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Inga, "Mohr im Hemd" ist eine österreichische Mehlspeise (vereinfacht ein im Wasserbad gemachter Schokokuchen mit Schokosauce), Bogerl hat Dein Essen wohl damit verglichen, weil es angebrannt ist.
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Die Blauäugigen werden von Beginn an gedemütigt, während die Braunäugigen erfahren, wie stark das Gefühl der Macht sein kann und wie sehr es verunsichert. So erleben die Teilnehmer*innen am eigenen Leib, was es heißt, diskriminiert zu werden............."
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Das kenne ich von Jane Elliott, eine Grundschullehrerin die das mit Kindern in der Schule machte.
Ich habe dazu (vor 20 Jahren) mal eine längere Dokumentation gesehen und ich denke, das hat mein Leben verändert.
Ich habe da zum ersten Mal verstanden, wie Diskriminierung funktioniert. Es ist unglaublich, was für eine Veränderung bei Menschen passiert, wenn sie fortwährend benachteiligt, bzw. bevorzugt behandelt werden.
Es begann mit der Schilderung des Braunäugig vs. Blauäugig Experimentes in der Grundschulklasse, die Beschreibung der Mimik der Kinder, deren Gesichtszüge sich innerhalb kürzester Zeit veränderten, das ist sehr bedrückend, aber es verdeutlicht so eindrücklich wie tiefgreifend die Veränderung durch Diskriminierung sein kann.
Ich war zeitweise entsetzt, dass das mit den Kindern gemacht wurde/ werden durfte, aber für die Kinder war es ein Experiment, es hatte einen Anfang und ein Ende.
Und inzwischen bin ich auch der Überzeugung, dass man sich manches nicht vorstellen kann, man muss es selbst durchleben und insofern sehe ich ein, dass solch eine drastische Maßnahme richtig sein kann.
In der Doku wurden auch Elliotts Kurse gezeigt, und auch da war es beeindruckend, wie sie die Teilnehmer schonungslos konfrontierte.
An eine Sache kann ich mich noch gut erinnern, sie hat mir im Leben ab & zu geholfen (obwohl ich das Glück habe, nicht zu den Diskriminierten zu gehören, naja, außer dass ich eine Frau bin):
Auf die Frage, warum Benachteiligte, die sich "hochgekämpft" haben, alle geforderten Nachweise erbracht haben, es trotzdem nicht schaffen, durch die gläserene Decke zu stoßen - wurde von den schwarzen Teilnehmern sofort mit: "Dann werden die Regeln geändert", beantwortet.
Ich habe das immer im Kopf und bin damit auch in Gesprächen immer ganz gut gewappnet, wenn jemand mittendrin die Prämisse ändert.
Inga, ich habe lange nicht an Jane Elliott gedacht und freu mich, dass dein Beitrag mich an diese beeindruckende Frau erinnert hat.
Elvi, ja das ging mir ähnlich, hätte ich auch gut und wichtig gefunden.
Aber es ging schon darum den Rassist in uns auszuspüren, teilweise finde ich es gruselig, aber, ich habe es so verstanden es soll einem vor Augen geführt werden, wie perfide die Strategien von denen die Rassismus oder andere Ausgrenzung gezielt fördern und einsetzen sind
und das es jeden von uns treffen könnte.
Ich habe die beiden Frauen als stark empfunden und ich denke ihnen wurde wie den anderen erklärt worum es wirklich ging. aber wie gesagt , ich habe sie auch in der abschlussrunde vermisst.
Schrecklich, wie das menschliche Hirn funktioniert.
In unserem TV gab es so ein "Spiel" auch einmal. Da hat einer der beliebten Moderatoren mitgemacht. Er hat sich gegen die ungerechte Behandlung von jemand anderem aufgelehnt und wurde aus dem Raum gewiesen. Am Schluss haben alle am lösenden Gespräch teilgenommen.
Und das hat mich jetzt bei diesem Experiment gestört: Die beiden Frauen, die sich gegen dieses "Spiel" auflehnten und raus gingen waren beim Schlussgespräch nicht mehr mit dabei. Das finde ich einen grossen Fehler der Verantwortlichen. Diesen beiden Frauen wurden in ihren seelischen Verletzungen belassen.
Für mich ist Rassismus - Ausgrenzen von sogenannten Randgruppen ein "No go", seit Jahren versuche ich diesen in jeder Form abzulegen, merke immer wieder wie subtil dieser sein kann. Versuche immer wieder raus zu finden, wo fängt er an, wie entsteht er ...
Beispiel früher fand ich kleine Hunde ganz schrecklich, weil sie sich auch oft "schlecht" Benommen haben, wenn ich welche traf, Jana meine Große hat mich eines besseren belehrt.
Heute weis ich, es ist wie immer, es liegt am andren Ende der Leine
aber in dieser Doku geht es um Menschlichen Rassismus , ich finde sie sehr sehenswert , aber anfangs habe ich es kaum ausgehalten
Zitat."
Im Social Factual "Der Rassist in uns" aus dem Jahr 2014 nehmen 39 Menschen an einem Selbstversuch teil, ohne genau zu wissen, was auf sie zukommt. In dem Antirassismus-Training werden sie anhand ihrer Augenfarbe in zwei Gruppen eingeteilt.
Die Blauäugigen werden von Beginn an gedemütigt, während die Braunäugigen erfahren, wie stark das Gefühl der Macht sein kann und wie sehr es verunsichert. So erleben die Teilnehmer*innen am eigenen Leib, was es heißt, diskriminiert zu werden............."
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