Unmögliche Hundehalter - wie geht ihr damit um?

[Hanna]

Thema

Ich glaub das gehört nicht hierher.
Beendet das Thema lieber, ich fänd sehr schade wenn dieser Thread nun auch geschlosen würde, nur weil keiner Toleranz für den andren Stil aufbringen kann. Das gehört zudem in den Bereich Hundeerziehung- und der ist nicht ohne Grund aktuell dicht....

Danke

[beauci]

rücksichtsvolle Kinder - es gibt sie

Meine damalige Dobihündin kannte jahrelang kaum Kinder. Dann wurde in unserer Nähe ein neues Wohngebiet erschlossen, in das junge Familien einzogen. Die Kids spielten immer genau in der Ecke wo wir zu unserem Gassigang in den Wald einbiegen mussten. Meine Hündin war jedes Mal völlig irritiert von quietschenden Rollerplates, ferngesteuerten Autos und vor Begeisterung kreischenden Kindern und zerrte wie verrückt an der Leine.

Ich konnte einfach nicht einschätzen, was sie tun würde, wenn eines der Kinder ihr zu nahe gekommen wäre. Also sprach ich lieb und freundlich mit der Rasselbande und erklärte ihnen meine Sorgen. Sie waren unglaublich verständnisvoll. Wann immer ich fortan mit meiner Hündin auftauchte, gab einer der Kleinen Befehl halt stop, wartet mal bis die Frau mit dem Hund vorbei ist. Es gibt sie also tatsächlich - rücksichtsvolle Kinder. Man muss es ihnen nur erklären. Später ließ sich meine Hündin sogar von den einst so gefürchteten Kids streicheln.

[dog's paw]

Bei uns auf dem Lande im Dorf könnte ruhig Leinenzwang eingeführt werden. Es würde sich 1000%-ig niemand daran halten.
Die Leute hier rundherum finden es normal, daß sie ihre Hunde ableinen, sobald sie aus der Haustür treten. "Wozu lebt man denn sonst auf dem Lande?" Viele verstehen einfach nicht, daß es Sinn machen würde, dem Hund ein gewisses Mass an Leinenführigkeit beizubringen, da man seinen meistens sehr großen Hund, (kleinere Exemplare kann man ja notfalls wegzerren)
den man niemals am Herrchen-durch-die-Gegend-zerren hindert, sonst nicht kontrollieren kann.

Genau das kann ich genau so unterschreiben!
Ich wohne wirklich am A**** der Welt, in einem winzigen Kaff mit +-120 Einwohnern. Wir haben hier tolle Hundehalter (ungefähr 3) und solche, die sich wenig bis keine Gedanken machen (ungefähr 15). Wie haben hier fast nur große Hunde. Einer aus unmittelbarer Nachbarschaft darf immer und ständig freilaufen. Das Grundstück ist nicht eingezäunt und Wauzi stiefelt auch gerne alleine im Feld rum. Früher fand ich das auch störend, aber jetzt mit meinem kranken Oldie hab ich blinde Panik, weil dieser eben immer rempelt und provoziert. Meiner kann sich einfach nicht mehr so geschickt auf den Beinen halten, wie es in dem Fall nötig wäre und der andere lässt sich von Menschen wenig beeindrucken. Wie oft ich diesen Hund schon bei seinem Frauchen abgegeben habe, weil er mit uns lief oder bei uns vor der Haustür stand und mit rein wollte, kann ich nicht mehr zählen. ICH bin dann immer die blöde Kuh, nur mal so am Rande.

Ich habe selber schon mehr als genug Begegnungen der dritten Art hinter mich gebracht und trotzdem bin ich gegen einen generellen Leinenzwang bzw bin der festen Überzeugung, dass Leinenzwang nicht das Allheilmittel ist.
Vielmehr müsste die Gesellschaft sich wieder auf so "antiquierte" Werte wie Respekt, Rücksichtnahme, Verantwortungsbewusstsein, Höflichkeit und Toleranz (die Liste ist beliebig erweiterbar) besinnen. Damit will ich nicht sagen, dass sich niemand mehr an solche Tugenden hält, aber ich habe den Eindruck, dass es immer wenig wird.

[seehase]

Hi,

Vielmehr müsste die Gesellschaft sich wieder auf so "antiquierte" Werte wie Respekt, Rücksichtnahme, Verantwortungsbewusstsein, Höflichkeit und Toleranz (die Liste ist beliebig erweiterbar) besinnen. Damit will ich nicht sagen, dass sich niemand mehr an solche Tugenden hält, aber ich habe den Eindruck, dass es immer wenig wird.

Grüße
Silvia

[Telly]

Ich habe selber schon mehr als genug Begegnungen der dritten Art hinter mich gebracht und trotzdem bin ich gegen einen generellen Leinenzwang bzw bin der festen Überzeugung, dass Leinenzwang nicht das Allheilmittel ist.
Vielmehr müsste die Gesellschaft sich wieder auf so "antiquierte" Werte wie Respekt, Rücksichtnahme, Verantwortungsbewusstsein, Höflichkeit und Toleranz (die Liste ist beliebig erweiterbar) besinnen. Damit will ich nicht sagen, dass sich niemand mehr an solche Tugenden hält, aber ich habe den Eindruck, dass es immer wenig wird.

Das währe natürlich das aller beste

[gabydux]

Vielmehr müsste die Gesellschaft sich wieder auf so "antiquierte" Werte wie Respekt, Rücksichtnahme, Verantwortungsbewusstsein, Höflichkeit und Toleranz (die Liste ist beliebig erweiterbar) besinnen. Damit will ich nicht sagen, dass sich niemand mehr an solche Tugenden hält, aber ich habe den Eindruck, dass es immer wenig wird.

Das wäre natürlich am Einfachsten und Sinnvollsten.

Aber leider illusorisch und so wird es weiterhin der Fall sein, dass manche Hundehalter mit Panik durch die Gegend laufen.

Ich mein, das kann es doch nicht sein, dass man Angst um seinen Hund haben muss, weil andere Menschen einfach nur rücksichtslos sind?

Genau aus diesem Grund plädiere ich ja für eindeutige Regelungen mit Leinenzwang- und Freilaufgebieten und entsprechenden Kontrollen.

Es müßte nur eine sinnvolle Regelung her mit genug Freilaufgebieten.

Momentan ist es doch so, dass es in Städten kaum oder zuwenig Freilaufgebiete gibt (was dazu führt, dass sich viele nicht an den Leinenzwang halten und die Situation sich immer weiter verschärft), auf dem Land dagegen macht eh jeder, was er will.

Wenn z.B. unsere Grünanlage hier um die Ecke wenigstens zur Hälfte offizielles Freilaufgebiet wäre, dann wären die Leute doch viel einsichtiger, ihren Hund in den Wohnstraßen rundherum an die Leine zu nehmen.

Und wer dann dort spazieren geht, kann ja wählen. Im Moment haben wir die Situation, dass es in dieser Grünanlage freilaufende und angeleinte Hunde gibt und daher oft genug Konflikte, so werden z.B. heiße Hündinnen belästigt und deren Halter zum Dank noch angemotzt.

[Marlene]

@Gaby,
kommst du irgendwann mal nach Ostfriesland? Hier geht es wirklich sehr entspannt zu und die meisten HH tolerieren auch mal eine kleine Auseinandersetzung und ich würde mich sehr freuen wenn Linus mal einen "Gegner" bekäme der nicht sofort kuscht wenn der Kleine aufmüpfig wird. Sollte es wirklich zu einer Schramme kommen wäre echt nicht schlimm - es gibt ja Calendula, außerdem ist Linus krankenversichert
Also - wenn du mal hier in der Gegend Urlaub machst sage bittebitte bescheid
@Katharina,

danke, genauso sehe ich das auch

[seehase]

Genau aus diesem Grund plädiere ich ja für eindeutige Regelungen mit Leinenzwang- und Freilaufgebieten und entsprechenden Kontrollen.

Es müßte nur eine sinnvolle Regelung her mit genug Freilaufgebieten.

Und genau das finde ich illusorisch. Denn letztendlich werden darüber nicht die Hundehalter bestimmen, sondern irgendwelche Herren und Damen am grünen Tisch. In der Schweiz haben sie da z.B. Hunderassen verboten die es gar nicht mehr gibt und Hunderassen verwechselt.

Grundsätzlich wird es immer jemanden geben der um etwas Angst hat. Der Eine um seinen Hund, der Andere vor Hunden, ich müsste Angst vor allen Männern mit Regenschirmen haben. Die Liste lässt sich endlos weiterführen.

In Angst zu Leben ist nicht schön, vor allem schränkt es einen unwillkürlich ein. Aber kann ich deswegen alles verbieten, dass mir Angst macht? Nee, geht nicht. Oder verzichtet etwa Jemand auf sein heißgeliebtes Feuerwerk an Silvester weil ich Angst habe (mir ist als Kind mal so ein Ding hinterhergeflitzt, seither mag ich es nicht, wenn sie auf mich zufliegen)

Toleranz ist das A und O.

Gruß
Silvia

[Dracon Ra]

Tja, nur in Freilaufgebieten wird von sehr vielen Hundehaltern erwartet das alle mit jedem spielen und wer das nicht will gehört da nicht hin....

Ich müßte mir wohl endgültig eine Wiese anpachten.

[Frotee]

Den generellen Leinenzwang halte ich auch für unsinnig - eben weil sich gerade die Leute mit den problematischen Hunden wohl ohnehin nicht daran halten würden, und dann wäre wieder niemandem geholfen. Vor allem, weil viele die Leine wirklich als Ersatz für Erziehung und Sozialisation zu sehen scheinen...(und weil Tara an der Leine leider auch eine fürchterliche Zicke ist, und ich es schade finden würde, sie grundsätzlich dran lassen zu müssen )

Es wäre am einfachsten, wenn alle sich daran halten würden, dass man seinen Hund anleint, wenn der andere ebenfalls angeleint ist. Dann gibt es (sofern man sich keinen Hund hält, der einerseits unerzogen und andererseits schwer genug ist, einen umzureißen) maximal Leinengepöbel und gut.

Ich muss allerdings auch gestehen, dass ich Tara nicht extra an die Leine nehme, nur weil uns Kinder, Rentner, Walker o.ä. entgegenkommen - allerdings nehme ich sie fast grundsätzlich ins bei Fuß, wenn uns jemand entgegenkommt. Ich weiß zwar, dass sie speziell Kinder völlig unspektakulär und uninteressant findet, aber mein Gegenüber kann das ja nicht wissen - und auf diese Weise ist für Tara auch noch eine kurze Übung mit anschließender Belohnung drin. Außerdem freuen sich die meisten älteren Leute dabei über den gut erzogenen Hund

[muffinmuff]

Also, das mit dem Treten finde ich etwas drüber! Zu Mitteln würde ich wahrscheinlich nur greifen, wenn ich, oder mein Hund, richtig angegriffen werden. Und selbst dann glaube ich nicht, dass es einen Wert hätte.
Aber ich kämpfe auch immer mit den Hundebesitzern, die meinen die Hunde müssen sich immer begrüßen und miteinander spielen. Ich laufe gerne einfach mal nur vorbei und so habe ich es meinem Hund auch beigebracht.
Sie hat schon 2 OPs hinter sich, nach denen sie nur an der Leine laufen durft und nicht rumhüpfen sollte. Es war ein dauernder Kampf, bis die anderen Leute ihre Hunde auch angeleint haben (wenn sie es überhaupt getan haben). Obwohl ich immer gesagt habe, dass meine verletzt ist.
Aber seit ich jetzt immer von weitem schreie "meine hat voll die Flöhe" ist unser Leben viel unkomplizierter geworden. Ich gehe jedem Stress aus dem Weg, denn auf ein mal werden die Hunde voll schnell angeleint und Mensch und Hund verschwindet in der Pampa!!!
Das wäre so mein Tipp...

[Bonni*MAX]

Eben auf eine Art wäre ich froh wenn es weniger Freiläufer gäbe die uns belästigen aber was machen dann die Leute mit den Hunden die nicht mit fremden Hunden klar kommen ? Ich könnte Max dann gar nicht mehr ableinen obwohl er abrufbar ist und Niemand belästigt .Ich könnte nicht mit ihm auf so eine Fläche gehen !

das "eben" bezog sich auf DraconRa aber isch war zu langsam http://www.cosgan.de/images/midi/konfus/c085.gif

[gabydux]

@Gaby,
kommst du irgendwann mal nach Ostfriesland? Hier geht es wirklich sehr entspannt zu und die meisten HH tolerieren auch mal eine kleine Auseinandersetzung und ich würde mich sehr freuen wenn Linus mal einen "Gegner" bekäme der nicht sofort kuscht wenn der Kleine aufmüpfig wird. Sollte es wirklich zu einer Schramme kommen wäre echt nicht schlimm - es gibt ja Calendula, außerdem ist Linus krankenversichert
Also - wenn du mal hier in der Gegend Urlaub machst sage bittebitte bescheid

Werde ich gerne machen...;-) Ich überlege eh, den nächsten Urlaub in die Richtung zu machen...;-)


Wie gesagt, ich plädiere nicht für generellen Leinenzwang, sondern für klare Regeln, die für alle verständlich sind, für eine "gerechte" Aufteilung der Gebiete in mit und ohne Leine.

Mir zerreißt es echt ein wenig das Herz, wenn ich lese, was Anja so schreibt.

Und merkwürdigerweise sind es ja meist Begegnungen mit gar nicht so toll sozialen Hunden (von deren Haltern mal ganz abgesehen), die freilaufen, die für Ärger sorgen. Wenn ich den ganzen Thread hier durchlese, lese ich sehr häufig genau solche Situationen.

Genau das führt auf lange Sicht eben irgendwann zu kompletten Leinenzwang für alle, denn die Politiker müssen sich irgendwann dem Druck beugen und handeln....

Weil man aber viele Hundehalter nun mal nicht erziehen kann - leider - wäre meiner Meinung nach eben das, was ich die ganze Zeit vorschlage, am Einfachsten.

Ich denke da z.B. nur an unser Naherholungsgebiet am Unterbacher See - komplett Leinenzwang. Warum nicht etwa die Hälfte des Gebietes offiziell freigeben?

Dann könnten "Leinenspaziergänger" im Leinenzwanggebiet in Ruhe laufen, genau alle Menschen ohne Hunde, ohne dass irgendwo ein freilaufender Hund belästigt.

Und umgekehrt, wer im Freilaufgebiet unterwegs ist (auch Nichthundehalter), muß eben etwas lockerer reagieren, also ein Mountainbiker, der dann auf die NAse fällt, hat Pech gehabt.

[Barack]

Ein Hund, der das Gespür für das Gegenüber entwickelt hat, überrennt keinen anderen Hund...

[gabydux]

Ein Hund, der das Gespür für das Gegenüber entwickelt hat, überrennt keinen anderen Hund...

Deshalb gibt es auch so viele ständig freilaufende Hunde, die genau das tun....