Nur selten Fleisch möglich?

[heidrun+C]

Hallo Marco,

ich weiss nicht, ob man das Thema Vegetarismus so "einseitig" betrachten darf.
Mit "einseitig" meine ich nicht "engstirnig" - sondern "nur aus der Sicht des Menschen".

Ich bin selbst seit über 12 Jahren Vegetarier - aber es steht für mich ausser Frage, dass ich
meine Hunde artgerecht ernähre. Und "artgerecht" bedeutet in diesem Fall eben: in der Hauptsache
Fleisch und Knochen.

Als Mensch kann ich meine Ernährung selbst zusammenstellen und bewusst auf Fleisch (und auch Fisch)
verzichten. Der Organismus des Menschen als "Allesfresser" kommt prima mit vegetarischer Ernährung aus.
Ich betrachte die hinter mir liegenden 12 Jahre Vegetarierdasein ohne jedwede Mangelerscheinungen
(Nachweis per Blutbild) als Beweis dafür (jedenfalls, was *meinen* Körper betrifft).

Aber der Organismus des Hundes ist nunmal auf Fleischfressen und -verdauen ausgelegt.
Angefangen vom Gebiss über den Magen bis hin zum Darm ist ein Hund einfach nicht dafür geschaffen,
vegetarisch ernährt zu werden.
Es gibt Ausnahmefälle, in denen das nicht anders möglich ist - aber diese Fälle sollen kein "Beweis"
dafür sein, dass es ja doch möglich sei.

Ich persönlich habe kein Problem damit, meinen Hunden Fleisch"abfälle" zu füttern, die sonst sowieso
entsorgt werden müssten oder würden.

Für das Wohlergehen meiner Hunde bin ich verantwortlich - mit allen Konsequenzen.
Wenn ich diese Konsequenzen nicht tragen könnte oder wollte, weil ich es mit meinem Gewissen
nicht vereinbaren könnte, würde ich von der Hundehaltung absehen.

Meine Hunde bekommen auch Fisch - allerdings nur 1 x pro Woche.
Eine hauptsächlich aus Fisch bestehende Ernährung ist sicher nicht ausgewogen.

Ich finde es prima, dass Du Dir diese Gedanken machst - mich gruselt es immer, wenn ich strenge
Veganer (!) sehe, die ihren Katzen ganz ohne Skrupel mal eben den Inhalt einer Whiskas-Dose servieren.

Viele Grüsse

[Angie+Lucky]

Hallo Marco,

Original geschrieben von Unregistered
[B
Ich schreibe in dieses Forum um einigen guten Rat zu empfangen, von erfahrenen Hundebesitzern
[/B]

Bist Du sicher dass Du einen guten Rat auch wirklich hören willst?
(Ich fand den Tipp mit dem pflanzenfressenden Haustier schon nicht schlecht)
Ein Hund braucht Fleisch, und zwar nicht nur gelegentlich sondern als Hauptbestandteil seiner Nahrung, punkt.
Wenn Du das mit Deinem Gewissen nicht vereinbaren kannst solltest Du einfach keinen Hund halten. Wie willst Du denn in dem Bewusstsein leben, Deinem Hund zu schaden? Willst Du dass verdrängen? Glaubst Du das klappt auch dann noch wenn der Hund mal krank wird? Würdest Du Dich dann nicht fragen, ob es an der falschen Ernährung liegt?
Wenn Du hören willst :"Ja klar, toll, einmal in der Woche Fleisch reicht völlig aus, Hunde essen sowieso lieber Gemüse" dann muss ich Dich enttäuschen, dass wird Dir hier wohl keiner sagen.
Außerdem hat Dich niemand beleidigt, es darf jeder seine Meinung sagen.
Grüße,
Angie

[Gast]

Gut, vielen Dank für die Antworten.

Ich habe hier nicht gepostet, um "Ja klar, ernähre Deinen Hund vegetarisch, das macht nichts" zu hören. Den Tip mit den Schlachtabfällen - wie erwähnt - finde ich auch prima, und ich werde mich daran halten. Wahrscheinlich werde ich 50/50 Fisch und Fleisch füttern - ich möchte es probieren. Und wenn ich sehe, dass es meinem Hund nicht bekommen wird, oder dass ihm etwas fehlt (Blutbild), so werde ich, selbstredend, seine Ernährung umstellen. Zu dem schrieb ich ja bereits im ersten Eintrag, dass ich von einem erwachsenen Hund ausgehe. Im Welpen- und Wachstumsalter werde ich, selbstverständlich, meinem Hund ausreichend Fleisch anbieten.

Die Klassifizierung von Tieren hört sich im ersten Moment sehr faschistisch an, das weiß ich - vielleicht ist es das auch. Trotzdem fällt es mir leichter, ein Tier zu füttern (also töten zu lassen), das dem Menschen nicht so nah steht, wie ein Säugetier, das weint, Emotionen lebt, fröhlich sein kann, aktiv kommuniziert etc. (ich selbst esse keinen Fisch). Würde jedes Lebewesen gleich klassifiziert, so bestünde kein Unterschied, ob ich eine Laus - nein, ein Pantoffeltierchen tötete oder einen Delphin - oder gar einen Menschen. Ich aber, empfinde dabei schon einen ganz wesentlichen Unterschied. Ganz und gar moralisch betrachtet, ist die Tötung jeder Art von Lebewesen ein Verbrechen und mit dem eigenen Bewusstsein nicht vereinbar. Dazu gehören schließlich auch Pflanzen - die kein Nervensystem und kein Gehirn besitzen. Das Problem ist also nicht der eigentliche Akt des Tötens von Tieren mit niedlichen Glubschäuglein. Das Problem, besteht meines momentanen Erachtens viel mehr darin, das Bestreben nach der totalen Tolleranz in den Griff zu bekommen, die uns in den kommenden Jahrhunderten langsam zerfressen wird - was dahintersteckt, weiß ich nicht, womöglich aber sogar die Zerstörung der eigenen Existenz - das wäre doch ganz geschickt von der Natur - es bräuchte keine Naturkatastrophe, um den Menschen wieder zu entfernen - der Mensch macht das von selbst.

Aber das gehört doch alles nicht hier her.
Ich finde veganlebende Mensche sehr bewundernswert, sie leben ein Ideal, das vielleicht schon bald (in 100 Jahren) als ganz normal erachtet wird.

Nun aber genug.


Lieben Gruß und vielen Dank für alle Bemühung von Eurer Seite
Marco

[Katinka]

Die letzte Antwort allerdings (Fertigfutter) kann ich nicht einordnen, da in Fertigfutter meines Erachtens zu viel (tierischer) Müll enthalten ist - was ich moralisch nicht vertreten kann

Hallo Marco,

es gibt aber auch ganz gute Fertigfutter. Musst hier mal im Forum suchen. Klar, da weiß man leider auch nicht, wie sie getötet wurden...

Übrigens finde ich es zwar gut, sich Gedanken um die Schlachttiere zu machen, aber andererseits finde ich wirklich, musst Du Dir dann überlegen, ob ein Carnivor als Haustier wirklich das Richtige für Dich ist... Das ist keineswegs bös gemeint und soll auch kein Angriff sein, aber der Hund kann ja nicht darunter leiden müssen, dass es auf dieser Welt zu wenig "vernünftig getötete" Futtertiere gibt... Naja, so wie Du es jetzt vorhast mit 50% Fisch und 50% Schlachtabfall, denke ich, ist es ganz ok. Wenn auch nicht optimal.

Gruß,
Andrea

[Christine]

Also ich habe einen wirklich super homöophatisch arbeitenden Ta, der auch wirklich alles sehr differenziert betrachten kann.
Wir unterhielten uns vor kurzem erst über die Ernährung von Hunden, unter anderem auch um die Fleischfütterung.
Er meinte, dass er einige Hunde in der Praxis hat, die absolut vegetarisch ernährt werden, aber aus gesundheitlichen Gründen.
In diesen Fällen sei es unumgänglich. Und den Hunden geht es soweit gut.
Aber in allen anderen Fällen rät er absolut davon ab.

Ich persönlich denke eben, dass wenn man sich ein Tier anschafft, ihm das bestmögliche Futter geben sollte, auch wenn das heißt mal über seinen Schatten zu springen.

[Lisaanne]

Hallo Marco,
ich grüße hier als Vegetarierin. Nur damit dies gleich klar ist. Ich rate dir dringendst davor ab, deinen Hund zu 50% von Fisch zu ernähren. Ähnliches habe ich getan, vielleicht nicht ganz 50 %, aber eindeutig zu viel. Beim ersten Gesamtblutbild wurde bei meiner Hündin ein 4fach zu hoher Vitamin D-Wert festgestellt. Es ist zwar nicht zu beweisen, aber nachdem Fisch sehr viel Vitamin D enthält, denke ich, ich habe die Fischfütterung wohl übertrieben. Hätte diese Blutuntersuchung nicht stattgefunden und hätte ich so weitergefüttert, wäre dies in einer Vitamin D-Vergiftung geendet. Dies hätte den Tod meiner Hündin bedeuten können. Na ja, vielleicht übertreibe ich, aber ein Wert, 4mal so hoch wie normal, ist schon wirklich nicht gesund. Und 50 % Schlachtabfälle wären 50 % minderwertiges Eiweiß. Auch davon wäre ich nicht begeistert, das belastet die Organe doch ziemlich. Bei allem Verständnis, aber dein Hund ist völlig auf dich angewiesen. Missbrauche sein Vertrauen nicht für deine Ideale.
Liebe Grüße von Anne, die nur Fleisch für ihre Hündin holt.

[Katinka]

Hallo Anne,

bezügl. Fischfütterung stimme ich Dir voll zu, aber:

Und 50 % Schlachtabfälle wären 50 % minderwertiges Eiweiß

Das stimmt so nicht. Oder ist Kopffleisch, Herz und Zwerchfell minderwertig? - Es kommt immer auf die Schlachtabfälle an.

Marco, ein Tip wäre noch, dass Du versuchst, Fleisch von einem Notschlachter zu beziehen. Das mache ich nämlich auch. D.h., er schlachtet wirklich nur Kühe, Schweine und Schafe, die sich z.B. das Bein gebrochen haben oder ähnliches. Sie müssen also nicht für Dich bzw. Deinen Hund sterben.

Gruß,
Andrea

[Lisaanne]

Hallo Andrea,
vielleicht täusche ich mich, aber Kopffleisch und Herz zähle ich nicht zu Schlachtabfällen. Schlachtabfälle sind für mich Kehlkopf, Luftröhre, Geschlingsel. (Igitt!!) Stimmt das so nicht?
Liebe Grüße von Anne

[Steffi]

Hallo

ich möchte dazu noch sagen, dass ich nicht glaube das extra für meine Hunde ein Tier geschlachtet wird. Was ich am Schlachthof hole , wird von den Jungs da als "Abfall" oder "Fleischreste" bezeichnet. Wenn ich es nicht hole, wird es weggeworfen.

[Degno]

Hallo Marco,
kann deiner Meinung zum Thema Töten von Säugetiere nur 1000% zustimmen!
Kann deine Argumente nur voll u. ganz nachvollziehen.
Daher mein Vorschlag:
Füttere doch ein vegetar. Trockenfutter,was du je nach Lust u. Laune mit frischem Gemüse, Fisch,Eiern ,Käse oder wenn du es möchtest Schlachtabfällen aufpeppen kannst!
Das ist außerdem sehr praktisch,wenn der Hund von Baby an daran gewöhnt ist,hast du später auch im Urlaub keine Problem mit der Fütterung,wie ich es leider habe: Mein Dalmatiner frißt nur Selbstgekochtes oder will rohes Fleisch mit Hirse oder Nudeln!
Im Urlaub ein Alptraum!
Im Freßnapf oder im Internet findest du verschiedene Vegetarische Trofus!
Liebe Grüße
Claudia

[Vitus]

Hallo Claudia!

Was ist den an Veg. Trofu besser als an Veg. Frischkost? Beides ist völlig ungeeignet für den Hund. Ein Hund braucht nunmal Fleisch, wer das nicht möchte sollte von der Hundehaltung absehen.
Keine Kuh dieser Welt wird für meinen Hund geschlachtet. Er bekommt nur was die Menschen aus Überfluß nicht wollen. Kopf und Kron und Stichfleisch, Abschnitte, Pansen, Herz und Leber, außerdem noch viele Knochen und Knorpel.

[Gast]

Hallo,

ich selber überzeugter Fleischesser, muss auf Anraten meiner TÄ und unter deren ständiger Kontrolle meinen Rusty "fleischlos" ernähren. Rusty leidet unter verschiedenen Allergien und einer Autoimmunkrankheit.

Der Hauptbestandteil seines Futters besteht aus Reis und Eiern. Unter weiterer tä-Aufsicht darf ich maximal 10-15% Fleisch (Pferd, Kaninchen und Strauß) mit füttern.
Wenn wir unterwegs sind (oder als Abwechslung) gibt es ein Tro-Fu, dass ich bei meiner TÄ kaufe.
Histaminarmes Fe-Fu - Bestandteil: Reis und Ei.

Rusty geht es super gut - aber ohne ärztliche Aufsicht würde ich so meinen Hund nicht füttern.

Smilla, meine gesunde Hündin, ist begeisterte Fleischfresserin und ich habe den Test mal gemacht.
Rusty's gefüllte Schüssel neben ihre gestellt. Smilla hat mal bei Rusty's Napf reingeschnuppert und sich sofort über ihre Schüssel hergemacht.

M.M. nach ist der Hund ein Fleischfresser und sollte nur aus gesundheitlichen Gründen darauf verzichten müssen - nicht weil ich als Besitzer überzeugter Veganer bin.

LG
Uli, Rusty+Smilla

[claudia61]

meine meinung dazu:
ich finde, es geht nicht um die überzeugung derer, die füttern, sondern um die überzeugung derer, die gefüttert werden! und hunde sind definitiv fleischfresser und ich muss ihnen als halter gerecht werden! ich bin sicherlich auch nicht glücklich mit meinem "schlachthof-kompromiss" und würde gerne bio-qualität füttern, aber das entbindet mich nicht von meiner verantwortung meinen viechern gegenüber! entweder ich werde dem gerecht oder ich darf keine fleischfresser halten!!

nachtrag: selbstverständlich medizinische gründe ausgenommen!

[Gast]

Also vielen Dank nochmal für die weiteren Anregungen.
Ich werde einfach einiges probieren - aber vom fleischlosen Ernähren meines Hundes habt ihr mich abgebracht.

Vielleicht registriere ich mich in diesem Forum und werde Euch von meinen Erfahrungen gelegentlich berichten.


Liebsten Gruß
Marco

[Pam]

Original geschrieben von Unregistered
Vielleicht registriere ich mich in diesem Forum und werde Euch von meinen Erfahrungen gelegentlich berichten.

Oh ja :action1: