Nur noch Fleisch für Seniorin?

[November]

Kartoffeln sind ja Stärke pur und haben sehr viel Kalium, was ja weder für das Pankreas noch für die Nieren gut ist..... Ich fürchte, dieses Experiment würde ich persönlich nicht wagen.

Mit dem Kaliumgehalt hast du recht, aber Couscous enthält ca. doppelt soviel KH insgesamt und Stärke wie Kartoffel. Um den Kaliumgehalt zu verringern, kann man die Kartoffeln wässern.
Der Ballaststoffgehalt von Couscous ist dafür nur etwa halb so hoch.

[Anne410]

Couscous wird aber sicher vertragen Das wäre für mich den entscheidene Vorteil und eben das Kalium, weil ich dem Wässern nicht so ganz trauen würde und ich nicht nachvollziehen könnte, wieviel Kalium noch in den Kartoffeln wäre..... also wenn man das nicht unbedingt füttern müsste, kämen mir in einen nierenkranken Hund eher keine Kartoffeln, wenn man die Nierenwerte noch in Schach halten will (wenn man an dem Punkt ist, an dem es egal ist, dann ist es natürlich egal.....)

Und Kartoffelstärke gilt als superschwer verdaulich für Hunde.... soweit ich im Kopf habe, am schwersten von all den Kohlenhydratzusätzen. Was es eben so absurd macht, dass in Fertigfuttern damit geworben wird, dass sie getreidefrei sind, dafür aber (nicht wenige) Kartoffeln enthalten. Zumal Getreide meist ca eine doppelt so hohe Energiedichte hat und man davon also viel weniger zu füttern braucht.
Am besten verdaulich für Hunde ist weißer Reis (und das noch besser als Instantflocken aus der Babyabteilung, hier zumindest......).

[fledermaus]

Huhu,
mal eine, vielleicht, blöde Frage, aber habt Ihr mal Richtung Giardien gedacht?

Es könnte ja sein, daß es ihr mit reinem Fleisch besser geht, weil die Biester dabei nicht gut überleben.
Das mit dem Couscous ist aber dann etwas verwirrend

lg

Martina

[Gast]

So ähnlich ging es mir mit meiner vorigen Hündin am Ende auch. Ich hatte nochmal viel Geld für eine Beratung bei Futtermedicus ausgegeben mit dem Resultat "wenn sie ... (alle KH-Quellen) nicht verträgt, gibt es keine KH mehr".

An der Pankreas lag es bei ihr auch nicht, sie bekam einfach von allem Bauchweh und Koliken außer einer gekochten Fleischsorte, fein gewolft. Bekam dann Clostridien wegen Proteinüberschuß usw. Dann ging aber zu meiner Überraschung doch noch sehr sehr lange und sehr matschig gekochter Milchreis (natürlich nicht in Milch gekocht, aber entsprechend vorbehandelt).

[November]

Anne, mir ging es eigentlich nur darum aufzuzeigen, daß Kartoffeln keine "pure Stärke" sind. Sie enthalten im Vergleich zu vielen anderen KH-Quellen recht wenig und auch kein Gluten, wie viele Getreidesorten.
"Kartoffeln gelten als schwer verdaulich" - nun, soweit waren wir doch schon, daß solche Pauschalisierungen für den konkreten Hund nicht so ganz hilfreich sind .
Ich kann mir im übrigen auch nicht vorstellen, daß ausgerechnet die Stärke von Kartoffeln schlechter verdaulich sein soll als die von anderen Quellen. Man muss sie halt vernünftig kochen und ggfs. matschen.
Wenn man die Kartoffeln nicht wässert, geb ich dir recht, daß der Kaliumgehalt bei Nierenproblematik hakelig ist.

Ich für meinen Teil will gar nicht so eine hohe Energiedichte, sondern ein paar KH inkl. Ballaststoffe.

Ganz abgesehen davon ist es super, daß Couscous von der Seniorin vertragen wird. Da würde ich tatsächlich keinen Grund zum Wechsel sehen.

[Anne410]

Ich kann mir im übrigen auch nicht vorstellen, daß ausgerechnet die Stärke von Kartoffeln schlechter verdaulich sein soll als die von anderen Quellen. Man muss sie halt vernünftig kochen und ggfs. matschen.

Das hat etwas mit damit zu tun, wie die Stärke verdaut wird, egal wie gut gekocht und gematscht.

Kartoffelstärke wird zu größeren Teilen im Dickdarm verdaut, als beispielsweise Reis. Das gilt auch für Kohlenhydrate aus Bananen, Maniok oder Hülsenfrüchten. Dabei kommt es zur Ausschüttung von Ammoniak und Aminen, weil die Verdauung im Dickdarm nicht enzymatischer, sondern bakterieller Natur ist. Diese Abbauprodukte belasten den Körper in erheblichem Maße und sind daher für den Hund ziemlich ungeeignet, weil sie eben an der falschen Stelle verdaut werden.

Kohlenhydrate aus Reis hingegen werden hauptsächlich im Dünndarm verdaut.

Insgesamt ist es natürlich so, dass Kohlenhydrate so einige negative Effekte haben. Das ist kein Problem, wenn sie in geringer Menge im Futter vorkommen (max. 10 %). Ab er mehr sollte es nicht sein.

Wenn schon ein konventionelles Trockenfutter (immer eingeweicht und immer in Kombination mit richtigem Futter), dann ohne Kartoffeln, Banane, Maniok oder Hülsenfrüchte, sondern lieber mir Reis.

Für einen nierenkranken Hund noch schlimmer, als für einen gesunden


Und beim Wässern: was heißt das? Eine halbe Stunde, eine Stunde, einen halben Tag? Das kann einem wahrscheinlich niemand sagen.....

Insofern sind aus meiner Sicht Kartoffeln für einen nierenkranken Hund eher nicht geeignet: 1. weil man nicht weiß, wie lange sie wässern müssen, bis man das Kalium raus hat und 2. weil sie bei der Verdauung noch schädliche Abbauprodukte haben.

Und in diesem Fall hier kommt die wahrscheinlich angeschlagene BSD noch dazu......