Futterbeutel und Magendrehung

[Gast]

Hallo,

wer von euch arbeitet mit Futterbeuteln bzw. Pre-Dummys nach Jan Nijborg? Bei seiner Theorie soll der Hund ja ausschließlich aus dem Dummy gefüttert werden, wenn er vorher Leistung dafür gebracht hat. Ich finde die Theorie, gemeinsam mit meinem Hund zu "jagen" und dadurch die Bindung zu stärken ja echt reizvoll, doch begünstigt das nicht eine Magendrehung?

Zum Beutel rennen = Bewegung
Nur etwas daraus fressen dürfen, bevor der Beutel weggenonnem und neu geworfen wird = Stress

Wie macht ihr das?

LG
Kerstin

[Wiggi]

Hallo Kerstin!

Ja, wir sind auch von der Beutel-Fraktion! Der Mensch heißt übrigens Nijboer.
Wir machen das nun seit ca. 1 1/2 Jahren und anfangs hatte ich die gleichen Bedenken wie Du. Bisher hatte aber weder meine Hündin Probleme damit, noch hab ich davon gehört, dass ein Hund nach dem Beuteltraining eine Magendrehung bekommen hat... - was ja vielleicht nichts heißt!?

Vielleicht wird es (bei uns) auch dadurch begünstigt, dass Lexi gebarft wird. Bei gebarften Hunden ist das Risiko von Magendrehungen deutlich reduziert.

Anfangs bekommt der Hund ja auch immer wieder nur ein bisschen Futter aus dem Beutel, von daher also eher geringe Gefahr einer MD. Wenn Ihr dann schon Beutel-Profis seid, ist es ja eh das Ziel, nachher (nach der Jagd) zu füttern, und danach wird nicht mehr gerannt...

Und mit dem Stress beim Natural Dogmanship ist es nicht so schlimm. Wenn der Hund einmal kennengelernt hat, dass es das Futter nur noch so gibt, dann ist es einfach normal. Ich denke jedenfalls, meine Hündin hat keinen großen Stress dabei.

Alles Gute und viel Spaß beim Beuteltraining!

LG Wiggi

[Lunica]

hi kerstin

bei der rettungshundearbeit bekommt der (futter-) hund auch beim helfer wurst, fleisch oder sonstiges. entweder aus dem futterbeutel aus der tupperdose etc.

der hund hat ja auch ordentlich bewegung, bei der trümmerarbeit und in der fläche wie in der lawinenarbeit sowieso. am ende der übung kann es schon mal vorkommen, dass hund 3 - 4 wienerle (frankfurter) oder ca. 300 g frischfleisch gefuttert bekam.

grüsse

patricia

[Gast]

Danke

Hallo,

danke erstmal für die beruhigenden Antworten.

Wiggi, was heißt denn eigentlich, am Ende der Jagd? Am Ende des Spaziergangs oder erst zuhause? Und wie verknüpft der Hund das? Trägt er den Beutel selbst nach Hause bzw. zum Auto? Bleibt er draußen aufmerksam, auch wenn er weiß, dass es das Futter im Beutel ja eh erst zuhause bzw. am Ende gibt?

Ich benutze den Beutel zum Antijagdtraining und stehe noch ziemlich am Anfang. Deshalb Danke im voraus für Tipps.

LG

Kerstin

[Wiggi]

Hallo Kerstin!

"Am Ende der Jagd" soll heißen, wenn Du meinst, jetzt ist genug oder lang genug oder es hat besonders toll geklappt, dann gibt's sozusagen das große Fressen, den verdienten Lohn, den Jackpot.
Und das gibt's (bei uns zumindest) immer draußen, nach getaner "Arbeit", zuhause bekommt meine Hündin (eigentlich) kein Futter mehr.

Auch darf/soll sie den Beutel mal hinter mir hertragen, beispielsweise bis zum Auto. Wichtig ist (mir) dabei, dass sie mit dem Beutel nicht vorne weg stolziert und damit rumprahlt, sondern dass sie schön darauf achtet, was ich tue, wo ich hingehe, wann ich die Hand aufhalte und ihr signalisiere, jetzt soll sie den Beutel abgeben.

Ob Dein Hund aufmerksam bleibt, wenn er weiß, es gibt erst am Ende was, musst Du ausprobieren oder evtl. immer mal wieder variieren, damit Du nicht durchschaubar wirst.
Wir sind auch noch keine Profis..., wenn meine Hündin einige Male hintereinander nichts bekommen hat, obwohl sie die "Aufgaben" prima gemacht hat, kann es dazu führen, dass sie den Beutel gerne noch ein bisschen behält und darauf rumkaut - das ist dann natürlich nicht so gut.

Willst Du Dir/Euch das alles alleine beibringen oder gehst Du in eine Hundeschule oder hast Du dazu Videos gesehen?

LG
Wiggi

[Gast]

Super genial für beide, ...

Wir möchten uns auch anschließen und sind auch die totalen Dummyarbeiter. Nichts mehr im Haus nur einen Wassernapf, Futter reines Barf in Tüten aufgeteilt geht es Tag für Tag nach draußen.
Ich kann es nur empfehlen, bei uns hat sich sehr viel getan, wir arbeiten miteinander.
Da die Futtermenge nun nicht so riesig ist, ist es auch völlig okay. Am Abend würde sie am liebsten noch eine runde danach toben und da bremse ich sie ein wenig.

[Monka]

Re: Danke

Original geschrieben von Unregistered
Ich benutze den Beutel zum Antijagdtraining und stehe noch ziemlich am Anfang.

Das wird so einfach nicht funktionieren

Wenn Du nach ND arbeiten möchtest, dann bedeutet das, das Du an der Beziehung zu Deinem Hund "arbeitest". Das ist sozusagen viel "umfassender" als lediglich aus dem Beutel zu füttern. Vielleicht findest Du ja im Natural Dogmanship Forum Unterstützung?

Vor einer Magendrehung brauchst Du nicht mehr Angst haben als sonst auch. Endziel ist es, die komplette Tagesration (oder aufgeteilt in z. B. morgens und abends) nach getaner Arbeit/Ersatzjagd aus dem Dummy zu füttern, danach wird geruht oder höchstens noch entspannt geknabbert zu Hause. Auch wird der Dummy nicht in "Bällchen"-Manier geworfen, damit Hund losprescht, um ihn zu holen, sondern es werden spannende Aufgaben gemeinsam gelöst (klar kann man zwischendurch auch mal werfen, aber eben nicht nur).

Kommst Du zufällig aus dem Ruhrpott?

[Gast]

Anti-Jagd-Training

Hallo,

ich arbeite nicht konsequent nach DN, einfach weil ich das Prinzip von ihm nicht wirklich kenne.

Im Buch "Antijagdtraining für Hunde" gab es einen Tipp, mit DER ultimativen Belohnung für den Hund einen "Superschlachtruf" aufzubauen. Da normales Spielzeug für meinen Hund nicht sooo toll ist, ich sie aber nicht einfach nur mit Leckerchen vollstopfen möchte, hielt ich den Futterbeutel für eine gute Idee.

Manchmal werfe ich ihn, dann wieder verstecke ich ihn, mal hängt er im Baum, liegt auf einem große Strohballen oder mein Hund muss einen Bach durchqueren, um dranzukommen. Außerdem benutze ich ihn wie ein Spielzeug und mache körpernahe Spiele damit um mich herum unter meinen Beinen durch usw.. Der "Superschlachtruf" kündigt das Spiel mit dem Futterbeutel an.

Ist das in Ordnung so?

Kerstin

[Monka]

Hallo Kerstin,

das kann ich aus der Entfernung nicht wirklich beurteilen aber, es hört sich gut an finde ich, weil Du Dich mit Deinem beschäftigst. Fütterst Du eigentlich ausschließlich aus dem Beutel?

Wie willst Du damit Deinem Hund das jagen abgewöhnen? Soll der Superschlachtruf dann sozusagen ertönen, wenn er eine Spur aufgenommen hat, kurz bevor er durchstartet, hab ich das richtig verstanden?

Lieben Gruß

[steffik]

das hört sich sehr intressant an. wie macht ihr das denn mit dem gemüse? und den knochen? diese werden doch bestimmt zu hause gefüttert oder?

[Wiggi]

Original geschrieben von steffik
das hört sich sehr intressant an. wie macht ihr das denn mit dem gemüse? und den knochen? diese werden doch bestimmt zu hause gefüttert oder?

Nö, bei uns gibt es alles, egal ob Gemüse oder welches Fleisch auch immer, im Gefrierbeutel verpackt im Futterbeutel, dann kann die "Jagd" losgehen. Große Knochen gibt's bei uns eh nicht..., aber ich denke, die sind ja dann wahrscheinlich eher zum Knabbern geeignet... Mit Hühnerhälsen oder Hühnerflügeln ist es jedenfalls überhaupt kein Problem, diese im Beutel mitzunehmen.

LG
Wiggi

[steffik]

aha. fütters du denn immer aus dem beutel das sie sich selbst nehmen darf oder gibst du ihr etwas heraus?

[Wiggi]

Original geschrieben von steffik
aha. fütters du denn immer aus dem beutel das sie sich selbst nehmen darf oder gibst du ihr etwas heraus?

Da wir noch nicht so weit sind, dass sie die volle Ration am Schluss bekommt, gebe ich ihr was daraus. Wenn eine Übung supertoll war oder am Ende, darf sie sich den Rest aus dem Beutel selbst nehmen. Das sieht dann so aus, dass ich den Beutel öffne und ihr hinhalte, so dass sie daraus fressen kann. Würde ich ihr den Beutel schon am Anfang hinhalten, dann wäre der Riechkolben da kaum noch wieder raus zu kriegen – ist doch sooo lecker!

LG
Wiggi

[Monka]

Original geschrieben von Wiggi
Nö, bei uns gibt es alles, egal ob Gemüse oder welches Fleisch auch immer, im Gefrierbeutel verpackt im Futterbeutel, dann kann die "Jagd" losgehen.

So machen wir das auch. Es gibt alles aus dem Beutel, den ich festhalte während Hundi daraus frisst, allerdings immer nur am Ende der "Jagd".

Gefüttert wird auch nicht immer nur zu Hause, sondern primär in der Umgebung in der wir uns gerade befinden, natürlich muss ich darauf achten, dass uns z. B. keine anderen Hunde überraschen, d. h. die Umgebung muss relativ sicher vor "bösen" Überraschungen sein (hier im Ruhpott gar nicht so einfach).

Wie man arbeitet, wo gefüttert wird usw. ist aber ganz unterschiedlich und hängt ganz individuell vom Hund-Mensch-Team ab.

[steffik]

muß der hund also erst mehrere sachern erfolgreich arbeiten und dann bekommt er erst was aus dem beutel?

ist er dann nicht frustriert? möchte es auch gerne machen gibt es irgendwo eine anleitung dazu?