Welpe im Flugzeug

[Michaela]

Klar kann es nicht in Deutschland sein.
Aber so mancher hat doch schon Erfahrungen mit Hundetransport aus verschiedenen Ländern.
Vielleicht kennt sich jemand speziell mit der Gegend aus, um die es geht.

[Hallein]

Hallo,
bei DER Entfernung ist es sicher leichter gesagt als getan, aber ich würde auch alles versuchen den kleinen Kerl selbst zu holen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass die erste Fahrt im Auto, auf dem Schoß der neuen Besitzer, für die spätere Bindung unbezahlbar ist. Ein Welpe kommt von seiner vertrauten Umgebung und seinen Geschwistern weg, natürlich schließt er sich besonders denen an, die ihn in dieser schlimmen Situation beschützen.
LG
Christine und Bibi

[Chris_Vendee]

Original geschrieben von Unregistered
Habe gerade auf der Karte nachgeschaut, hin und zurueck sind es 3300 km..., die anfangs genannten 1000 waren nur eine grobe Schaetzung. Mit dem Auto kann man also vergessen. Wie gesagt, die drei hier verkehrenden Fluggesellschaften erlauben den Transport nur im Cargo Raum. Eure Zuschriften haben nun auch bei mir Bedenken ausgeloest, was Frachtraum anbelangt. Habe den Airlines angeboten, fuer zwei Sitze zu bezahlen... Auf die Antworten bin ich gespannt.

Habe ich selber schonmal angefragt. Kannst Du abhaken. Ab einem bestimmten Gewicht muss der Hund in den Transportraum. Aber vielleicht kannst Du ja im Transportraum mitfliegen? Ist fuer Tiere beheizt.
Gruss
Chris

[Gast]

Urlaub geht nicht, wir kommen hier nicht weg. Aber wer wirklich so scharf aufs Auto fahren ist, kann mich gerne chauffieren: von Durban nach Kapstadt (1650 km)! Denn darum geht's. Aber noch warte ich auf die Antworten der Airlines. Natuerlich haette ich es einfacher, wuerde ich einen Hund aus dem Kap nehmen, aber die besten Zwinger sind nunmal im Raum Durban.

[Casimir-Ben]

Hallo,

ich kann mir meinen Vorrednern nur anschliessen. Per Flug würde ich nur im Notfall ( Umzug nach Übersee etc. ) meine Tiere transportieren.

Ich habe meinen Hund damals von einen Züchter ca. 600 KM ( einfache Strecke ) geholt. Die Fahrt im Auto mit mir war extrem gut für die Bindung. Der kleine hat die ganze Zeit bei mir im Arm oder auf dem Schoss geschlafen. Es war nur schön !

Wenn du dir keinen Urlaub nehmen kannst, warum verschiebst du dann nicht alles ein bisschen und du nimmst dann einen Welpen wenn alles passt ? Das klingt vielleicht etwas hart, ist aber nicht böse gemeint

Ich denke es sollte eben für alle ( für euch wie auch für den Welpen ) eine "runde" Sache sein.

Kann dich denn niemand fahren ? Würde ich ja gerne machen, ( eine Autofahrt ist immer schön ) aber ich glaube dann hätte ich das Problem mit dem Flug und den Hunde, da ich meine nicht zu Hause lasse !

Lg

Anja und die Berner

[Gast]

KAPSTADT!!!! Wäre schon eine Überlegung wert

Aber die Flugkosten für mich nach Kapstadt würden wahrscheinlichzu teuer sein

LG
Uli

[Tilljacker]

Hallo Pinchen!
In Deinem Beitrag steht, dass Du einen Welpen im Alter von nur 3,5 Wochen abgeholt hast?!

Verwunderte Grüße Anja

[Elvira]

Original geschrieben von Michaela

Es ist ja nicht nur der Flug, die Hunde werden schon Stunden vorher an einer Sammelstelle im Flughafen betreut, bei Ankunft das Gleiche, weil sie durch Zoll und tierärztliche Kontrolle müssen.

Hi Michaela,
ob das alles immer so ist, hängt stark von der Airline und vom Ab- und Zielflughafen ab.
Bei uns war das Einchecken kurz vor dem Start. Ich mußte die kleine Lea "nur" 20 Min. vor dem Start abgeben und konnte als Letzte einsteigen.

Im Flieger angekommen, hat noch eine Stewardess versucht, dass wir Lea wieder aus dem Frachtraum herauskriegen, da von 40 Sitzen nur 9 oder 10 besetzt waren.
Sie hat noch den Piloten gefragt - der hatte sogar zugestimmt (!!!) - aber zu spät - just in dem Moment bekam er Starterlaubnis.
In Düsseldorf angekommen ist die ganze Crew als erstes ausgestiegen (was, soweit ich weiß, gar nicht erlaubt ist) um Klein-Lea's Transportbox rauszuholen.
Sie haben mir die Kleine dann ohne Box in den Arm gedrückt, mit den Worten " Nu gehn se mal schnell durch - die ganze Bürokratie braucht der Zwerg jetzt nimmer!"

Und ich mußte nirgends vorhandene Dokumente zeigen.

Aber das ist sicher eher eine Ausnahme gewesen.

Was mir allerdings anschließend klar wurde ist folgendes:
(Das wurde mir auch vom Personal bestätigt)
Der Pilot hat in "seiner" Maschine absolte Entscheidungsgewalt.
Wenn er/sie den Hund im Passasierraum erlaubt, dann gilt das.

Das Problem ist nur, dass man VOR einem geplanten Flug den Piloten i.d.R. nicht zu Gesicht bekommt um das abklären zu können.

[Michaela]

Hallo Elvira,
ja, das geht, wenn man mitfliegt.
Aber wenn der Hund allein fliegt, muss er schon länger vor dem Abflug in die Hundestation, das kann manchmal Stunden dauern.
Und in dem Fall muss man bei Abholung normalerweise auch warten, bis alle Formalitäten erledigt sind, man hat ja von außen keinen Einfluss.

Sicherlich hängt es aber auch vonm Flughafen und der Airline ab, mit gutem Willen gehts sicher auch schneller.

[Elvira]

Original geschrieben von Michaela
Hallo Elvira,
ja, das geht, wenn man mitfliegt.

Hi Michaela,
ja, da hast Du sicher Recht!
Aber mir nen Welpen "bringen" lassen und nicht einmal selber mitfliegen........das käme für mich schon gleich gar nicht mehr in Frage.......

[Inge+Afghanen]

Hi,

ein Afghanen-Welpe eines befreundeten Züchters wurde von Österreich nach Brasilien verkauft.

Selbst wenn jemand mitgeflogen wäre, hätte der Junghund (ca. 4 Monate) nicht mehr in den Passagierraum gedurft.

Wäre der Kleine an naheliegendsten Airport in Wien eingecheckt worden, wäre er von Wien nach Frankfurt und von Frankfurt nach einem mehrstündigem Zwischen-Aufenthalt erst nach Brasilien weitergeflogen.

Also hab ich - da ohnehin eine Autofahrt nach Frankreich geplant war, einen Umweg (300 km) über Frankfurt gemacht und ihn mit Auto von Graz nach Frankfurt (ca. 8 Stunden Autofahrt) mitgenommen. Dort haben wir bei einer Freundin Zwischenstation mit Gelegenheit zum Auslauf etc. gemacht.

Ich habe mich vorher auch noch eingehend erkundigt, was man vorsorglich machen könnte und mir wurde von einer TÄ empfohlen, ca. 3 h bevor wir zum Flughafen fahren, viertelstündlich Rescue Tropfen zu geben.

Ich bin dann bereits 2 Stunden vorher zum Flughafen gefahren, um einerseits die Formalitäten zu erledigen und bin dort auf dem Gelände, wo auch ein kleiner Park, Wiese und viel Grün war mit dem Kleinen herumspaziert, damit er sich an die Geräusche der abfliegenden und landenden Maschinen gewöhnt. Gleichzeitig habe ich immer wieder bei ihm TT-Touches gemacht.

Der Kleine ist nicht mit einer Passagiermaschine, sondern mit einer Frachtmaschine geflogen, die genauso für solche Transporte ausgerüstet sind. Für den Transport für Tiere gibt es eigene Kabinen wurde ich aufgeklärt. In einem normalen Frachtraum wäre es (wegen der Temperatur und dem Unterdruck (?) gar nicht möglich, Tiere zu transportieren. Diese Kabinen sind angeblich auch schallisoliert. (Eine Freundin von mir hat sich mal so eine Kabine angeschaut und gesagt, die ähnelt den Passagierräumen, sei eben nur abgeschieden.

Für diesen Flug des Kleinen wurde eine Frachtmaschine bevorzugt, weil diese Frachtmaschinen die Route nach Rio 3 Stunden kürzer fliegen, als Passagiermaschinen. Wenn ich mich recht erinnere liegt das daran, weil Frachtmaschinen eine andere Route als Passagiermaschinen fliegen.

Angeblich erlaubt z. B. Lufthansa nicht, dass man den Hunden Wasser in die Box gibt, bei dieser Gesellschaft durften wir das aber.

Ich habe über eine Schüssel ein Plastik gestülpt, mit einem Rex-Gummi befestigt und in die Mitte ein Loch geschnitten, damit der Kleine daraus trinken kann. Das hat er sofort kapiert. Auch in das Trinkwasser hab ich noch Rescue Tropfen gegeben.

An die Box ist er beim Züchter von da an gewöhnt worden, wo bekannt war, dass er nach Brasilien kommt. Das war schon beim Züchter seine Schlafstätte.

Es war tatsächlich so, dass er zuletzt am Flughafen so müde war, dass er von selbst in die vorbereitete Box verlangt hat und als er ins Flugzeug kam, hat er geschlafen.

Wenn ich mich recht erinnere, mussten wir ihn um 17.30 Uhr dann zum Flugzeug bringen, unmittelbar darauf um ca. 18 ist das Flugzeug gestartet und war dann morgens 4 Uhr morgens Ortszeit in Brasilien. (Normalflugzeit mit Passagiermaschinen 12 1/2 Stunden)

Da der Besitzer selbst TA ist, durfte er ihn sofort aus dem Flugzeug holen, noch bevor der Amtstierarzt am Flugplatz war bzw. die Zollstelle um 8 Uhr geöffnet hat.

Der Besitzer hat dann sofort bei meiner Freundin in Frankreich angerufen und erzählt, dass der Kleine aus der Box kam, sich gestreckt hat und sofort mit seiner Afghanenhündin, die er zum Flugplatz mitgenommen hatte, gespielt hat. Er war weder verstört, noch sonst verängstigt. Hat die Rute hoch getragen, gewedelt und gespielt, als ob es das normalste der Welt wäre, dass er insgesamt mit Auto und Flugzeug fast 30 Stunden unterwegs war und von Europa nach Südamerika geflogen ist.
Er hatte trotz des langen Fluges nicht mal die Box verunreinigt!

In diesem Zusammenhang muss ich noch erwähnen, dass die Leute von der Spedition in Frankfurt mir erzählten, dass sie ja öfters Hunde nach Brasilien fliegen und dass meist den Hunden irgend so eine braune Paste ins Maul geschmiert wird, worauf die Hunde sofort einschlafen. Man müsse nur aufpassen, dass man die nicht auf die Finger bekommt, da man sofort benommen davon würde. :-(((

Niemals würde ich einem Welpen oder überhaupt einem Hund so etwas geben. Oder ein anderes Beruhigungsmittel. Wenn der Hund alleine in der Box ist und das Mittel nicht verträgt, ist niemand da, der ihm dann hilft oder etwas dagegen unternimmt.

Aber wie geschrieben, bin ich mit dem Kleinen (und meinen beiden Afghanen) sogar ca. 800 km mit dem Auto gefahren (mit entsprechenden Pausen und Spaziergängen waren wird dafür 11 Stunden unterwegs) , um ihm ein paar Stunden länger Flug bzw. Box (von Wien nach Frankfurt) zu ersparen.

Meine Freundin hat in der Folge genau nach dem von mir beschriebenen Schema einen Welpen von Frankfurt nach Kapstadt geschickt, auch er ist völlig heil angekommen.

Ich persönlich würde allerdings, wenn nicht besonders widrige Umstände (z. B. mitten durch die Wüste ;-))) einen Welpen auch mit dem Auto holen, wenn es irgendwie möglich ist.

Inge

[Ajana]

Welpe im Flugzeug

Und wenn der Welpe durch einen dösigen Zufall im verkehrten Flugzeug im Frachtraum sitzt? Ist mir zumindest beim Koffer vor Jahren passiert.
Das würde ich nicht machen, so ein Hundebaby allein fliegen lassen. Lieber würde ich sogar in Kauf nehmen von der schönsten aller Rassen Abstand zu nehmen.
Es gibt doch soooo viele Hunde, die man nicht von so weit her holen muss, aber ist vielleicht schuld, dass ich sowas einem Kerlchen nicht zumuten möchte.

LG
Ajana

[Gast]

Inge, danke fuer diesen sehr informativen Bericht.

Was Trumler in seinem "Ratgeber fuer den Hundefreund" geschrieben hat, duerfte ebenfalls fuer Viele interessant sein:

"Ich habe mir auch schon Welpen aus dem Ausland per Flugzeug schicken lassen, weil es nun einmal nicht anders ging. Wenn man dann aber auch genuegend Familie hat, die so einen Welpen intensiv betreut und ihn alles vergessen laesst, dann geht es schon. Ich sagte es schon, Welpen sind keine empfindsamen Pflaenzchen, die jeder Windhauch gleich knickt, und sie befinden sich in der achten Woche in einem Alter, wo sie von Natur aus auf eine Veraenderung ihres bisherigen Daseins vorbereitet sind. Wollen wir also das schnelle Abholen, ja selbst das Schickenlassen nicht gleich als strafwuerdiges Verbrechen betrachten, sondern nur als verkraftbare Notloesung, die durch liebevolle Zuwendung zum Welpen leicht kompensiert werden kann. Dem Hund kann waehrend des kurzen Fluges gar nichts passieren. Auf jeden Fall ist bei groesseren Entfernung der Flug allen anderen Befoerderungen schon wegen seiner zeitlichen Kuerze vorzuziehen. Stundenlanges Geratter eines Zuges, vielleicht noch mit mehrmaligem Umsteigen - das ist fuer das Huendchen viel anstrengender."

Letzter Satz gilt auch fuers Autofahren. Zwei Stunden Flugzeit stelle ich drei Tage im Auto (1650 km) gegenueber. Rescue Tropfen werden sicherlich hilfreich sein. Die Entscheidung ist gefallen, ich werden dann berichten, wie das Puppy den Flug ueberstanden hat.

[Gast]

hallo,

wir haben Ende November einen 14 Wochen alten Welpen aus der USA bekommen. Er wurde nicht sediert und kam putzmunter an. Er ist bis heute weder ängstlich noch geräuschempfindlich, sondern sehr unerschrocken und gelassen. Ich denke, wie er so etwas verdaut hat auch sehr viel mit der Prägung und Aufzucht zu tun.
Nur ist die Zeit im Frachtflieger schon länger als im Passagierflieger. Es dauerte nach der Landung noch mal gute 2 Stunden, bis wir ihn endlich durch die Abfertigung hatten. Bei einem Normalflug kommt er meist schon vor der Gepäckausgabe.

Prinzipiell müssen unsere Hunde fliegen, da wir jedes Jahr über mehrere Wochen/Monate im Ausland sind. Es wäre übertrieben zu sagen, daß sie es mögen, doch sie akzeptieren es und sind bei dem Empfang 'drüben' auch nicht verstört, sondern freuen sich.
Schlimmer wäre für sie die lange Trennung. Den Flug haben sie schnell verarbeitet.

LG,
Tati