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Pankreasinsuffizienz & Getreideunverträglichkeit

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    Pankreasinsuffizienz & Getreideunverträglichkeit

    Hallo!

    Unser Luca hat leider eine Pankreasinsuffizienz und dazu noch eine Getreideunverträglichkeit.

    Hat jemand einen Hund dem es ähnlich geht?
    Was füttert ihr?

    Luca wird teilgebarft, worauf sollte ich achten wenn ich ihn komplett auf BARF umstelle? Gibt es da etwas Besonderes zu beachten?

    lg
    Tina & Zoo
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    #2
    Ich vermute mal, dass er die Pankreasinsuffizienz hat, weil er Getreide nicht verträgt und die Bauchspeicheldrüse die Waffen im Kampf langsam streckt.

    Wenn Du das Getreide komplett weglässt, müsste sich die Bauchspeicheldrüse erholen können. Mit Teil-Barf ist wohl im Trofu noch Getreide drin. Wenn Du auf Voll-Barf ohne Getreide umstellst, wird das den gesamten Organismus entlasten.

    Ich füttere auch total ohne Getreide, ebenfalls wegen Unverträglichkeit/Allergie auf das Zeugs.
    Grüße, Martina mit Momo

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      #3
      Zitat von bentley Beitrag anzeigen
      Ich vermute mal, dass er die Pankreasinsuffizienz hat, weil er Getreide nicht verträgt und die Bauchspeicheldrüse die Waffen im Kampf langsam streckt.

      Wenn Du das Getreide komplett weglässt, müsste sich die Bauchspeicheldrüse erholen können. Mit Teil-Barf ist wohl im Trofu noch Getreide drin. Wenn Du auf Voll-Barf ohne Getreide umstellst, wird das den gesamten Organismus entlasten.

      Ich füttere auch total ohne Getreide, ebenfalls wegen Unverträglichkeit/Allergie auf das Zeugs.
      Nein, das Eine hat mit dem Anderen nur bedingt etwas zu tun.
      Auch wenn ich das Getreide weglasse würde er ohne sein Kreon vor der vollen Schüssel verhungern.

      lg
      TIna
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        #4
        Hallo,
        bei meinem Hund sah es auch genau so aus (breiiger Kot bei TF aller Art) und ich dachte lange, daß er kein Getreide verträgt (allergisch) - aber letztendlich war es seine Pankreasinsuffizienz, die diesen Eindruck erzeugte... Mein Hund kann z.B. keine Amylase bilden (wird zur Kohlenhydratverdauung benötigt),daher ist Getreide auch nicht so gut für ihn, aber Protease (Fleischverdauung) und Lipase (Fettverdauung) scheinen halbwegs i.O. zu sein...Sprich: Er wird so weit wie möglich getreidefrei bebarft...ich muß aber auch mit anderen Dingen, wie zu viel Obst/Gemüse aufpassen...gar nicht so einfach, wenn man einen Hund hat, der sich auf Kartoffeln fast noch mehr "stürzt" wie auf Fleisch pur...sprich: Er LIIIIIIEBT fleischlos... Auf einige Getreidesorten und so einiges anderes ist er aber auch noch allergisch (Weizen, Mais, Reis, Huhn, Schwein, Milch ...).
        Ich habe anfangs Nortase gegeben (er darf ja nix mit Schwein und die meisten Pankreaspräperate sind ja aus Schweinepankreas...) ,es dann mit Ananas-Papaya-Aspergillus oryzae (letzteres liefert die Amylase) - Tabletten probiert, die ich zufällig bei Schlecker entdeckt habe (von Franziskus : "Enzyme+Ingwer" 48 Stk./3,99 ...) . Die verträgt er so was von gut - noch besser als Nortase !!! Er bekommt davon eine Tablette am Tag (15 kg Hund) . Die hat aber nicht jeder Schlecker-Markt !! Aber bei dem Preis lohnt es sich ein paar Läden abzuklappern...
        Dann habe ich es mit Rinderpankreas versucht. Aber da pausiere ich jetzt erst mal, weil ich da so schlecht mit der Menge klar komme . Finde irgendwie nicht seine individuelle Dosis heraus, daher nehme ich jetzt erst mal wieder seine "Schlecker-Tabletten", bis er halbwegs stabil ist und probiere es dann noch mal...Pankreas zu füttern ist m.M. nach natürlich am optimalsten - das kann ja wie Fleisch gefüttert werden - man muß eben nur herausfinden, wieviel Hund davon braucht (habe was von 120 g bei einem 30 kg Hund gelesen - aber das traf bei uns irgendwie nicht zu (also 50-60 g bei 15 kg)). Werde es aber auf jeden Fall wieder probieren , sobald Hündchen stabil ist !!!!

        Mein Rat: Finde erst mal heraus, welches Enzym fehlt bzw. ob wirklich alle drei fehlen...Das Problem ist nur, daß man bei Enzymzufütterung nicht mehr so gut feststellen kann, welches Enzym fehlt...Bevor Sheru Enzyme bekam war eben auffällig, daß er Fleisch und auch Fett (z.B. fetteres Fleisch) gut verdauen konnte - nur eben nicht mehr, sobald was dazwischen war (Kohlenhydrate). Seitdem er Enzyme bekommt, geht gar nix mehr ohne ... . Früher ging z.B. ein Stück Apfel ohne große Probleme - jetzt gibt es da Durchfall, weil die BSD nix mehr ohne "Hilfe" macht... Vielleicht erinnerst du dich noch, was genau dein hund früher gut vertragen hat und was nicht so ? Ich gebe die Enzyme jetzt eine Zeitlang und versuche dann runterzufahern, sobald Hundi stabil ist. Ziel ist, daß die BSD sich zwar erholt, dann aber wieder langsam "aktiviert" wird, selbst was zu tun...ob das klappt weiß ich aber noch nicht, da sind wir noch nicht (erstes Ziel : Hundi muß verdauungstechnisch "stabil" werden) ...
        Dann würde ich noch dringend zu einer homöopathischen Begleittherapie raten (mit einer guten Homöopathin !!!). Sheru hat z.B. sehr gut auf ein Mittel angesprochen - das bekommt er auch weiterhin alle drei Tage, so daß die BSD nicht nur entlastet sondern auch "behandelt" wird.
        Und dann eben noch genau feststellen lassen, was genau er nicht verträgt und dementsprechend füttern .Aber Allergietest o.ä.habt ihr ja bestimmt schon machen lassen ...wir haben es übrigens per Bioresonanz/Haaranalyse machen lassen, da Bluttests beim TA sehr unzuverlässig sein sollen . Oft liest man ja, daß EPI-Hunde mit wenig Fleisch und mehr Kohlenhydraten gefüttert werden sollen - das wäre z.B. bei einem Kandidaten wie meinem FATAL ...also lieber immer erstmal individuell schauen, WAS GENAU Hund nicht verträgt bzw. was gut geht...

        LG

        nadine
        Liebe Grüße von nadine
        "Wege entstehen dadurch, dass man sie geht." Franz Kafka

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          #5
          Zitat von Sheru Beitrag anzeigen
          Mein Rat: Finde erst mal heraus, welches Enzym fehlt bzw. ob wirklich alle drei fehlen...Das Problem ist nur, daß man bei Enzymzufütterung nicht mehr so gut feststellen kann, welches Enzym fehlt...Bevor Sheru Enzyme bekam war eben auffällig, daß er Fleisch und auch Fett (z.B. fetteres Fleisch) gut verdauen konnte - nur eben nicht mehr, sobald was dazwischen war (Kohlenhydrate). Seitdem er Enzyme bekommt, geht gar nix mehr ohne ... . Früher ging z.B. ein Stück Apfel ohne große Probleme - jetzt gibt es da Durchfall, weil die BSD nix mehr ohne "Hilfe" macht...
          Versteh dich grad nicht, was soll ich herausfinden?
          Ich weiß ja schon dass er bis auf Getreide alles verträgt.

          Vielleicht erinnerst du dich noch, was genau dein hund früher gut vertragen hat und was nicht so ?
          Ja, er hat frueher alles vertragen, jetyt vertraegt er kein Getreide mehr.

          Steh grad total auf der Leitung.

          lg
          Tina
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            #6
            Hallo

            das mit Deinem Hund tut mir sehr leid ... ich habe das selbe Spiel bei meiner Freundin mitgemacht ... Labrador Paula ...

            Paula hat gut und gerne 3-4x die Woche Durchfall gehabt oder um sich gespuckt ... ich sagte ständig zu meiner Freundin mit der stimmt was nicht, dass ist nicht normal ...

            Dann hatte sie von dem einen Futter zum nächsten gewechselt ... ich sagte ihr sie solle darauf achten, dass der Getreideanteil geringer ist als der Fleischanteil ... und Paula gings mit den Umstellungen super ... bis der Pankreas sich wieder gemeldet hat weil er immernoch nicht mit dem Getreide zurecht kommt ...

            Ich habe meine Freundin zum TA geschickt sie solle ein großes Blutbild machen lassen mit Organ-Check ... was sie auch tat wobei dann das rauskam was ich befürchtet habe ...

            Meine Freundin hat jetzt umgestellt auf Fenrir von bestesfutter.de ... der Hund bekommt noch ein Pülverchen und ihr gehts wunderbar ...

            Achtung jetzt kommt was langes ... aber das ist so interessant ... das muss man als betroffener gelesen haben ... ich wünsche Dir alles erdenklich Gute und Deinem Schnuffel auch ...

            Liebe Grüsse die Nici*

            Die Bauchspeicheldrüse (Pankreas) ist ein Organ, das lebenswichtige Funktionen im Stoffwechsel und in der Verdauung hat. Das Pankreas liegt zwischen Magen und Zwölffingerdarm, die Form erinnert ein wenig an eine Pfeife. Der breite Teil (Pankreaskopf) mündet in den Zwölffingerdarm, den obersten Abschnitt des Dünndarms.
            Das Pankreas ist eine sekretorische Drüse, die exokrine (nach außen absondernde) und endokrine (in das Blut absondernde) Funktionen hat.
            Der kleinere Teil des Pankreas (etwa 5 %) ist für die endokrine Funktion zuständig, die Zellen, die diesen Teil des Pankreas bilden, werden Langerhans´sche Inseln genannt. Hier werden u.a. die Hormone Insulin und Glucagon produziert, die für die Regulierung des Blutzuckerspiegels (siehe Diabetes) verantwortlich sind.
            Im exokrinen Teil des Pankreas wird der so genannte Pankreassaft produziert und über einen Ausführungsgang direkt in den Zwölffingerdarm abgegeben. Im Pankreassaft sind lebensnotwendige Enzyme (Proteine, die als Biokatalysatoren fungieren) enthalten. Mit Hilfe dieser Enzyme können Proteine, Fette und Kohlenhydrate aus der Nahrung gespalten werden und für den Organismus verwertbar gemacht werden.

            Eine Erkrankung im Bereich der Bauchspeicheldrüse kann über lange Zeit unerkannt bleiben da manifeste klinische Symptome manchmal erst auftreten, wenn etwa 90 % der Pankreasfunktion verloren gegangen ist.
            Der entzündliche Prozess des Pankreas wird Pankreatitis genannt, er kann akut oder chronisch sein. Eine akute Pankreatitis kann nach Entfernung der Ursache ausheilen. Die chronische Pankreatitis hingegen stellt einen fortdauernden entzündlichen Prozess dar, der durch nicht rückgängig zu machende (irreversible) Veränderungen des Pankreas, vor allem Fibrose (Vermehrung des Bindegewebes) und Atrophie (Rückbildung), gekennzeichnet ist. Sowohl bei der akuten wie bei der chronischen Pankreatitis gibt es milde und schwere Verlaufsformen, beim milden Verlauf kommt es nur zu minimalen Organstörungen und meist steht am Ende die Genesung. Bei schweren Verläufen können die systemischen Organstörungen sehr weit reichend sein. Kommt es dazu noch zu so genannten pankreatischen Komplikationen wie akute Flüssigkeitsansammlungen im Bereich des Pankreas, infizierte Nekrosen, Pseudozysten (steriler Pankreassaft, der von einer Kapsel aus Granulationsgewebe umschlossen ist) oder Abszessen (umschriebene Ansammlung von Eiter) des Pankreas, sind die Prognosen ungünstig.
            Beim Deutschen Schäferhund und auch bei einigen Collie-Arten kann die Veranlagung zu einer exokrinen Pankreasinsuffizienz (EPI) vererbt werden kann. Die exokrine Panreasinsuffizienz ist ein Syndrom, ausgelöst durch die unzureichende Synthese und Sekretion von pankreatischen Verdauungsenzymen. Die meisten Fälle von EPI beim Hund werden durch pankreatische Azinusatrophie (PAA) ausgelöst. Auch bei anderen Rassen kann die Azinusatrophie vereinzelt auftreten, meist allerdings ist eine chronische Pankreatitis ursächlich für die EPI. Selten kommt es zur exokrinen Pankreasinsuffizienz durch ein Adenokarzinom oder nach einer Resektion des oberen Dünndarms.
            Im Bereich des exokrinen Pankreas gibt es auch neoplastische (Neubildung von Körpergewebe) Erkrankungen, Pankreasadenokarzinome. Die Tumore der Bauchspeicheldrüse, vor allem die bösartigen, sind selten. Meist werden sie erst diagnostiziert, wenn sie eine bestimmte Größe erreicht haben oder die Gallengänge bzw. den Drüsengang der Bauchspeicheldrüse verschließen.

            Das exokrine Pankreas verfügt über eine Reihe von Mechanismen zum Schutz vor Selbstverdauung. Nur wenn alle Schutzmechanismen gleichzeitig versagen, kann der Bauchspeicheldrüsensaft das Organ selbst angreifen (selbstverdauen) und dadurch eine Pankreatitis hervorrufen.
            Zu Beginn der Erkrankung kommt es zur Freisetzung von Trypsin, das wiederum andere Verdauungsenzyme aktiviert und mit diesen zusammen zu lokalen Veränderungen wie Ödematisierung, Blutung, Infiltration (meist örtlich begrenztes Eindringen in das Gewebe) mit Entzündungszellen und Nekrosen von Azinuszellen führt. Danach kommt es zur Ausbildung eines Entzündungsgeschehens, mit Bildung von Entzündungszellen und Ausschüttung von Zytokinen (zuckerhaltige Proteine, die eine wichtige Rolle für immunologische Reaktionen haben), die zu systemischen Organstörungen führen können. Diese können von Dehydratation, Säure-Base-Verschiebungen, Störungen des Elektrolythaushaltes bis hin zu akutem Nierenversagen, akutem Lungenversagen und sogar Multiorganversagen reichen.
            Die genaue Ursache für das Entstehen einer Pankreatitis bleibt beim Hund oft ungeklärt. Als Faktoren, die die Wahrscheinlichkeit der Erkrankung erhöhen, werden Übergewicht in Zusammenhang mit fettreicher Nahrung, Trauma als Folge von Verkehrsunfällen, schweren Raufereien oder auch chirurgischen Eingriffen, lokale Durchblutungsstörungen (z.B. während einer Narkose) oder die Einnahme von Medikamenten genannt. Beim Hund sind Fälle einer Pankreatitis nach Einnahme von Kaliumbromid, Glukokortikoiden, L-Asparaginase, Azathioprine und Zink beschrieben. Aus der Humanmedizin ist bekannt, dass beim Menschen eine Vielzahl von Medikamenten Pankreatitiden auslösen können, daher sollte davon ausgegangen werden, dass jedes Medikament potentiell Pankreatitis auslösen kann.
            Ohne äußere Einwirkung kann eine Pankreatitis durch eine Verstopfung des Ausführungsganges zum Zwölffingerdarm entstehen, beispielsweise durch Steinchen oder Eiter. Es kommt zu einem Rückstau des Pankreassekrets im Bindegewebe des Organs, das Gewebe schwillt an (darstellbar mittels Ultraschall). Diese erste leichte Form der Pankreatitis ist eine akute Entzündung, ein Pankreasödem.
            Eine akut entzündliche Pankreatitis kann ferner entstehen, wenn Bakterien oder Viren über den Ausführungsgang vom Zwölffingerdarm in die Bauchspeicheldrüse eindringen, möglich ist auch, dass Keime über die Blutbahn in das Drüsengewebe gelangen. Manchmal funktioniert auch die Barriere zwischen Darm und Bauchspeicheldrüse nicht einwandfrei und Darminhalt gelangt über den Ausführungsgang in die Bauchspeicheldrüse. Die im Darminhalt enthaltenen Gallensalze führen zu einer extremen Reizung des Gewebes, das Bakterien dann schutzlos ausgeliefert ist.
            Wird eine schwere, akute Entzündung der Bauschspeicheldrüse nicht behandelt, kann es zu schweren Gewebeschäden kommen. Die im Pankreas produzierten Verdauungssäfte beginnen das Gewebe zu verdauen, Gefäßwände werden geschädigt, Einblutungen ins Gewebe können die Folge sein (hämorrhagisch-nekrotisierende Pankreatitis). Mit fortschreitender Zerstörung des Drüsengewebes kommt die Durchblutung zum Erliegen, das Organ stirbt ab. Dadurch werden Giftstoffe freigesetzt, die schwere Herzprobleme auslösen. Das Versagen der Bauchspeicheldrüse und die Ansammlung von Giftstoffen führen zu einem multiplen Organversagen und damit zum Tod.
            In den meisten Fällen geht der chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung eine akute voraus. Einige Tiere zeigen dabei zunächst keinerlei akute Symptome (stumme persistierende Form), erst mit fortschreitender Atrophie (Rückbildung) des Pankreas kommt es zu Gewichtsverlust. Bei anderen Tieren kommt es in nicht vorher bestimmbaren Abständen zu akuten Schüben, entweder mit Erbrechen und Durchfall oder als schwere, akute Pankreatitis.

            Die Symptome der Bauchspeicheldrüsenentzündung sind sehr vielfältig, da viele Stoffwechselvorgänge gestört werden können. Beobachtet wurden Appetitlosigkeit, Erbrechen, Durchfälle, allgemeine Schwäche, Dehydratation, Abdominalschmerz (gespannte Bauchdecke mit Schmerzen im vorderen Bauchraum), Fieber. Eine Diagnosestellung ist daher unter Umständen schwierig und erfordert eine Vielzahl von einzelnen Untersuchungen. Wichtigste Hilfsmittel sind hierbei Laboruntersuchungen von Blut und Serum, aber auch Ultraschalluntersuchung, Laparotomie (Bauchhöhleneröffnung) oder Laparoskopie (Bauchhöhlenspiegelung), unter Umständen kann auch die Beurteilung von Gewebeproben hilfreich sein (das Entzündungsgeschehen kann jedoch sehr stark lokalisiert sein, so dass ein negativer Befund kein definitiver Ausschluss einer Pankreatitis sein kann).
            Die Befunde der Routine-Labordiagnostik sind unspezifisch bei einer Pankreatitis, das Blutbild zeigt oft eine verminderte Anzahl von Thrombozyten (Thrombozytoponie) sowie eine Erhöhung der neutrophilen Granulozyten mit vermehrt jüngeren Vorstufen im Blutbild (Neutrophilie mit Linksverschiebung). In wenigen Fällen findet sich auch eine Anämie, ein Mangel an roten Blutkörperchen (Erythrozyten) oder an rotem Blutfarbstoff (Hämoglobin). Bei der Serumchemie finden sich möglicherweise Hypochlorämie, Erhöhung der Alkalischen Phosphatase (AP), Hypophosphatämie, Erhöhung der Alaninaminotransferase (ALT) und andere.
            Lipasen- und Amylasenaktivität im Serum, die seit langem zur Pankreatitis-Diagnose beim Hund herangezogen werden, sind nicht immer aussagefähig. Derzeit muss davon ausgegangen werden, dass etwa die Hälfte der Hunde, die eine Lipasen- und/oder Amylasenaktivität oberhalb des Normbereiches aufweisen, nicht an Pankreatitis sondern an einer anderen Erkrankung leiden. Zusätzlich erreicht etwa die Hälfte der Hunde mit einer tatsächlich bestehenden Pankreatitis die obere Grenze des Normbereiches für die Lipasen- und/ oder Amylasenaktivität nicht.
            Messbar ist auch die Trypsin like Immunreactivity (TLI) im Serum, also die Konzentration des in den Azinuszellen des Pankreas gebildeten Trypsinogen (inaktive Vorstufe des Trypsin). Der gewonnene Wert ist hochspezifisch für die exokrine Pankreasfunktion, die Literaturangaben bezüglich der Sensitivität schwanken zwischen 50 und 98 %.
            Noch relativ neu ist die Möglichkeit, die Konzentration der pankreasspezifischen Lipase im Blut zu messen. Im Gegensatz zur Lipasenaktivität im Serum wird hier nur Lipase gemessen, die von Azinuszellen des exokrinen Pankreas synthetisiert wurde. Serum-PLI ist hochspezifisch für die exokrine Pankreasfunktion und hat den Vorteil, dass es bei Vorliegen von Nierenversagen, Gastritis oder dem gleichzeitigen Verabreichen von Prednison (künstlicher Abkömmling des körpereigenen Hormons Kortison) nicht verändert wird. Unter der Bezeichnung Spez cPL® steht ein nutzbarer Test zur Verfügung, es wird von einer Sensitivität von mehr als 90 % ausgegangen.

            Die meisten Hunde mit einer exokrinen Pankreasinsuffizienz (EPI) werden wegen Gewichtsverlust, Durchfall (meist volumenreiche, ungeformte, aber selten wässrige Stühle von eher grauer Farbe), gesteigertem Appetit (Polyphagie) und/oder fettigen Stühlen (Steatorrhöe) dem Tierarzt vorgestellt. Auch bei einer EPI sind die Routineuntersuchungen des Blutbildes und die Serumchemie meist unauffällig. Bei gleichzeitig auftretendem Diabetes mellitus kann eine Hyperglykämie vorliegen.
            Meist wird die Diagnose EPI durch die Bestimmung der Trypsin like Immunreactivity (TLI) im Serum gestellt. Zusätzlich können bei der Untersuchung des Kots ebenfalls verschiedene Werte gewonnen werden. Messbar ist das Chymotrypsin, ein Pankreasenzym, das in geringen Mengen in aktiver Enzymform mit dem Kot ausgeschieden wird. Beim Vorliegen einer Pankreasinsuffizienz ist diese Ausscheidung deutlich eingeschränkt. Wichtig ist, dass der Hund nicht mit Pankreasfermenten vorbehandelt ist. Um aussagefähige Ergebnisse zu erhalten, sollte der Kot von drei verschiedenen Tagen untersucht werden, zwischen den einzelnen Probeentnahmen sollten zusätzlich ein oder zwei Tage liegen. Gefüttert werden sollte in dieser Zeit mit hochverdaulichen Proteinen und Kohlenhydraten, um die Bauchspeicheldrüse möglichst optimal zu stimulieren. Verfälscht werden kann der gewonnene Wert durch akute Durchfälle (zu schnelle Dünndarmpassage führt zu normal erscheinendem Ergebnis) und durch bakteriellen Abbau durch proteolytische Bakterien wie beispielsweise Proteus spp. (Wert wird erniedrigt).
            Weit weniger aufwändig in der Vorbereitung ist die Bestimmung der Pankreatischen Elastase E1 im Kot. Dies ist ein Pankreas spezifisches Eiweiß, das darmstabil ist und auch durch die Gabe von Pankreasfermenten nicht beeinflusst wird. Die Literaturangaben zur Aussagefähigkeit des Testergebnisses schwanken von etwas über 50% bis zu über 90 %. Bestimmt werden können auch die Gesamtfettsäuren im Kot. Dieser Wert alleine ist jedoch nicht aussagefähig, da es auch bei einer chronischen Enteritis oder einer Gallensäuredefizienz zu einer Ausscheidung von nicht aus der Nahrung aufgenommen Fetten mit dem Kot kommt (Steatorrhöe). Zusätzlich sollte bei Hunden mit EPI die Konzentration von Cobalamin (Vitamin B12) und Folsäure im Blut bestimmt werden, da etwa die Hälfte der Hunde mit EPI einen VitaminB12-Mangel haben. Die Konzentration von Folsäure kann auf eine häufiger vorkommende, sekundäre, bakterielle Überwucherung des Dünndarms hinweisen.

            Eine akute, mild verlaufende Pankreatitis gelangt nur selten zur Diagnose. Häufiger werden milde Verläufe einer chronischen Pankreatitis beim Tierarzt vorgestellt. Da sich diese milden chronischen Verlaufsformen zu exokriner Pankreasinsuffizienz oder Diabetes mellitus und auch zu schwergradigen Verlaufsformen ausweiten können, sollte versucht werden, die Ursache der Erkrankung zu finden und zu behandeln. Bei den Mini-Schnauzern besteht oft eine Hypertriglyzeridämie, andere Patienten leiden oft gleichzeitig unter einer entzündlichen Darmerkrankung (inflammatory bowel disease, IBD), die häufig mit Kortikosteroiden behandelbar ist.
            Bei der schweren, akuten Pankreatitis ist die klassische Behandlung eine aggressive intravenöse Flüssigkeitstherapie bei oralem Futter- und Wasserentzug, in der Regel stationär in einer Tierklinik, da die Elektrolytwerte im Blutserum regelmäßig kontrolliert werden müssen.. Häufig werden auch Analgetika gegen die Abdominalschmerzen (Oberbauchschmerzen) verabreicht. Als nächster Schritt wird mehrfach täglich Wasser in geringen Mengen angeboten, danach eine kohlenhydratreiche, fett- und proteinarme Diät in kleinen Mengen gegeben. Uneinigkeit herrscht bezüglich der weiteren, noch möglichen Maßnahmen. Manche befürworten eine Antibiose, allerdings liegen keine Studien vor, die einen günstigen Einfluss auf die Pankreatitis beim Hund erkennen lassen, darüber hinaus kann es durch die Antibiose zu einer Verschiebung der Keimflora zugunsten multiresistenter Keime kommen. Ebenso wenig belegt ist bisher die positive Wirkung von entzündungshemmenden Substanzen. Eine Studie bei Hunden mit experimentell induzierten Pankreatitiden hat gezeigt, dass diese nach Aufbrauchen des ±2-Makroglobulins (körpereigenes, spezifisches Protein) schnell sterben, die Gabe von Plasma oder frischem Blut kann sich bei schweren Verlaufsformen günstig auswirken. Neuere Studien berichten über einen günstigen Einfluss von Antioxidantien, besonders Selen, bei akuten Pankreatitiden, diese Ergebnisse sind allerdings ebenfalls umstritten.
            Die Prognose der Hunde mit Pankreatitis hängt vor allem vom Verlauf der Erkrankung, insbesondere vom Auftreten und der Schwere von systemischen Komplikationen ab.

            Hunde mit diagnostizierter EPI können durch die Fütterung von Pankreasextrakt behandelt werden. Es stehen dafür getrocknete Extrakte aus Schweine- oder Rinderpankreas zur Verfügung und auch rohes Pankreas vom Rind, Schwein oder Wild. Bei manchen Hunden kommt es durch die Fütterung von Pankreasfermenten zu Blutungen oder gutartigen Geschwüren (Ulzera) der Maulschleimhaut, in den meisten Fällen verschwinden diese Symptome durch eine Dosis-Verringerung. Es stehen auch chemisch definierte Präparate zur Verfügung, die von der Pharmaindustrie künstlich hergestellt werden. Hergestellt werden magensäureresistente Enzyme, die mit der Nahrung vermischt sofort verfüttert werden können und andere, nicht magensäureresistente, die einige Zeit vor der Fütterung (20 Minuten bis zwei Stunden) dem Futter zugesetzt werden müssen und dieses andauen.
            Die meisten Hunde sprechen auf Enzym- und VitaminB12-Gaben an. Bei unzureichendem Therapieerfolg kann zusätzlich für SIBO (small intestinal bacterial overgrowth) behandelt werden. Hunde, die dann immer noch nicht auf die Therapie ansprechen, sollten nochmals auf eine Darmerkrankung hin untersucht werden. Bei einigen Hunden wurden auch erfolgreich Antacida, H2-Blockern oder Protonenpumpeninhibitoren eingesetzt, die ein Zuviel an Säure im Magen unterbinden, den pH-Wert des Magens also anheben.
            Gut therapierte Hunde mit einer EPI können bei uneingeschränkter oder nur wenig eingeschränkter Lebensqualität ebenso alt werden wie ihre Artgenossen.

            Bei Hunden mit einer chronischen Pankreatitis und auch einer bestehenden EPI ist meist eine Ernährungsumstellung notwendig, die Hunde können sowohl mit Fertigfutter als auch mit selbst zubereitetem Futter ernährt werden. Zur Ernährung finden sich in der Literatur widersprüchliche Aussagen. So vertreten die einen die Meinung, bei Hunden mit EPI sei nur in Ausnahmefällen eine fettarme Diät notwendig, ansonsten führe eine Verminderung des Fettgehalts im Futter nur zu einer weiteren Fehlernährung des Hundes. Zudem würde sich eine Verringerung des Rohfaseranteils im Futter günstig auswirken, da Rohfaser die Aktivität der pankreatischen Enzyme herabsetzt. Eine andere Meinung ist, dass der Fettanteil im Futter verringert werden solle, da die Fettverdauung an sich gestört ist und der Blutfettspiegel gesenkt werden müsse. Faserreiches Futter würde dies unterstützen und zusätzlich die Darmtätigkeit auf Trab halten.
            Was auch immer Sie tun: lassen Sie sich von anfänglichen Misserfolgen nicht entmutigen. Haben Sie Geduld und suchen Sie gemeinsam mit Ihrem Hund und Ihrem Tierarzt nach der für Sie und Ihren Hund optimalen Lösung, was die Futtersorte und -menge, die Art und Dosierung der Enzyme und die Anzahl der Mahlzeiten angeht.

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              #7
              Danke für den Text.

              Luca hat die Krankheit schon seit 2 Jahren, ist also für mich nicht mehr ganz so neu. ;-)

              Er hat mit dem momentanen Futter und seinen Tabletten auch keine Probleme, meine Frage jedoch worauf ich achten soll wenn ich ihn ganz auf barf umstelle. Oder gibts es da nichts besonderes zu beachten?

              lg
              Tina
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                #8
                Bentley hat recht mit dem Getreide, Getreide und Pflanzliches belasten die Pankreas des Hundes stark, da sie extrem viel Amylase produzieren muß, um Pflanzliches zu verdauen (da der Hund ein Fleischfresser ist, und auf Fleisch eingestellt ist).
                Hier gibt es sehr gute Info mit weiterführenden interessanten Links (wiedermal auf Englisch, vergleichbares gibt's einfach nicht auf deutsch: http://dogaware.com/specific.html#epi. Die entsprechende Yahoo Epi Gruppe ist auch angegeben, da würde ich erstmal schnell beitreten.
                Ich würde in jedem Fall Bauchspeicheldrüse füttern. Es hat sich (siehe Link) auch herausgestellt, dass fettarme Ernährung bei weitem nicht so hilfreich ist wie gedacht, und dass eine Diät mit 43% der Kalorien aus Fett bessere Verdaulichkeit hatte.
                Ich hatte schon viele Kunden mit EPI Hunden. Alle werden mit einer Prey Model Diät gefüttert (Fleisch, Innereien, verdauliche Knochen). Einige brauchen ihr Leben lang Enzyme, aber viele können die Dosis verringern und viele kommen auch ganz ohne aus nach einiger Zeit. Ich füttere EPI Hunden Bauchspeicheldrüse und wie gesagt gar keine pflanzlichen Bestandteile.
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                  #9
                  Die Frage nach dem Getreide stell ich mir ja gar nicht.
                  Aber kann ich sonst alles füttern? Gibt es irgendein Obst/Gemüse welches besonders gut ist? Besonders gute Futterzusätze?

                  lg
                  Tina
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                    #10
                    Zitat von Tina83 Beitrag anzeigen
                    Die Frage nach dem Getreide stell ich mir ja gar nicht.
                    Aber kann ich sonst alles füttern? Gibt es irgendein Obst/Gemüse welches besonders gut ist? Besonders gute Futterzusätze?

                    lg
                    Tina
                    Wie oben erklärt, gar nichts Pflanzliches, das belastet die Pankreas. Andere Futterzusätze ausser Lachsöl würde ich auch lassen. Erstmal so einfach wie möglich.
                    Great minds discuss ideas; Average minds discuss events; Small minds
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                      #11
                      Zitat von jenmandy Beitrag anzeigen
                      Wie oben erklärt, gar nichts Pflanzliches, das belastet die Pankreas. Andere Futterzusätze ausser Lachsöl würde ich auch lassen. Erstmal so einfach wie möglich.
                      Hm, aber bekommt er da nicht Mangelerscheinungen?
                      Er hatte jetzt erst wieder Vitaminmangel obwohl er nur teilgebarft wird.

                      lg
                      Tina
                      When it hurts to look back,
                      and you're scared to look ahead,
                      you can look beside you and your best friend will be there

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                        #12
                        Zitat von Tina83 Beitrag anzeigen
                        Hm, aber bekommt er da nicht Mangelerscheinungen?
                        Er hatte jetzt erst wieder Vitaminmangel obwohl er nur teilgebarft wird.

                        lg
                        Tina
                        Mangelerscheinungen, weil er kein Gemüse bekommt? Nein, der Hund als Fleischfresser braucht kein Gemüse. Mangelerscheinungen treten nicht auf, wenn man vielseitig Tierisches füttert. Die Nahrungskette ist Fleischfresser frisst Pflanzenfresser frisst Pflanzen.
                        Dass ein Hund Gemüse usw braucht, kommt aus der Zeit, als man noch glaubte der Wolf frisst den Mageninhalt der Beute.
                        Woher weisst du, dass dein Hund einen Vitaminmangel hat?
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                          #13
                          Zitat von jenmandy Beitrag anzeigen
                          Mangelerscheinungen, weil er kein Gemüse bekommt? Nein, der Hund als Fleischfresser braucht kein Gemüse. Mangelerscheinungen treten nicht auf, wenn man vielseitig Tierisches füttert. Die Nahrungskette ist Fleischfresser frisst Pflanzenfresser frisst Pflanzen.
                          Dass ein Hund Gemüse usw braucht, kommt aus der Zeit, als man noch glaubte der Wolf frisst den Mageninhalt der Beute.
                          Woher weisst du, dass dein Hund einen Vitaminmangel hat?
                          Naja, ich frage mich halt woher er den Mangel sonst hat wenn nicht von der Ernährung?

                          War beim Tierarzt deswegen, er hat jetzt Vitamintabletten bekommen.

                          lg
                          Tina
                          When it hurts to look back,
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                            #14
                            Wie hat er denn den Vitaminmangel festgestellt? Und welches Vitamin fehlt?

                            Edit: ein Mangel kann auch entstehen, wenn aus gesundheitlichen Gründen ein Vitamin nicht mehr verwertet wird, oder nicht mehr selbst synthetisiert.
                            Great minds discuss ideas; Average minds discuss events; Small minds
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                              #15
                              Zitat von jenmandy Beitrag anzeigen
                              Wie hat er denn den Vitaminmangel festgestellt? Und welches Vitamin fehlt?

                              Edit: ein Mangel kann auch entstehen, wenn aus gesundheitlichen Gründen ein Vitamin nicht mehr verwertet wird, oder nicht mehr selbst synthetisiert.
                              Durch die Blutabnahme. Weiß aber ehrlich gesagt nicht welches Vitamin es war. *schäm*

                              lg
                              Tina
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