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Starkoch Jamie Oliver tötet Küken vor laufender Kamera

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    #31
    Ich bin auch eher pro-Oliver - ich finde ihn in seinem Show sehr gut, und was er über kochen zeigt hat Hand und Fuss. Mein Mann (unser Koch zu Hause ) hat alle seine Bücher.
    Ich könnte mir denken, es hat ihm viel Mut gekostet hat, diese Sendung zu machen.

    Allerdings könnte ich mir auch denken, dass viele Leute den es egal wäre, Oliver's Sendungen nicht anschauen - sie machen einfach ihre Billigwasserschnitzel aus dem Supermarkt.
    Ich hatte vor kurzen von jemand etwas gehört, was mich ziemlich schokiert hatte und mir zeigte, wie egal alles ist. Die Person hat ein paar eigene Hühner, die recht gesund leben, aber momentan nicht so viele Eier legen. Dann mussten welche gekauft werden. Sie meinte dann, sie kauft dann nur die Billig-Eier, sie wären ja nur zum backen. Sie hatte einfach nicht kapiert, warum man Bio Eier kaufen soll, dass es nicht nur um den Geschmack handelt.
    Carol mit Tati, Ella und Mini-Rumäne Scoobie. Polly, Mickey, Sara und die Miezen tief im Herzen.
    The great pleasure of a dog is that you may make a fool of yourself with him and not only
    will he not scold you, but he will make a fool of himself too.
    Samuel Butler, Notebooks, 1912

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      #32
      Hallo,

      nein, ich glaube auch nicht, dass die Menschen in der Hinsicht abstumpfen. Ich wurde vor zig Jahren Vegetarierin durch die Beiträge in den Sendungen "Achtung! Lebende Tiere!". Warum sollte es auch in diesem Fall nicht Menschen geben, die das ganze so betroffen macht, dass ein Umdenken passiert? Die absolut gleichgültigen Menschen würden so oder so nichts an ihrem Tun ändern.

      Warum sollen die Menschen nicht sehen, woher ihr Fleisch herkommt? In den Supermarkt oder zum Metger zu gehen, ohne ein lebendiges Tier vor Augen zu haben, ist doch pure Heuchelei. Warum nicht die Realität im Fernsehen zeigen? Warum nicht? Vermag die Realität abzustumpfen? Oder stumpft man eher ab, wenn man sich ständig selbst in die Tasche lügt, in dem Bewusstsein lebt "Ist ja nur Fleisch, ist doch gar kein Tier".

      Liebe Grüße
      Susanne
      Es grüßen Susanne mit Motzkuh Shari & Jagdmaus Lara, den Unzertrennlichen (Pferden) Asti & Sando und den Samtpfoten Ian, Loona, Haldir & Bella. Irmchen, das goldene Gänsemädchen und die Samtpfoten Manni & Ellie auf ewig in meinem Herzen.

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        #33
        Um es mal vorweg zu nehmen, ich finde Jamie Oliver richtig gut. Seine Sendungen schaue ich wahnsinnig gerne und habe selber mehr als ein Buch von ihm.

        Aber.....

        diese ganze Aktion finde ich sehr fragwürdig. Ich finde Jamie propagiert dort eine Doppelmoral.
        Auf der einen Seite Zustände in der Nutztierhaltung anprangern, aber auf der anderen Seite keine Alternativen bieten. Wie die meisten Köche ist auch für Jamie die vegetarische oder sogar die vegane Küche ein unbekanntes Territorium.
        Ich rede jetzt nicht davon Veganer zu werden, sondern einfach weniger tierische Produkte zu verwenden. Das fängt beim Stück Fleisch auf dem Teller an und hört bei der Butter oder Sahne in der Soße auf.

        Ist ja schön und gut darauf hinzuweisen, dass man darauf achten soll, dass man Produkte einkauft, wo die Nutztiere artgerecht gehalten wurden. Aber das funktioniert nicht, wenn man Fleisch und tierische Produkte jeden Tag auf dem Speiseplan hat. Allein vom Finanziellen her. Aber wenn alle Leute jetzt z.B. Biofleisch kaufen würden, dann hätten wir gar keinen Platz für die ganzen Bio- Tierherden. Wir müssen also unseren Konsum an tierischen Lebensmitteln einschränken. Das würde auch unserer Gesundheit nicht schaden.

        Und dafür muss auch langsam mal ein Umdenken bei den Köchen stattfinden.

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          #34
          Huhu,

          ich bin Vegetarierin und liebe Jamies Kochbücher eben WEIL sie nicht so sehr fleischlastig sind. Er hat vieeeele vegetarische Rezepte (im Gegensatz z.B. zu Tim Mälzer) und man kann doch gar nicht von täglichem Fleischkonsum bei ihm reden - vom Gefühl her würde ich behaupten, dass die tierischen Rezepte vielleicht 30 % ausmachen.

          Liebe Grüße
          Susanne
          Es grüßen Susanne mit Motzkuh Shari & Jagdmaus Lara, den Unzertrennlichen (Pferden) Asti & Sando und den Samtpfoten Ian, Loona, Haldir & Bella. Irmchen, das goldene Gänsemädchen und die Samtpfoten Manni & Ellie auf ewig in meinem Herzen.

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            #35
            "diese ganze Aktion finde ich sehr fragwürdig. Ich finde Jamie propagiert dort eine Doppelmoral.
            Auf der einen Seite Zustände in der Nutztierhaltung anprangern, aber auf der anderen Seite keine Alternativen bieten. Wie die meisten Köche ist auch für Jamie die vegetarische oder sogar die vegane Küche ein unbekanntes Territorium.
            Ich rede jetzt nicht davon Veganer zu werden, sondern einfach weniger tierische Produkte zu verwenden. Das fängt beim Stück Fleisch auf dem Teller an und hört bei der Butter oder Sahne in der Soße auf."

            kann ich so nicht bestätigen. Es gibt ettliche Sendungen von ihm, wo er nur vegetarisch kocht--er gibt immerwieder Tipps wo und wie man einkauft! Hab fast alle Sendungen von ihm auf DVD und es ist so das er viel darüber spricht wo -wie-was man kaufen /ändern sollte. Wie man günstig kocht, Eintöpfe..Kindernahrung etcetcetc...Er hat Alternativen genannt (in dieser Sendung) er hat aufgezählt das es uns nur 0,50 Cent kosten würde das die Hühner artgerechter gehalten werden könnten....um da jetzt nur 1 Bsp. zu nennen. Er hat klar gesagt wo die Probleme liegen und wie man sie ausmerzen könnte---jaa und da fängt es an, Profitdenken der "Massentierhalter"---- Endverbraucher möchte keine 0,50Cent mehr zahlen...alles wird ja immer teurer..Und er kann wohl kaum den Menschen vorschreiben was sie kochen und kaufen sollen..er kann nur Anstöße geben..den Rest muß "Mensch" schon selber machen

            Liebe Grüße
            Steph
            Liebe Grüße
            Stephi

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              #36
              Ich kann mir vorstellen, daß diese Sendung alleine dadurch schon etwas bewirkt, weil sie ein anderes Publikum erreicht, ein Publikum, das für eine Dokumentation mit z.B. dem Titel "Tierelend im Konsumzeitalter" den Fernseher erst gar nicht einschaltet.

              Davon abgesehen würde ich mir diese Doku ebenfalls nicht anschauen (aber auch keinerlei Kochsendung ). Ich persönlich esse nur sehr selten Fleisch und habe daher kein Problem auf Bio bzw. rein regionales Fleisch umzustellen. ABER ich habe einen Hund, dessen Fleischverbrauch den biofinanzierbaren Rahmen für mich einfach sprengt. Würde ich also einige unbequeme Gedanken bis zum bitteren Ende denken, dürfte mir auch kein Hund mehr ins Haus kommen solange ich mir nicht gänzlich eine Rohfütterung mit Fleisch von Tieren aus artgerechter Haltung und biologischer Fütterung leisten kann, die ich im Idealfall auch noch persönlich kennengelernt habe.

              Und ja, ich bin der Meinung, daß solche Sendungen für manche Menschen notwendig sind, die Schwierigkeiten haben Zusammenhänge zu erfassen. Daß hinter dem Stück Fleisch auf dem Tisch oder dem Ei im Kuchen Tierleid steckt, ist nur wenigen wirklich bewußt, wird möglichst nicht generalisiert und auch ich verdränge es gekonnt.
              Careen mit Hanno, Lizette, Bacon, Chinny, Duke und Tünn im Herzen, aber Zouzou, Persa und dem Olifanten auf der Couch
              Bloodhounds: sabbernd, sozial, störrisch, schön, suchtauslösend & süß!

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                #37
                Zitat von dogmummy Beitrag anzeigen
                Und genau darum geht es mir. Hast du irgendetwas Neues dadurch erfahren? Hast du nicht ohne diese Bilder schon gewusst, dass Tiere leiden und sterben, damit wir sie essen?
                Für mich ist da eindeutig eine Grenze überschritten. Viele andere setzen sich auch hier in D für Arme ein. Vielleicht fühlen sie sich nun genötigt, halbverhungerte Menschen vor eine Fernsehkamera zu zerren, um die gleiche Aufmerksamkeit zu bekommen wie der Fernsehkoch? Ich bin eher der Meinung, dass diese Bilder abstumpfen.

                Wir reden doch hier nur über "die anderen", die angeblich erst nach solchen Aktionen anfangen zu denken. Ich renn seit Jahren mit gequälten Hunden auf offener Straße rum. Nicht um sie zu präsentieren, sondern weil sie raus müssen. Als unsere fast verhungerte Omi kam, war der erste Kommentar, den ich draussen bekam, ob ich den Weg zu einem Metzger nicht kennen würde, weil das Tier offensichtlich nicht genug zu fressen bekäme. Auch nach der Erklärung, warum sie so aussah, fühlte der Typ sich nicht genötigt, ihr zu helfen. Unterstützt haben sie nur diejenigen, die ohnehin ein Herz für genau die Tiere haben, denen es richtig dreckig geht. Nicht nur er hat sie live gesehen, wie sie vor sich hinklapperte, aber nicht einer dieser Leute hat sich dadurch auch nur ansatzweise zu irgendeiner Tat hinreißen lassen. Im Gegenteil, einige haben sich angewidert umgedreht und einen großen Bogen um uns gemacht.
                Hallo Martina,

                ich verstehe deinen Ansatz schon, finde ihn aber zu eindimensional. Ist nicht die Debatte, die wir hier führen, genau das, was Menschen zum Umdenken bewegt?
                Ja, sicher leben wir in einer Gesellschaft, die es leichter erträgt wegzuschauen, der Begriff abgestumpft ist mir an dieser Stelle zu heftig. Aber in dem Menschen sich die Sendung angeschaut haben, werden sicherlich viele einen Teil davon mitnehmen können, und für sich umsetzen. Ich will nicht abstreiten, dass viele Menschen nur ihren kleinen Wirkungskreis wahrnehmen, aber darum geht es doch bei Sendungen wie dieser: das man mal über den Tellerrand schaut. Ich habe mir die Sendung übrigens nicht angeschaut, weil ich abgestumpft bin oder voyeuristische Züge in mir trage, sondern weil mein Interesse durch die Mediendebatte geweckt wurde, und Bilder sagen nun mal mehr als tausend Worte.

                Ich glaube Tierschutz und der Kampf gegen Tierelend kann nicht gewonnen werden, in dem ich die Menschen alle über einen Kamm schere, und sage wie herzlos sie sind, sondern vielmehr in dem man Aufklärungsarbeit betreibt, informiert (sachlich und mit viel Herz) und den Menschen dabei freundlich begegnet.

                Ich war eine derjenigen, die geschrieben hat, dass Küken so getötet werden, und mein Ansatz war nicht " jetzt darf ein Fernsehkoch es auch tun", sondern vielmehr " jetzt macht selbst ein Fernsehkoch auf die Misstände aufmerksam, und ruft mit seinen Aktionen eine öffentliche Diskussion ins Leben".

                Das Thema wurde auch in unserem Freundeskreis heiss diskutiert, die meisten sind liebende Hunde - und Katzenbesitzer, und schauen nicht weg, wenn es um Tierelend geht, aber auch sie waren entsetzt über die Haltungszustände, und dort wird an vielen Stellen neu angesetzt, indem die Essgewohnheiten auf dem Prüfstand geraten. Und das ist für mich das Positive!

                Viele Grüsse,
                Nicole & Grace
                Nicole & Grace
                mit den Tigerlilies Milly und Jinx

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                  #38
                  Es geht ja Gott sein Dank auch immer wieder einiges in eine positive Richtung.
                  Von der Kükentötung mal ab, aber in wie vielen Supermärkten gab es denn vor 10 oder 15 Jahren Bioeier?
                  Immerhin kann der Verbraucher schon in jedem Discounter entscheiden,
                  ob er für den Fortbestand der Legebatterien ist oder für artgerechte Haltung der Legehennen und in vielen Supermärkten gibt es sogar schon vegetarischen Aufschnitt, Würste usw.... OHNE Eier.

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                    #39
                    Zitat von Nicole Beitrag anzeigen
                    Ich glaube Tierschutz und der Kampf gegen Tierelend kann nicht gewonnen werden, in dem ich die Menschen alle über einen Kamm schere, und sage wie herzlos sie sind, sondern vielmehr in dem man Aufklärungsarbeit betreibt, informiert (sachlich und mit viel Herz) und den Menschen dabei freundlich begegnet.
                    Da sind wir absolut einer Meinung, aber genau das ist in der Sendung ja nicht passiert. Es wurde grausam und brutal gehandelt.
                    Leider erschliesst sich mir eine Rechtfertigung dieses Handelns immer noch nicht, auch wenn ich zugeben muss, dass auch du mir sehr geduldig versuchst, es mir zu erklären.
                    Auf der einen Seite stehen angeblich Menschen, die sich blind und gehörlos durchs Leben fressen und auf der anderen Seite soll genau diese Menschen ein solches Exempel zum denken anregen? Ich hatte es ja schon geschrieben, wir sprechen hier immer nur von "den anderen", was sie in der Aktion sehen sollen und was sie dabei empfinden sollen.
                    Ich kann nur für mich sprechen und meine Empfindungen dazu äussern. Bei mir selbst hat er erreicht, dass es mich anwidert, was ER da getan. Egal aus welchen Hintergründen, er selbst hat diese Küken umgebracht. Es lag in seiner Hand. Er hätte auch mit gutem Beispiel vorangehen können und diese Küken aufziehen und sie versorgen können, wenn sie ihm doch angbelich so sehr am Herzen liegen. Gute Beispiele haben nämlich auch Aufklärungscharakter.

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                      #40
                      Naja, aber mal ehrlich - hätte er damit irgendwas erreicht? Mit "freundlichen" Beispielen erreicht man diejenigen, die man eigentlich nicht erreichen muß. Nämlich die, die ohnehin schon sehr sensibilisiert sind. Es geht darum, diejenigen zu erreichen, die nachwievor glauben, daß Fleisch falle vom Himmel und das wird man mit "ich nehme die jetzt mit heim und ziehe sie auf" leider nicht erreichen
                      Ohje, das sind ein bißchen viel "erreichen", gelle?
                      LG, Susanne mit Rónán, der Krawallschachtel (Komondor-Kuvasz-Mix *~ April 2013) und Negra, der Sanften (Viszlador *April 2010), sowie Carlos (IW-Mix), dem Extremwedler, für immer im Herzen (28.9.1998 - 10.1.2013)

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                        #41
                        Hallo Katja,

                        Zitat von Saralina Beitrag anzeigen
                        Nachdem gestern sogar in den RTL-Nachrichten darüber berichet wurde und wenn die Argumente mit der Abschreckung dieser Sendung stimmen,
                        dann müsste man ja etwas hören (ich halt mal die Ohren offen), ob
                        jetzt der Markt einen spürbaren Einbruch erfährt. Mal sehen.
                        Muß es denn gleich einen "spürbaren Einbruch" geben? Reicht es nicht wenn durch solch eine Aktion (wieder mal) ein Teil unserer Mitmenschen sensibilisiert wird? Einen Gesinnungswandel im Konsumverhalten innerhalb einer Population erreichst Du nicht von jetzt auf gleich.

                        Zitat von Saralina Beitrag anzeigen
                        Bedenklich finde ich einfach, dass immer mehr im Fernsehen gezeigt wird.
                        Wo ist das Ende? Wenn ich überlege, wie tief das Niveau im Fernsehen in den letzten Jahren gesunken ist, dann graut mir wirklich davor, was in
                        10 oder 20 Jahren zu sehen sein wird.
                        Ich schaue ja seit 6 Jahren gar kein Fernsehen mehr. Aber was ich von meinen Kollegen erzählt bekomme über Big Brother und DSDS usw., sorry, in diesem Bereich kann man wohl von "niedrigem Niveau" sprechen, nicht von einer solchen Aktion. Jamie Oliver zeigt die Realität nach dem Motte "Schau was DU tust durch Dein Konsumverhalten". Und die sollte in diesem Fall ein jeder aushalten können der Fleisch und/oder tierische Produkte verkonsumiert. Und wenn anschließend einige Leute ein Problem mit ihrem Spiegelbild haben ist's doch nur gut so.

                        Zitat von Saralina Beitrag anzeigen
                        Und ich kann mir, um noch einmal auf das Thema zurückzukommen, wirklich nicht vorstellen, dass in unserem Land die grosse Masse noch nie etwas von Massentierhaltung und Legebatterien gehört hat.
                        Zwischen "hören" und "sehen" liegen im Bereich der Auffassung manchmal Welten. Und viele Menschen können sich so etwas wirklich nicht vorstellen, auch wenn sie davon schon einmal gehört haben.

                        Ich bin bekennender (Wenig-)Fleischesser. Einen Teil meines Fleisches erzeuge ich selbst, sprich ich halte und züchte Kaninchen und schlachte diese auch selbst. Von einigen Arbeitskollegen bin ich schon ziemlich herb angemacht worden deswegen. So habe ich einer Kollegin angeblich jedes Mal den Appetit verdorben wenn ich Mittags irgend etwas mit Kaninchenfleisch gegessen habe. Ebenso fand sie es unmöglich ab und an mal mit dem Anblick von ein paar Kaninchenteilen konfrontiert zu werden, die ich einigen Kollegen mitgebracht habe. Denn angeblich sie liebt Kanichen und findet es unmöglich daß ich sie schlachte und esse.

                        Unnötig zu sagen daß diese Person gerne bei McKotz ißt und ihre Fleischprodukte bei Lidl kauft? "Bio" findet sie lt. ihrer Aussage nach zum kotzen und würde so etwas nie kaufen.

                        Ich hoffe nur sie hat Jamie Oliver's bewußte Sendung gesehen! Denn genau für solche Leute wird er sie gemacht haben...

                        Grüße

                        der Waschbär
                        »Wenn die Biene von der Erde verschwindet, dann hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben.«
                        Albert Einstein

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                          #42
                          sorry, habe den thread nicht verfolgen können, da ich wg lappi-defekt seit dem we nur im i-cafe on bin....

                          mich hat die sendung nicht begeistert, dennoch kann ich mich dem letzten eintrag nur anschließen: SOLCHE menschen müßten täglich gezwungen werden, derartige berichte zu sehen!

                          augen zumachen hilft nicht.

                          ja, es ist krass, so etwas in einer sendung so zu präsentieren, aber sicher notwendig, um menschen zu erreichen, die sonst weiterhin naiv/selbstbelügend oder warum auch immer zwar SAGEN wie schrecklich sie massentierhaltung etc finden, aber nicht entsprechend handeln.

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                            #43
                            Hallo Ihr,

                            das Problem heutzutage ist doch, daß nur noch sehr wenige Menschen einen Zusammenhang herstellen zwischen der Tierhaltung, dem Schlachten und der Verarbeitung und dem Verzehr tierischer Produkte.

                            Ich komme "vom Dorf" und da war es bei uns früher normal, daß jeder (auch die Menschen ohne eigene Tierhaltung) alles hautnah miterlebt haben. Die Kühe auf der Wiese, die Schweine im Stall des Nachbarn, das blöcken der Kälber wenn sie von der Mutter weg gebracht wurden, das samstägliche Schlachten des Geflügels, die Hauschlachtungen bei denen die Wutz vom Hausmetzger auf dem Hof des Nachbarn getötet und zerlegt wurde. Jeder hatte schon mal das Blutrühren gesehen (wenn nicht sogar selbst gemacht), jeder Nachbar holte sich an Schlachttagen Wurst- und Quellbrüh für die Suppe ab, hat dabei mit dem Hausmetzger einen Schnaps getrunken usw. Wer sich im Frühjahr über den Anblick der putzigen Lämmer und Küken gefreut hat wußte, daß sie letztendlich im Bratentopf landen, und auch auf welchem Weg sie dorthin gelangt sind.

                            Inzwischen sind Menschen von der Stadt auf's Land gezogen, die ihre Nachbarn u.a. deswegen verklagen weil diese ihre Kanichen oder ihr Geflügel so schlachten und abziehen/rupfen/ausnehmen, daß man es von der Straße oder dem Nachbargrundstück aus sehen kann (irgendwo muß man es ja tun). Die der Meinung sind, das Recht zu haben vor solch einem Anblick und vor dem Gedanken daran geschützt zu werden. Die aber ungeachtet dessen den Sommer über fast jeden Abend den Grill anwerfen, i.d.R. mit Fleisch aus dem Supermarkt.

                            Das paßt nicht mehr zusammen. Und für solche Menschen braucht es solche Aktionen.

                            Grüße

                            der Waschbär
                            »Wenn die Biene von der Erde verschwindet, dann hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben.«
                            Albert Einstein

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                              #44
                              Ich fand die Sendung vor allem gut, weil sie gezeigt hat, wie einfach es ist, etwas zu ändern. Wie wenig es kosten würde. Wie groß der Unterschied für die Tiere ist.

                              Klar, wir kaufen auch zum Großteil Billigfleisch (der Hund braucht mindestens ein halbes Kilo am Tag, die Frettchen bekommen auch Fleisch, Fertigfutter und Eintagsküken), aber das bisschen, was ich für uns kaufe, das kann ich dann doch wenigstens Bio kaufen. Ich finde es so witzig, wenn die Leute sagen: "Ich kaufe beim Metzger, da weiß ich, wo's herkommt." Ja wie? Waren die schonmal beim Zulieferer? Bei den Bauern? Nur weil es aus der Region kommt, heißt das doch noch nicht, dass es den Tieren da auch gut ging. Aber das wollen die wenigsten hören...

                              Mein Freund hat sich früher auch nicht für Tiere interessiert, gegessen hat er gern, Wurst, Fleisch, Käse. Auch recht viel. Seit wir zusammen sind, hat sich da viel getan. Klar, vor allem in Bezug auf den Hund, aber auch, was seine Ernährung betrifft. Das meiste hat er erst nach Wochen mitbekommen aber auch so hatten wir Diskussionen. ZB, als ich gesagt habe, ich will nicht, dass es so viel Wurst gibt. Entsetzte Aufschreie, der Mann hatte Angst zu verhungern. Letztendlich hat er es dann gar nicht wirklich gemerkt, dass es abends immer öfter vegetarisch gibt statt Fleisch mit Beilage und zum Mittagessen in der Arbeit belegte Semmeln mit so viel Gemüse und Käse drauf, dass er gar nicht merkt, dass die Wurst fehlt. Gemüse und Käse kommt jetzt mit der Bio-Kiste (ist übrigens wesentlich günstiger als Bio-Zeugs aus dem Laden), wegen Wurst und Fleisch suchen wir gerade noch nach einer dauerhaften Bio-Quelle. Ich glaube, das Problem ist bei den meisten, wie bei meinem Freund ja auch, dass man mal den Arsch hochkriegen müsste und seine Gewohnheiten mal ein bisschen ändern. Also nicht ein blödes Billigschnitzel in die Pfanne hauen, sondern Nudeln kochen mit ein bisschen frischer Käsesauce. Macht genauso satt, geht teilweise schneller, hat auch Kalorien Mittags keine Leberkässemmel, sondern eine mit Senf, Salat, Kräuterkäse und Tomaten (die man abends in 3 Minuten neben dem Kochen schnell machen kann). Zwei gute Kochbücher und schon hat man tolle Ideen (Office Food von Cornelia Adam und Verena Böning und Pasta von Kathrin Ullerich und Martina Solter). Ich glaube, das ist wirklich das größte Problem. Die Leute sind gar nicht sooo abgeneigt, sondern einfach nur faul.
                              Viele Grüße, Astrid mit Mattis

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                                #45
                                Die Sendung habe ich nicht gesehen, aber offensichtlich hat sie doch Gutes bewirkt: man denkt, spricht und diskutiert über das Thema.

                                Information oder Protest (bzw. Meinungsmache) funktioniert nunmal nicht im stillen Kämmerlein, sondern nur über Medien / Öffentlichkeit.

                                Das "Wie" ist Geschmacksache, aber ich denke, in dem Fall hier heiligt der Zweck die Mittel: oft geht es nunmal nur mit der Holzhammer- bzw. Skandalmethode und die Menschheit liebt nunmal "Skandale" - was die Auflagen der Zeitungen mit den Großbuchstaben und die Einschaltquoten täglich beweisen.

                                Wäre das Thema nur mal wieder nebenbei in irgendeiner seriösen Tageszeitung gewesen, hätte es nie so viele Menschen erreicht und bewegt.

                                Zigausende dieser Küken sterben täglich umsonst (bzw. werden ins Hunde- oder Katzenfutter geschreddert oder tiefgefroren als Futtertiere verschickt) - diese Küken im Fernsehen haben viele Menschen bewegt und genötigt, darüber nachzudenken. Sieht man zum Beispiel hier - und genauso wird nun mal wieder auch auf Schulhöfen, in Firmenkantinen und wer weiss wo diskutiert.

                                Ziel also erst einmal wieder erreicht - selbst wenn's nur bei 100 Leuten ein Umdenken bewirkt, wieder ein Schritt mehr in die richtige Richtung.

                                In Zeiten, wo Kühe lila sind, Hunde nur sch... und beissen, Möhren in Dosen wachsen, Schnitzel oder Hamburger kein Tier sind, Kinder vor dem Fernseher oder dem PC "gebildet" und mit Action entertained werden (oder doch eher "aufbewahrt" ?) hätte kein Mensch der Welt mit nur einem netten "Wort zum Sonntag" Bewegung in das Thema gebracht.


                                LG
                                Marita
                                Before you criticize a man, walk a mile in his shoes. That way you'll be a mile away and he'll be shoeless.
                                (Author unknown)

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