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Sozialkontakt trotz Verletzungsrisiko?

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    Sozialkontakt trotz Verletzungsrisiko?

    Liebe Forumsmitglieder,

    der Titel meiner Frage hört sich vielleicht etwas seltsam an, deshalb hier erstmal eine kurze Erklärung:

    Vor eineinhalb Jahren kam unser damals sechsjähriger Shar-Pei-Rüde Bonito aus dem Tierheim zu uns.
    Andere Hunde fand er damals bestenfalls nicht beachtenswert, die meisten sogar völlig unnötig.
    Wir arbeiten nun schon länger mit einer Hundetrainerin zusammen und mit der Zeit wurde er freundlichen Hundedamen gegenüber immer aufgeschlossener ...

    Das Problem ist nun, dass er als Shar Pei (= chinesischer Faltenhund) völlig anders aussieht und wohl auch anders riecht als die "gängigen" Hunderassen: Nilpferdgesicht mit winzigen Augen, breiter Gang, immer hochstehender Schwanz, dunkle Rückenzeichnung (ähnlich wie beim Ridgeback).
    Allein sein Äußeres weckt bei vielen Hunden (verständlicherweise) also Misstrauen bzw. gibt es aufgrund dessen reichlich Konfliktpotential bzw. Verständigungsprobleme ...

    Im Laufe des Sozialisierungsprozesses hat er somit leider schon einige Blessuren davongetragen und beim Tierarzt sind wir quasi Stammgast zum Nähen, Klammern, Verbinden etc.
    Erschwerend hinzu kommt, dass er im Kopf- und Halsbereich nur über sehr wenig Fell verfügt und somit äußerst leicht verletzbar ist.

    Kurzes Beispiel: Gestern waren wir zum ersten Mal mit einer Hündin aus der Nachbarschaft spazieren (zuerst mit, dann ohne Leine) und das Ganze hat eine Stunde lang hervorragend geklappt. Als Bonito der Dame gegen Ende des Spaziergangs am Hintern geschnüffelt hat, endete dies damit, dass sie sich umgedreht und ihm kurz eins übergezogen hat.
    Das Ganze war überhaupt nicht dramatisch und dauerte nicht länger als zwei Sekunden, aber Bonito nennt schon nun wieder drei relativ tiefe Risse im Ohrbereich sein eigen.
    (Bei einem normalfelligen Hund wäre höchstwahrscheinlich gar nix passiert und die Sache wäre nicht der Rede wert.)
    Ständig zum Tierarzt möchte ich nur ungern - allein schon, weil Bonito dort i.d.R. jedes Mal die volle Dröhnung an AB und Cortison erhält...

    Nun meine Frage an euch: Wie würdet Ihr Sozialkontakte künftig gestalten?
    Einerseits halte ich den Umgang mit anderen Hunden für sehr wichtig, andererseits finde ich es nicht optimal, dass mein Hund quasi ein Drittel seiner Lebenszeit mit Trichter um den Hals verbringt ...

    Wie würdet Ihr euch verhalten?
    Hundebegegnungen um der Gesundheit willen weitestgehend vermeiden? Bonito nur noch mit seinen drei ausgewiesenen Freundinnen zusammen lassen (und ihm somit zwar Sozialkontakt ermöglichen, das Verletzungsrisiko aber zu minimieren)?


    Vielen Dank schonmal im Voraus & liebe Grüße,
    Stephanie

    #2
    Moin Stephanie,

    ich würde Möglichkeit B nehmen, also ausgesuchten Kontakt. Meiner Meinung und Erfahrung nach braucht kein Hund x Kontakte, lieber weniger "gute" als mit jedem Hund auf dem Spaziergang rumhampeln.
    Und in eurem Fall gilt das natürlich umso mehr.
    Gruß aus dem Norden
    Wilma mit der Rumänenhyäne Levi (immer begleitet von Fellow und dem Dr. Dr. Arno)

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      #3
      Hilft dir vermutlich wenig, aber meine Whippets, ebenfalls sehr kurzfellig, anderes Spielverhalten als die meisten anderen und häufig nur die Hälfte oder gar ein drittel des Gewichts des Spielpartner, spielen zu 99% nur noch mit anderen Whippets.

      Es gibt einfach zu oft Kommunikationsprobleme, da fühlt sich der andere gemobbt und flüchtet panisch oder das Rennspiel kippt und der Whippet wird auf einmal ernsthaft gejagt.
      Daher werden Spielpartner und Umgebung sehr sorgfältig ausgesucht. Alles in Straßennähe, kein Spiel mit Fremden. (Straßennähe ist mit so schnellen Hunden relativ, alles was noch am Horizont zu sehen ist bedeutet für mich: zu nah...)

      Ich habe halt 2 von der Sorte und reichlich Verwandschaft in der Nähe, da sind Sozialkontakte kein Problem. Andersrassigen Hunden gehen wir, mittlerweile, aus dem Weg. Ist einfach besser für unsere Nerven. (Mensch und Hund)

      Und es hat eine Weile gedauert das "Angriff ist die Beste Verteidung" nach ein paar zu rauhen spielen wieder in halbwegs geregelte Bahnen zu lenken.
      Ja, ich hatte mal einen gut sozialisierten Junghund der mit allem und jedem spielen wollte/durfte. Mittlerweile hat sie da schlicht keinen Bock mehr drauf.
      I almost forgot... thanks for reminding me...

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        #4
        ich schließ mich da mal Wilma an ...
        ... besser ein paar hunde, mit denen er friedlich kann ...
        ... als ständig irgendwelche blessuren ...
        ... zumal die ja auch an Bonito nicht spurlos vorbeigehen dürften ...
        ... und einen auf krawall gebürsteten Shar Pei braucht glaubich die welt nicht sooooo unbedingt ...

        unheilige grüße, Gabi
        der einzige leichte tag war gestern ...

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          #5
          Seh ich genauso. Ich würde die Kontakte SEHR sogfältig auswählen. MIR persönlich ist die körperliche und seelische Unversehrtheit meiner Hunde sehr wichtig. Und meine Nerven auch
          Grüße von Manuela und den Mädels

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            #6
            Kann mir den anderen nur anschliessen. Es ist schön, dass dein Shar-pei Artgenossen gegenüber gleichgültig ist. Mit unglücklichen Erfahrungen, wie er immer wieder erlebt, könnte es plötzlich ganz anders aussehen. Das wäre ganz dumm.

            Dein Hund braucht einige wenige Freunde, mit welchen es keine Kommunikationsprobleme gibt. Er braucht dich, andere lieben Menschen, Spaziergänge, kleine Aufgaben und Abwechslungen im Alltag, sicher nicht Begegnungen, die mit Hautverletzungen enden.

            Alles Gute mit deinem fältigen Vierbeiner, der übrigens ein sehr ausgeglichenes Wesen zu haben scheint .

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              #7
              Begegnungen, die mit Hautverletzungen enden braucht der Hund sicher nicht, aber trotzdem darf man ihm den einzigen Sozialpartner, der 100% mit ihm kommunizieren kann nicht nehmen... also ausgesuchte Kontakte...

              ich als Mensch würde mich auch nicht gut fühlen, wenn man mich nur noch mit Meerschweinchen zusammenließe... klar könnte ich mich arrangieren, aber artgerechte Kommunikation ist nicht mehr möglich...

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                #8
                Vielen Dank für eure Antworten ...

                Eigentlich möchte ich für meinen Hund ja "nur" das Beste: Er soll seine Unsicherheiten gegenüber anderen Hunden ablegen können (was sich ja vermutlich nur durch Kontakt zu selbigen erreichen lässt), aber andererseits soll er auch nicht als Dauerflickenteppich rumlaufen müssen...

                Meine Mutter z.B. meint, ich solle die Sozialisierungsbemühungen komplett einstellen; andere widerum meinen, ich solle meinem Hund mehr zutrauen und ihn mehr mit fremden Hunden zusammenlassen ("damit er es lernt" oder "die Hunde machen das dann schon unter sich aus" oder "meiner tut eh nix" heißt es von anderen Hundebesitzern dann oft).
                Die zweite Strategie hat uns aber schon so oft zum Tierarzt geführt, dass mir dieses "locker bleiben und die Situation einfach mal laufen lassen" gelinde gesagt nicht optimal erscheint...

                Und mal nüchtern betrachtet: Bonito wird jetzt 8, als Molosser hat er vielleicht noch zwei gute Jahre vor sich, wenn's ganz toll läuft evtl. vier.
                Everybody´s Darling auf der Hundewiese wird er eh nicht mehr und seine letzten Jahre möchte ich ihm eigentlich so schön wie möglich gestalten...

                So gesehen habt Ihr bestimmt recht: Lieber regelmäßig Kontakt zu 2-3 "richtigen" Freundinnen als ständig `n Trichter um den Hals...
                Fremden Hunden werden wir also weiterhin so gut wie möglich aus dem Weg gehen, um Konflikte zu vermeiden.

                Interessant (und ehrlich gesagt sogar etwas beruhigend) fand ich übrigens, dass es auch bei den Whippets Kommunikationsprobleme gibt...

                Nochmals herzlichen Dank für eure Einschätzungen!!!!!!
                Liebe Grüße von Stephanie und Bonito-mit-Loch-Im-Ohr

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                  #9
                  mir persönlich geht mittlerweile qualtität definitiv vor quantität. gut ich hab zwei, die sich miteinander beschäftigen können, aber ehrlich gesagt kann ich die fremden kontakte die wir haben an meinen händen abzählen und auch die treffen wir nicht regelmäßig. trotzdem wäre mir lieber mein hund spielt 1x im monat mit einem hund mit dem er sich gut versteht als täglich mit 10 hunden die ihn vermöbeln o. ä.

                  wie schauts denn mit einem rassevertreter als zweithund aus ? könnte ja auch ein älterer kandidat sein
                  grüßle
                  Susanne

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                    #10
                    Hallo!

                    wir halten es seit längerer Zeit genauso, wie die anderen hier. Gespielt wird nur mit ausgewählten Hunden. Leider ist mein Hund einer, der sehr leicht gemobbt wird und früher schon viel einstecken musste, weil die Leute immer meinten "die machen das schon unter sich aus" - Pustekuchen. Ich mochte nicht mehr, dass mein Hund immer der Sparingspartner für die anderen Hunde war, die teilweise sehr grob spielten, bis eben hin zur Mobberei.

                    Jetzt ist Elliot fast 13 Jahre alt und da hat sich das Thema schon fast erledigt. Er ist nur noch selten in Spiellaune. Ich habt/hatte nie das Gefühl, dass ihm etwas fehlt - im Gegenteil. Er war oft froh, dass ich ihn dann aus diversen Mobb-Situationen rausgeholt habe, nachdem die anderen Hundebesitzer das nicht erkannten und nur meinten "die spielen aber schön"
                    Gruß Claudia und Floyd, mit Elliot für immer im Herzen.....

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                      #11
                      Hallo,

                      ich seh das auch so, wie die anderen Vorschreiber, besser ein paar wenige Sozialkontakte, dafür aber die Sicherheit, daß es klappt.

                      Hat niemand in Deinem Umfeld noch einen Shar-Pei, mit dem man es versuchen könnte?

                      Ich dachte früher immer "Hund ist für sein Gegenüber auch nur ein Hund", aber nein so ist es wirklich nicht. Und unsere Hundis können sehr wohl unterscheiden, ob einer da ist, der seiner eigenen "Rasse" zugehört oder nicht.

                      Auch bestimmte "Feindbilder" gibt es durchaus.

                      So hat unser Daggelchen noch nie Probleme mit anderen Dackeln gehabt, was auch geht sind Beagle (wahrscheinlich durch das fast gleiche Meuteverhalten)
                      ansonsten hat er ein paar ausgesuchte "Freunde" gleicher Grösse und seine Lieblingsschäferhündin.

                      Was absolut gar nicht geht, sind Jack Russel, da haben ihn ein paar Exemplare schon völlig sinnlos gebissen - Jack Russel tauchte aus dem Nichts auf, kam quer übers Feld und biss unvermittelt drauf los. Das ging uns ein paar Mal so an verschiedenen Orten - seither ist Jack Russel der Feind schlechthin.

                      Ich würd mich wirklich umschauen und einige wenige ausgesuchte Kontakte zulassen, ansonsten ist dies MEIN Hund und ich trage die Verantwortung und sorge für meinen auch für ausreichend Beschäftigung.

                      LG Heidi
                      Mit dem Löwen auf zu kurzen Beinen tief im Herzen und dem Sonnenschein Liesi im jetzt und heute

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                        #12
                        Das mit den gleichrassigen Artgenossen ist beim Shar Pei leider ein bisschen schwierig - es gibt sie ja nicht besonders häufig...
                        (Letztens fragte mich z.B. ein älterer Herr völlig konsterniert, wie ich denn mit diesem seltenen Hund in der Stadt spazierengehen könnte. Schließlich wären die doch so wertvoll und würden über 10.000 Euro kosten... )

                        Wirklich persönlich bekannt ist mir nur eine andere Shar-Pei-Halterin, die ihren Rüden grundsätzlich nicht näher mit anderen Rüden zusammen lässt, weil er auch schon so häufig angegriffen und verletzt wurde...
                        Ach ja, und letzte Woche habe ich zufällig im Park eine kleine schwarze Pei-Hündin getroffen - deren Besitzer führen aber eine Hundepension und haben leider immer mehrere Hunde an der Leine (also auch nicht optimal)...

                        Interessant fand ich aber, dass die kleine Schwarze den Bonito ziemlich zügig zum wilden Spielen animieren wollte und er das in diesem Fall gar nicht so schlimm fand. Ansonsten ist er aufgrund der vielen negativen Erlebnisse nämlich eher nicht begeistert, wenn andere Hunde auf ihn zugeschossen kommen kommen oder gleich "Halli-Galli-Drecksau-Party" machen wollen (ich vermute, dass er nicht einschätzen kann, ob ein Hund freundlich gesinnt ist oder ob sich gleich wieder ein paar Zähne in sein Fell bohren).

                        Zur Zeit treffen wir uns fast täglich zu einem mehrstündigen Spaziergang mit Bonitos Hundefreundin Flocke (1jähriger rumänischer Hirtenhund) - das klappt super und der regelmäßige Sozialkontakt tut ihm sehr gut. Auch wenn der alte Herr danach immer ganz geschossen ist - aber so ist das halt, wenn man sich mit den jungen Mädels einlässt ...

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                          #13
                          Meldet euch doch in einem der großen Hundeforen an und sucht Leute in eurer Nähe die auch Shar-Peis haben.
                          Das sind dann ja Leute die den Kontakt suchen und keine Leute die das nicht wollen wie die auf die du momentan immer triffst.
                          So habe ich es mit meinem Boxer gemacht, das klappt sehr gut und sie können so spielen wie sie es rassebedingt am liebsten tun.

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                            #14
                            Ich habe den Spruch, Border Collies sind Rassisten, lange für sehr dämlich gehalten. Seit ich selber einen habe, weiß ich, was gemeint ist. Frieda hat einfach ein Spielverhalten, das sich von dem anderer Rassen mehr oder weniger stark unterscheidet. Sie zieht es eindeutig vor, mit anderen ihrer Art zu spielen - und kann beispielsweise mit der Art von Schäferhunden oder - noch extremer - Boxern gar nichts anfangen. Also zickt sie die weg. Ist aber umgekehrt auch so; Labbies beispielsweise können mit Friedas Hütespielchen nicht so richtig was anfangen.
                            Grundsätzlich müssen meine Hunde aber auch nicht mit allen zusammen laufen, die müssen nicht mal alle mögen. Ich mag auch nicht alle Menschen.

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                              #15
                              Hallo Daevel

                              da hast Du wohl absolut Recht. Wir haben auch mal eine Bordercolliehündin getroffen und sie "hütete" ihren Ball, wir haben uns ihre "Spielweise" ein ganze Weile angeschaut, dann auf Anfrage unser Daggelchen mit dazu gelassen.

                              Was soll ich sagen? Am Schluß haben beide den Ball "gehütet" und unser Dackel war dabei, sich die Art und Weise der Hündin "abzuschauen" - es hat einfach riesig Spass gemacht.

                              Aber er hat sich dann recht schnell wieder besonnen und ist wieder zum Dackel mutiert.

                              LG Heidi
                              Mit dem Löwen auf zu kurzen Beinen tief im Herzen und dem Sonnenschein Liesi im jetzt und heute

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