben werden.

Leider kann ich dir gar nichts über diesen Trainer sagen, aber guck ihn dir halt mal an.

[Skunky]

@ msjbr - Hast du die beiden Methoden beim Ziehen gleichzeitig angewendet oder nacheinander ? Bisher haben bei mir noch alle Hunde mit dem Stehen bleiben recht schnell gemerkt, dass sie mit ziehen nicht weiter kommen.

Wenn sie ziehen sofort stehen bleiben. Am Anfang zurückrufen und sobald sie locker lassen loben. Weiterlaufen. Wenn sie wieder ziehen sofort stehen bleiben. Das Spiel wieder von vorn.

Ist er irgendwann so weit ist, dass er sofort nach dem Ziehen umdreht und zu dir kommt, kannst du schon losgehen, wenn er die halbe Strecke zu dir zurückgelegt hat. U.s.w.

Hat er das Prinzip dann einigermaßen verstanden kannst du kurz bevor er zieht "Nicht ziehen" o.ä. einbauen. Das ist so eine kleiner Hinweis für den Hund, dass die Leine gleich zu Ende ist und ihr dann evtl. stehen bleiben müßt. Nach vielem Üben reicht es dann nur diesen Hinweis zu geben und der Hund läuft wieder etwas dichter auf, weil er verhindern will, dass ihr stehen bleibt.

zu Pkt. 2 Übe mal Begegnungen ohne Leine - Sage z.B. Stop ohne ihn festzuhalten o.ä. Beim nächsten Mal legst du ihm nur die Leine auf den Rücken. Wenn das funktioniert hältst du ihn ganz locker am Halsband mit der Hand. Später machst du ihm die Leine mal ran und gleich wieder ab. Leine ran und so wegführen. Eben immer etwas mehr. Aber diese Übungen nicht nur machen, wenn ein anderer Hund kommt sondern auch mal einfach so. Nicht das dein Hund irgendwann der Meinung ist er wird nur angeleint, wenn andere Hunde kommen.

[Dastashnaupudra]

Hallo Janika,

bezüglich des Leinentheaters würd ich ein Alternativverhalten einüben, bei dem der Hund auf Dich achtet, statt auf den anderen Hund.
Zumindest fruchtet das sehr gut bei dem alten Nachbarshund, den ich ausführe....seh ich den anderern Rüde kommen, wechsel ich die Strassenseite und positionier mich dort hinter einem Auto und vor dem Hund. Den anderen Hundehalter samt Hund ignoriere ich (wende ihm den Rücken zu), "sitz" und für dieses- erst wenn er mich anschaut....gibts Guterle....und noch eins....wirft er dem anderen einen Blick zu, säusel ich "Jungchen, schau mal!" und loben...reicht auch mal verbal....Leine lasse ich locker bei der ganzen Aktion.

Ätzenderweise hab ich mit Kerlchen gestern grad so verfahren als sein Erzfeind gegenüber kam und da kam doch auf der andern Strassenseite noch ein großer angeleinter Rüde(= sein Feindbild)
das war dann bisl zu viel für ihn...(der Typ kam aber auch ohne langsamer zu werden im Marschschritt an...ich glaub, der hat sich ein Spass draus gemacht, uns aus der Übung zu bringen...)Naja, sowas kommt auch vor.

Wichtig denk ich ist, auch wenn der Hund ausflippt, nicht die Kommunikation mit dem andren Hundehalter zu suchen, sondern weiter auf den Hund konzentriert bleiben, kurz halten, vor ihn treten, "sitz" erst wieder, wenn Hund empfänglich dafür.

LG v Alex

[Gast]

Hast du die beiden Methoden beim Ziehen gleichzeitig angewendet oder nacheinander ? Bisher haben bei mir noch alle Hunde mit dem Stehen bleiben recht schnell gemerkt, dass sie mit ziehen nicht weiter kommen.

Also das mit dem Stehen bleiben probiere ich seit November. Auch den Richtungswechsel wenn er zieht aber nichts zeigt wirkung.

bezüglich des Leinentheaters würd ich ein Alternativverhalten einüben, bei dem der Hund auf Dich achtet, statt auf den anderen Hund.

Ich kann ja nicht mal mit Leckerlie seine Aufmerksamkeit bekommen wenn andere Hunde in sicht sind.

[Diemosa]

Also das mit dem Stehen bleiben probiere ich seit November. Auch den Richtungswechsel wenn er zieht aber nichts zeigt wirkung.

Hallo Janika,

versuch es weiter. Und vor allem: bleib ruhig und freundlich dabei, reg dich nicht auf. Denn das pusht deinen Hund auch auf. Wenn DU ruhig bleibst, überträgt sich deine Ruhe auch auf den Hund.
Außerdem kannst du versuchen, nicht spazieren zu gehen in flottem Schritt, sondern langsam und ruhig zu schlendern. Das bringt auch mehr Ruhe in die Sache.
Zusätzlich jeden Blickkontakt belohnen, mit Worten oder Leckerli. So lernt er, sich mehr auf DICH zu konzentrieren.
Das ihr auf andere Hunde nicht frontal zugeht sondern Bögen lauft,setz ich mal voraus.

[aramis17994]

hallo,

ich denke, es ist wirklich mehr als sinnvoll, einen Trainer zu suchen, der sich das ganze mal anschaut. Denn momentan, wenn das gerade erst angefangen hat, kannst du das noch in eine richtige Richtung lenken. Wenn er sich mal ein Fehlverhalten gelernt hat, ists schwer, das wieder rauszubekommen.
Ich weiß, wovon ich rede.

Er muss die Calming Signals einsetzen und er muss Sicherheit bekommen, dass ihm die anderen Hunde nix tun, zumindest net, wenn die noch auf distanz sind.

[Skunky]

Original geschrieben von msjbr
Also das mit dem Stehen bleiben probiere ich seit November. Auch den Richtungswechsel wenn er zieht aber nichts zeigt wirkung.

Du mußt dich für eine von beiden Methoden entscheiden. Machst du beide dann verwirst du den Hund, weil er nicht ein bestimmtes immer wiederkehrendes Verhaltensmuster feststellen kann. Ich bevorzuge wie gesagt, dass mit dem stehen bleiben, weil der Hund direkt auf seine Aktion eine Reaktion bekommt. Richtungswechsel können u.U. auch mal als Ausweichen (falsch) interpretiert werden. Und ständig Richtungswechsel zu machen ist auch nicht möglich.

Und wegen dem probieren. Beschreibe mal bis ins kleinste Detail, wie das bei euch abläuft. Jeden einzelnen Schritt. Klingt doof, aber wenn du es genau, wie beschrieben machst, dann müßte dein Hund ja total Begriffsstutzig sein. Demzufolge könnte er auch keine einzigen anderen Befehl oder ähnliches lernen. Kann ich mir aber nicht wirklich vorstellen.
Irgendwo ist da ein kleiner Fehler der dem Hund etwas falsches signalisiert.

[Gast]

Hallo Janka, also ich schließe mich meiner Vorrednerin an, du mußt dich für eine art entscheiden das macht es dir und deinem Hund leichter!
Wir haben so einen ähnlichen Kerl wie du nur das er nicht knurrt und bellt, aber genauso in der Leine hängt! Wir gehen gerade zur Hundeschule, was ich auch nur empfehlen kann!
Also unser System, damit Anton gemütlich mit uns spazieren geht ( er hat auch so gezogen!) Wir wechseln die Richtung sobald Anton uns mit seinem Körper überholt! Das war anfangs sehr stressig für ihn (und uns) aber er hat es relativ schnell verstanden und heute nach ca 1 1/2 Monaten geht er gemütllich neben mir! Das Richtungswechseln erfolgt ganz gemütlich ohne rucken und zerren. Mir war das wichtig und auch das ich wieder ein Geschirr verwenden konnte!
Tja und was das zerren zu anderen Hunden angeht ... daran werden wir jetzt erst arbeiten, denn wir mußten zunächst eine Grundlage schaffen! Die Hundetrainerin hat uns gereits gesagt das wir es über eine Art Ablenkung erarbeiten werden, sprich wir werden einen Futterbeutel einsetzen und Anton wird lernen das es viel schöner ist den Futterbeutel zu folgen als einen Hund doof anzumachen! Wie das gehen wird, kann ich dir wie gesagt noch nicht sagen, aber ich rate dir auch eine Hundeschule zu besuchen am besten ein Einzeltraining, das ist zwar oft teuer(auf den ersten Blick, denn was bringt mir ein Leinenkurs wenn es nicht das gewünschte Ergebnis bringt) aber wir haben für uns schon die Erfahrung gemacht das es sich lohnt!
LG Vanessa

[Gast]

Und wegen dem probieren. Beschreibe mal bis ins kleinste Detail, wie das bei euch abläuft. Jeden einzelnen Schritt. Klingt doof, aber wenn du es genau, wie beschrieben machst, dann müßte dein Hund ja total Begriffsstutzig sein.

Das ist er ganz sicher nicht. Alles andere kann er ja außer dem ordentlich an der Leine gehen und dem das er andere Hunde nicht ausbellen soll.

Also wenn ich einen anderen Hund sehe nehme ich ihn grundsätzlich kürzer weil an der langen Leine ist er für mich so nicht zu halten. Außerdem will ich nicht das andere Hunde in sein "Gefahrenbereich" kommen. Es ist leider auch egal ob der andere Hund direkt neben uns vorbei geht oder auf der anderen Straßenseite. Dann wenn er den anderen Hund sieht drängt er zu dem Hund hin. Ich schiebe ihn meist mit dem Knie dann sanft wieder auf die Linke seite und ziehe ihn mit. Auf "Aus, Sitz, Platz oder hierher" reagiert er garnicht mehr. Er ist dann total auf den anderen Hund eingeschossen. Ich kann aus oder so sagen: Er reagiert nicht. Auch mit Leckerchen habe ich es schon probiert. Also wenn ein anderer Hund kommt ihn mit Leckerchen abzulenken aber nicht mal da reagiert er mehr drauf. Wenn was da ist wo ich hinter kann dann gehe ich mit Rexer da meist hinter damit der andere Hund in ruhe vorbei kann.

HuSchu hab ich auch schon überlegt aber ich weiß nicht welche hier gut ist

[claudia61]

nehme ich ihn grundsätzlich kürzer

= SIGNAL: ACHTUNG! DA KOMMT WAS!

[Chaot]

Hallo Janka,

Original geschrieben von msjbr

Ich kann ja nicht mal mit Leckerlie seine Aufmerksamkeit bekommen wenn andere Hunde in sicht sind.

Ich habe einen angst-aggressiven Hund, der sich bei jedem (größeren) Hund aufführt wie ein Wilder. Natürlich werden dadurch meine anderen 2 Hunde auch aufgepuscht

Bei uns funktioniert es eigentlich ganz gut, wenn ich mich abwende und in die entgegengesetzte Richtung laufe. Nicht weit, nur ein paar Schritte. Spätestens nach dem 4. Richtungswechsel wird es meinen Hunden zu blöd und sie halten die Klappe

[Skunky]

@ msjrb - Ich meinte eher das Üben mit dem "stehen bleiben". Also das 1. Problem. Mißverständnis.

[Skunky]

Original geschrieben von Chaot
Bei uns funktioniert es eigentlich ganz gut, wenn ich mich abwende und in die entgegengesetzte Richtung laufe. Nicht weit, nur ein paar Schritte. Spätestens nach dem 4. Richtungswechsel wird es meinen Hunden zu blöd und sie halten die Klappe

Damit beseitigst du zwar die Symptome, aber nicht die Ursache.

Übrigens habe ich diese Methode am Anfang auch mal gemacht. Bis ich in einem Park war und dort dummerweise aus sämtlichen Richtungen in die ich hätte ausweichen können Hunde kamen. Meine nicht angeleint und lies sich damals in solchen Situationen auch nicht anleinen.

Zufälle gibt es aber auch. Da war guter Rat teuer. Zumindest war mir danach klar, dass ich nicht für den Rest des Hundelebens immer ausweichen kann.